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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 26.04.2010, 21:30 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Nach dem Sommertag ist vor dem Sommertag +++


Wetterübersicht Europa
Am vergangenen Samstag war es bereits in Bendorf soweit, am gestrigen Sonntag dann in vielen Orten und Städten in der Westhälfte Deutschlands: Der erste Tag des Jahres 2010 mit einer Höchsttemperatur von mindestens +25,0 Grad - der erste "Sommertag" gemäß offizieller meteorologischer Definition. Die höchste Temperatur im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes stellte erneut und nicht zum ersten Mal in diesem Frühjahr jenes besagte Bendorf im Landkreis Mayen-Koblenz mit einem Maximum von +27,0 Grad. Die typischen Wärmegewitter ließen nicht lange auf sich warten und traten am Nachmittag im Süden Bayerns auf; in Garmisch-Partenkirchen fielen dabei 19 mm Regen, bei Dietramszell in der Nähe von München konnte kleinkörniger Hagel beobachtet werden. Weitere Gewitter beendeten in der Nacht zum und am Montag das frühsommerliche Intermezzo - allerdings nur vorübergehend, denn ein weiterer Sommertag wurde bereits auf Donnerstag terminiert.

Zuvor jedoch muss sich die hinter der Kaltfront eines Tiefdrucksystems über dem Nordmeer von Nordwesten her nach Mitteleuropa eingeströmte kühlere Luftmasse erwärmen. Auf die bananenförmig gebogene Front, die sowohl im Süden als auch nach Norden hin zurückhängt, folgt rasch ein markanter kurzwelliger Höhentrog, der den Vorstoß der vor allem in der mittleren und oberen Troposphäre sehr kalten Luft markiert und unter dessen Vorderseite sich an der Front über Nordpolen ein Randtief ausgebildet hat. Im Bereich der höhenkältesten Luft entwickelten sich am Montagnachmittag im Norden Deutschlands auch postfrontal zum Teil kräftige Schauer und Gewitter. Reste der alten und recht feuchten Warmluftmasse lagern noch über dem äußersten Süden Deutschlands - wo im Tagesverlauf ebenfalls nochmals Schauer und Gewitter auftraten - und werden in der Nacht zum Dienstag über die Alpen südwärts abgedrängt. Von Frankreich her schiebt sich derweil der Keil eines Hochs, dessen Schwerpunkt sich zunächst noch über der Normandie befindet, in den Süden Deutschlands vor. Gestützt durch einen mächtigen, von den Kanaren bis nach Grönland reichenden Hochdruckrücken kräftigt es sich noch etwas und wandert bis Mitternacht etwa zur Mitte der Bundesrepublik. Zuvor läuft in der nordwestlichen Höhenströmung an der Ostflanke des Rückens ein weiterer Randtrog ab, der jedoch von Kaltluftadvektion überlagert und in der abtrocknenden Luftmasse kaum noch Wetterwirksamkeit entfaltet. Am Mittwoch und Donnerstag verlagert sich das Bodenhoch allmählich ostwärts; der Rücken kippt in seinem Nordteil nach Osten und erstreckt sich dann vom Norden Afrikas über das westliche Mittelmeer, die Alpen und Osteuropa in den Nordwesten Russlands. Mit der erst in Bodennähe, später auch in höheren Schichten auf Süd bis Südwest drehenden Strömung wird - ähnlich wie am zurückliegenden Wochenende - erneut sehr warme Luft über die Iberische Halbinsel und Frankreich nach Mitteleuropa advehiert. Ihren Höhepunkt erreicht die Warmluftzufuhr am Donnerstag, wenn die Temperaturen am Nachmittag im Westen und in Brandenburg auf sommerliche Werte steigen.

Zum Wochenende ziehen sich Rücken und Hoch nach Südosteuropa zurück. Eine von Nordwesten nahende Kaltfront kommt vorerst aber nur langsam nach Südosten voran und verweilt voraussichtlich eine Zeit lang quer über Mitteleuropa. Somit deutet sich für Deutschland zum Monatsende eine Dreiteilung zwischen einem freundlichen aber kühlen Nordwesten, einem sonnigen und sehr warmen Südosten und einer regnerischen, bisweilen auch gewittrigen Mitte an.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 27.04.2010
Nach Abklingen letzter Schauer im Süden verläuft die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg häufig gering bewölkt oder klar. Zwischen Südbaden und Oberschwaben hält sich noch längere Zeit stärkere Bewölkung; bei Aufklaren können sich gegen Morgen dort, wo es am Abend noch geregnet hat und der Boden entsprechend feucht ist, flache Nebelfelder bilden. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +7 Grad am Rhein und +2 Grad im Hohenlohischen sowie im Allgäu.

Etwaige Nebelfelder im Süden lösen sich am Vormittag rasch auf, danach scheint häufig die Sonne. Nur ab und an ziehen harmlose Wolkenfelder oder ein paar lockere Quellwolken am sonst blauen Himmel entlang, es bleibt überall trocken. Mit Höchsttemperaturen zwischen +16 Grad rund um die Schwäbische Alb und +22 Grad am Rhein wird es ähnlich warm wie am Montag. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +6 °C | Max: +21 °C


Die weiteren Aussichten
Wenig Potential für Überraschungen bietet der Mittwoch. Bei nahezu ungetrübtem Sonnenschein erreichen die Temperaturen verbreitet Höchstwerte zwischen +20 und +25 Grad.

Noch wärmer, aber bereits auch wieder etwas schwül wird es am Donnerstag: Bis +28 Grad können in den Nachmittagsstunden an den Thermometern entlang des Rheins abgelesen werden. Erstes Donnergrollen ist zum Abend über dem Schwarzwald möglich.

Freitag und Samstag geht es insgesamt unbeständig mit Regen, Schauern und Gewittern und deutlich kühler zu.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 28.04.2010:
Min: +4 °C | Max: +23 °C

Donnerstag, 29.04.2010:
Min: +7 °C | Max: +27 °C

Freitag, 30.04.2010:
Min: +12 °C | Max: +20 °C

Samstag, 01.05.2010:
Min: +10 °C | Max: +17 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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