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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 19.04.2010, 21:00 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Sonnige Temperaturkurven +++


Wetterübersicht Europa
Sinnbildlich etwas im Schatten von Aschewolken und Vulkanstaub hat sich am vergangenen Wochenende in Mitteleuropa eine sonnige und warme Frühlingswetterlage eingestellt, deren Höhepunkt am Sonntag erreicht wurde. Deutschlandweiter Spitzenreiter bei den Temperaturen war Bendorf in der Nähe von Koblenz, wo mit einem Höchstwert von +24,0 Grad fast ein Sommertag verzeichnet werden konnte. Die Nächte allerdings verlaufen noch verbreitet kalt, nicht selten sogar leicht frostig. So wurden beispielsweise im sauerländischen Eslohe in der Nacht zum Sonntag -2,9 Grad gemessen. Solche großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind für die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst nichts Ungewöhnliches. Tagsüber hat die Sonne bei einem Stand, der mittlerweile mit dem von Mitte August verglichen werden kann, genügend Kraft, die unteren Luftschichten stark zu erwärmen. Dagegen sind die Nächte noch lang genug, um die tagsüber gewonnene Wärme bei klarem Himmel in Form von langwelliger Ausstrahlung ins Weltall abzugeben.

Zwei unterschiedliche Luftmassen bestimmen am Montagabend das Wetter in Mitteleuropa. Während im Süden warme, Richtung Alpen auch recht feuchte Luft lagert, ist hinter der Kaltfront eines Tiefdruckgebietes mit Zentrum über dem Baltikum deutlich kältere Luft in den Norden Deutschlands eingeflossen. Innerhalb der feuchten und labilen Luft entstanden am Sonntag im Süden Bayerns einzelne, zum Teil aber kräftige Gewitter. In Dorfen im Landkreis Erding, etwa 50 Kilometer nordöstlich von München gelegen, fielen dabei 20 mm Regen innerhalb von drei Stunden. Dasselbe Gewitter produzierte zuvor im Münchner Südosten auch kleinen Hagel. Ganz anders stellt sich die Situation in der polaren Luftmasse im Norden dar; dort verweilten die Temperaturen am Montag vielfach im einstelligen Bereich. Winterliche Grüße wurden in Südwestnorwegen verschickt, wo über das Wochenende bis auf Meeresniveau herab teilweise um 20 cm Neuschnee zusammenkamen. Die Front selbst zeigt sich nur schwach wetterwirksam und trat am Montag zunächst häufig durch tiefe Wolken in Erscheinung, die sich aber im Tagesverlauf mehr und mehr auflösten. Trotz eines überlagerten, den gesamten nordeuropäischen Raum überdeckenden Langwellentroges fehlen dynamische Prozesse, um großräumige Hebung und Niederschläge zu initiieren. Dies ändert sich am Dienstag, wenn von Nordwesten her ein markanter Randtrog in den Langwellentrog einläuft und diesen regeneriert. Mit ihm verbunden ist ein sich von den Färöern zum Skagerrak verlagerndes Bodentief, dessen Frontensystem rasch über den Norden Deutschlands hinwegzieht. Durch die Annäherung des das Tiefzentrum am Boden überlaufenden Höhentroges wird zum Nachmittag auch die feuchtwarme Luft im Süden gehoben und in der Folge Schauer und Gewitter ausgelöst. Erst in der Nacht zum Mittwoch erreicht die Kaltfront dann auch die Alpen und drängt die Warmluft nach Süden ab. Postfrontal gelangt ein Schwung ziemlich kalter Polarluft in die Bereiche nördlich der Mittelgebirge, in der am Mittwoch bei wechselhaftem Schauerwetter lediglich Höchstwerte zwischen +5 und +10 Grad zu erwarten sind. Am Donnerstag und Freitag kommt das Tief nur langsam über die Ostsee nach Nordosten voran und beeinflusst mit hochreichend kalter und weiterhin zu Regen- und Graupelschauern neigender Polarluft noch längere Zeit den Norden und Nordosten des Landes. In der Mitte und im Süden macht sich ein Hoch bemerkbar, das seinen Schwerpunkt bis Freitag von den Britischen Inseln nach Mitteleuropa verschiebt.

Dieses Hoch wird zum Wochenende von einem nach Westeuropa wandernden Hochdruckrücken gestützt und kräftigt sich noch etwas. Der langwellige Höhentrog schwenkt allmählich nordostwärts, wodurch die Höhenströmung über Mitteleuropa auf westliche, später südwestliche Richtung dreht und etwaige weitere Vulkanausbrüche auf Island keine mittelbaren Auswirkungen mehr auf den zentraleuropäischen Luftraum haben.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 20.04.2010
Kleinere und größere Quellwolken lösen sich in den nächsten Stunden bald auf, danach verläuft die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg größtenteils sternenklar. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +5 und 0 Grad, in manchen Mulden oder Senken kann es leichten Frost geben.

Nach einem sonnigen Tagesbeginn ziehen am Vormittag von Frankreich her Wolken auf, am Rhein fallen gegen Mittag örtlich bereits erste Tropfen. Am Nachmittag kommt es hier und da zu Regenschauern, die vor allem zwischen Breisgau und Bodensee auch kräftiger und gewittrig sein können. Die Temperaturen bleiben generell einige Grad hinter den Werten vom Sonntag und Montag zurück und erreichen Maxima zwischen +14 Grad südöstlich der Schwäbischen Alb und +19 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südwest bis West, bei Gewittern sind starke Böen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +5 °C | Max: +18 °C


Die weiteren Aussichten
Der Mittwoch beginnt im Süden Baden-Württembergs vielfach wolkenverhangen, letzte Regentropfen fallen im Allgäu. Später zeigt sich auch dort, wie zuvor bereits in den nördlicheren Regionen, öfter die Sonne. Die Temperaturen gehen weiter zurück.

Von Donnerstag bis Samstag herrscht insgesamt strahlungsreiches Wetter mit viel Sonnenschein, nur gelegentlich ziehen lockere Quellwolken oder einige Wolkenfelder durch. Anfängliche Frische mit verbreitet auftretendem Nachtfrost weicht dabei zum Wochenende zunehmend frühlingshafter Wärme.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 21.04.2010:
Min: +2 °C | Max: +14 °C

Donnerstag, 22.04.2010:
Min: -2 °C | Max: +14 °C

Freitag, 23.04.2010:
Min: 0 °C | Max: +17 °C

Samstag, 24.04.2010:
Min: +2 °C | Max: +20 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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