Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 15.04.2010, 16:00 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Frühlingswochenende mit Sonne und Schauern +++


Wetterübersicht Europa
Sogenannte "Kaltlufttropfen" - Tiefdruckgebiete in der mittleren und oberen Troposphäre ohne korrespondierendes Bodentief - sind mitunter langlebige und träge Gesellen, die das Wettergeschehen in einer Region über viele Tage hinweg auf eine zumeist nicht sonderlich freundliche Art bestimmen können. Mit einem solchen Exemplar, das es sich über dem Alpenraum bequem gemacht hat, dürfen seit dem vergangenen Wochenende die Mitte und der Süden Deutschlands vorliebnehmen. Im bayerischen Lechfeld etwa fielen allein zwischen Dienstag- und Donnerstagmorgen 35 mm Regen; gänzlich trocken blieb vieles nordwestlich einer Linie Eifel - Brandenburg.

Doch auch quasistationäre Gebilde halten sich nicht auf ewig; am Donnerstagnachmittag liegt das Zentrum des ursprünglichen Höhentiefs bereits über der Slowakei. Ein zweiter Kern, der sich diesem vorübergehend angegliedert hatte und am Mittwoch über die Mitte Deutschlands westwärts gezogen war, ist über Ostfrankreich auszumachen. Aus Warmluftadvektion an der Nordflanke beider Höhentiefs resultieren in der Mitte des Landes noch leichte Regenfälle. Fast unbemerkt - weil wenig wetteraktiv - nähert sich zum Abend dem Norden die Kaltfront eines Tiefdrucksystems mit Zentrum über Nordskandinavien an. Dahinter strömt nur geringfügig kältere Luft ein. Dem in Zusammenhang mit der Kaltfront ostwärts schwenkenden Höhentrog kommt allerdings eine entscheidende Bedeutung zu; er nimmt das slowakische Höhentief auf und steuert es am Freitag rasch nach Osten, wodurch es seinen Einfluss auf das mitteleuropäische Wetter endgültig verliert. Die Kaltfront kommt weiter nach Süden etwa bis in den Bereich zwischen Main und Donau voran, wobei aber die scharfen Konturen, die eine Kaltfront im Allgemeinen auszeichnen, verschmieren. Trotzalledem wird die vor allem in Baden-Württemberg und Bayern noch lagernde feuchte Luft mit einer auf nördliche Richtungen drehenden Strömung über die Alpen nach Süden abgedrängt und durch trockenere Luft ersetzt. Dies geschieht am Rande eines Hochdruckgebietes, das schon am Donnerstag einen Keil in den Norden Deutschlands vorschiebt und sich am Freitag mit seinem Schwerpunkt über den Britischen Inseln positioniert. Am Samstag spaltet sich aus diesem Hoch - im Grunde genommen handelt es sich um eine lang gezogene, von Grönland bis zur Nordsee reichenden Hochdruckzone - eine eigenständige Hochdruckzelle ab und wandert über die Mitte Deutschlands nach Osteuropa. Nun kommt wieder das zweite Höhentief mit Kern über Ostfrankreich ins Spiel. In dessen Umfeld fällt auch am Boden der Luftdruck, und zwischen einem Tief vor der portugiesischen Küste und dem inzwischen zu einem Komplex mit mehreren Zentren ausgewachsenen Tiefdrucksystem über Skandinavien stellt sich nach Abzug der Hochdruckzelle zum Sonntag eine rinnenartige Verbindung ein. Damit gelangt bereits am Samstagabend wieder feuchtere Luft in den Südwesten Deutschlands, die am Sonntag - wenn ein nordeuropäischer Höhentrog sich das Höhentief einverleibt und über die Mitte der Bundesrepublik nach Nordosten führt - deutlich labilisiert wird. Damit sind verbreitet auftretende Schauer und Gewitter vorprogrammiert. Derweil nähert sich von Nordwesten her eine weitere, klarer als ihre Vorgängerin strukturierte Kaltfront Deutschland an.

Diese lenkt kalte und besonders in tiefen Schichten feuchte Luft polaren Ursprungs in den Norden und erreicht zu Beginn der neuen Woche die Alpen. Dabei sorgt der sich langsam ostwärts verlagernde Höhentrog vorerst noch für leicht unbeständiges Wetter, ehe sich von Westen her ein neues Hoch bemerkbar macht.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 16.04.2010
Nach einem nur teilweise sonnigen, oftmals aber stark bewölkten Donnerstagnachmittag und -abend mit örtlichen Regenschauern vor allem in der Nordhälfte Baden-Württembergs halten sich auch in der Nacht zum Freitag viele Wolken. Dabei klingen die anfangs noch auftretenden Schauer weitgehend ab, in der zweiten Nachthälfte können dann aber besonders Richtung Bayern wieder ein paar Tropfen fallen. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +6 Grad am Rhein und um 0 Grad im Allgäu.

Vielerorts grau beginnt der Freitag, rund um die Schwäbische Alb und südlich davon fällt am Vormittag stellenweise etwas Regen. Am Nachmittag gibt es auch dort längere sonnige Abschnitte, mit viel Sonnenschein klingt das Wochenende in den mittleren und nördlichen Teilen an. Die Höchsttemperaturen liegen meist um +15, im noch längere Zeit stark bewölkten Süden nur wenig über +10 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +6 °C | Max: +16 °C


Die weiteren Aussichten
Ein bilderbuchartiger Frühlingstag steht Baden-Württemberg am Samstag bevor; bei viel Sonnenschein steigen die Temperaturen verbreitet auf Höchstwerte zwischen +15 und +20 Grad. Am Nachmittag und Abend entwickeln sich nahe der französischen Grenze größere Quellwolken, rund um den Südschwarzwald sind später einzelne Schauer und Gewitter möglich.

Am Sonntag scheint nur anfangs die Sonne; zum Nachmittag gibt es verbreitet Schauer und Gewitter, die lokal auch kräftiger ausfallen können.

Der Montag verläuft leicht wechselhaft und kühl, zum Dienstag setzt sich die Sonne wieder häufiger durch. Nachts droht leichter Frost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 17.04.2010:
Min: +1 °C | Max: +18 °C

Sonntag, 18.04.2010:
Min: +6 °C | Max: +16 °C

Montag, 19.04.2010:
Min: +5 °C | Max: +13 °C

Dienstag, 20.04.2010:
Min: -1 °C | Max: +15 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung