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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 15.02.2010, 22:15 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Des Winters leiser Rückzug +++


Wetterübersicht Europa
Noch einmal waren in der vergangenen Woche und über das Faschingswochenende Schnee und Frost die dominierenden Faktoren beim Wetter in Mitteleuropa. In Greifswald wurden mit 60 cm am Samstag- und 63 cm am Sonntagmorgen ebenso neue Schneehöhenrekorde aufgestellt wie in Barth bei Rostock, wo gar 67 cm lagen. An beiden Stationen wird seit 1947 gemessen. Doch nicht nur der Karneval, auch der Hochwinter neigt sich in diesen Tagen seinem Ende zu. Schon am Dienstag werden in den Niederungen Westdeutschlands verbreitet leichte, im weiteren Wochenverlauf tagsüber deutliche Plusgrade erreicht und auch der Nordosten taut allmählich auf. Zwar bleiben Kälterückfälle mit eventuellem Schnee auch im Flachland - insbesondere nach diesem Winterverlauf - bis weit in den März hinein möglich; mit nun von Tag zu Tag höher steigender Sonne werden längere winterliche Abschnitte in tiefen Lagen aber zunehmend unwahrscheinlicher.

Zunächst bestimmt am Montagabend aber noch die vorige Woche eingeflossene, hochreichend kalte Polarluftmasse das Wettergeschehen. Entsprechend ist in der Höhe ein ausgeprägter Trog zugegen, der ein kleines Höhentief über Nordwestdeutschland/Benelux beinhaltet. Dieses zunächst einmal unscheinbare Höhentief hat es durchaus in sich, fällt in dessen Umfeld doch seit Sonntag in der Westhälfte Deutschlands zwar nur leicht, dafür aber umso länger andauernd Schnee. So fielen beispielsweise in Vielbrunn im Odenwald bis Montagmorgen 6 cm Neuschnee. Aktuell schneit es vor allem noch in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen, allerdings lassen die Schneefälle nun auch in diesen Regionen endgültig nach. Grund ist ein neues hochreichendes Tief, das sich am Dienstag über den Britischen Inseln einnistet. Das kleine Höhentief gliedert sich diesem als Randtrog an und wird rasch über den Norden Deutschlands nach Nordosten gesteuert. Am Boden nimmt das britische Tief Kontakt zu einem weiteren Tief über der Iberischen Halbinsel auf und verschmilzt mit diesem zu einem ausgedehnten Komplex. Auf dessen Vorderseite dreht die Strömung über Mitteleuropa bereits am Dienstag auf Süd. Damit wird zunächst einmal in höheren Luftschichten deutlich mildere Luft herangeführt, was eine spürbare Frostabschwächung auf den Bergen zur Folge hat. In den Niederungen kann sich mangels ausreichender Durchmischung vorerst noch teilweise kalte Luft behaupten. Am Mittwoch und Donnerstag zieht die einst iberische Zyklone als Randtief des ehemals britischen Tiefs - es verlagert sich bis dahin vor die Biskaya - über die Mitte Frankreichs nordostwärts. Das sich dabei neu organisierende Frontensystem erreicht Mittwochnachmittag den Südwesten Deutschlands und überquert das Land binnen 24 Stunden nach Nordosten hin. Dahinter strömt kurzzeitig etwas kühlere Meeresluft ein; vor einem weiteren, ebenfalls über der Iberischen Halbinsel ansetzenden Tief dreht die Strömung aber rasch auf Süd zurück, sodass noch am Donnerstagabend erneut Warmluftadvektion in Gang kommt. Anders als sein Vorgänger jedoch bewegt sich dieses Tief auf einer südöstlich versetzten und damit Vb-artigen Bahn über die Balearen und den Golf von Genua nach Nordosten, wobei über die exakte Route das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. In jedem Fall greifen großräumige Hebungsprozesse und damit auch Niederschläge über die Alpen nordwärts aus; im Gegensatz zur vergangenen Woche fallen diese in der wesentlich milderen Luft am Freitag aber zunächst bis in hohe Lagen als Regen.

Zum Samstag wird auf der Rückseite des Tiefs von Nordwesten her polare Kaltluft angezapft, sodass die durchaus kräftigen Niederschläge wieder bis in mittlere Lagen herab in Schnee übergehen. Ob sich mit Beginn der nächsten Woche eine nachhaltigere Milderung durchsetzt, bleibt abzuwarten.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 16.02.2010
Eine tiefe, hochnebelartige Wolkendecke überzieht in der kommenden Nacht weite Teile Baden-Württembergs. Örtlich - besonders nach Norden hin - fällt daraus etwas Schnee oder Schneegriesel. Einige Wolkenlücken tun sich Richtung Oberschwaben und Allgäu auf. Dort wird es mit Tiefstwerten von zum Teil deutlich unter -10, lokal bis nahe -20 Grad auch am kältesten; sonst bewegen sich die Temperaturen meist zwischen -2 und -9 Grad.

Der Dienstag beginnt meist stark bewölkt; später bekommen die Wolken aber immer größere Lücken und vielerorts wird es am Nachmittag dann doch ein recht sonniger Tag. Die Temperaturen verlassen rasch das eisige nächtliche Tal und klettern am Nachmittag am Rhein bis +4, sonst auf Höchstwerte zwischen -2 und +2 Grad. Der Wind weht nur schwach aus Ost bis Südost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -6 °C | Max: +2 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch breiten sich von Südwesten her dichtere Wolkenfelder über Baden-Württemberg aus, einige Regentropfen können besonders entlang des Rheins und im Schwarzwald fallen. Dabei besteht anfangs auf den zum Teil gefrorenen Böden erhöhte Glättegefahr. Längere sonnige Abschnitte sind föhnbedingt in Alpennähe zu erwarten.

Zum Donnerstag kommt von Südwesten her leichter Regen auf, dabei wird es generell deutlich milder.

Freitag und Samstag gestalten sich bei zurückgehenden Temperaturen durchwachsen; immer wieder fällt Regen, später bis in mittlere Höhenlagen herab auch wieder Schnee.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 17.02.2010:
Min: -7 °C | Max: +2 °C

Donnerstag, 18.02.2010:
Min: 0 °C | Max: +6 °C

Freitag, 19.02.2010:
Min: +2 °C | Max: +4 °C

Samstag, 20.02.2010:
Min: +1 °C | Max: +4 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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