Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 11.02.2010, 21:00 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Tolle Tage mit Kälte und Schnee +++


Wetterübersicht Europa
Nach einer kurzen Schwächephase zu Beginn des Monats hat der Winter spätestens seit Anfang dieser Woche ganz Mitteleuropa wieder fest in seinem Griff. Kälte und Schnee dominieren nun auch wieder das Bild im Westen und Südwesten Deutschlands - und die Schlagzeilen vieler Medien. Im Norden und Nordosten hatte sich die kurze Tauwetterphase ohnehin kaum bemerkbar gemacht. Bis über das Wochenende hinaus bleibt das bemerkenswert pulvrige Weiß auch in den Tieflagen am Rhein erhalten, der Straßenkarneval findet dieses Jahr also nahezu überall im Schnee statt. Und zumindest bei den Umzügen am Sonntag mischen sich unter die bunten Konfettischnipsel mancherorts noch weiße Flocken.

Bei einem ersten flüchtigen Blick auf die aktuellen Wetterkarten könnte den ein oder anderen Meteorologen ein Déjà-vu ereilen; gleicht die großräumige Situation doch in etwa der von Anfang Januar, als Schneetief "Daisy" mehr in den Medien als im öffentlichen Leben für Aufregung sorgte und nicht gerade als prognostische Sternstunde in die Geschichte der Wettervorhersage einging. So liegt am Donnerstagabend wie damals ein umfangreiches Tiefdrucksystem über dem nördlichen Mittelmeerraum, das Zentren über dem Tyrrhenischen Meer und dem südöstlichen Mitteleuropa aufweist. Darüber überdeckt ein breiter und langwelliger Höhentrog große Gebiete West-, Mittel- und Südeuropas; eingelagert findet sich ein markantes Höhentief mit Kern etwa über dem Golf von Genua. Dieses verfrachtet im Gegenuhrzeigersinn warme, in erster Linie aber reichlich feuchte Luft über Südosteuropa nord- und anschließend nordwestwärts, die über Mitteleuropa auf die Kaltluft in tieferen Schichten aufgleitet. Bedingt durch die südlichere Zugbahn des Tiefs allerdings ist die beteiligte Mittelmeerluft in diesem Fall nicht so warm und feucht wie Anfang Januar, sodass auch die großräumigen Hebungsprozesse und damit die resultierenden Niederschläge insgesamt schwächer ausfallen. Zusammen mit dem Höhentief verlagert sich das kräftigere westliche der beiden Tiefs bis Samstagfrüh über die Mitte Italiens und die Adria zum Balkan, wo es in einer neuen Tiefdruckentwicklung über Rumänien aufgeht. Dieses schlägt sodann einen nordöstlichen Kurs über die Ukraine hinweg ein, wobei besonders dort, daneben aber auch in Rumänien, im Osten Polens und in Weißrussland kräftige Regen- und Schneefälle zu erwarten sind. Für das Wetter in Mitteleuropa gewinnen um das Höhentief schwenkende Randtröge an Bedeutung, die zusammen mit weiterer Warmluftadvektion am Freitag und Samstag dann besonders - wieder einmal, muss man sagen - im Norden und Osten für andauernde und vor allem im Luv der dortigen Mittelgebirge zum Teil auch ergiebige Schneefälle sorgen. Der Westen dagegen profitiert zeitweilig von der Nähe eines Hochs mit Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln; im Umfeld eines kleinen Höhentiefs, das am Sonntag aus einem der erwähnten Randtröge hervorgeht, kann aber auch dort hin und wieder noch etwas Schnee fallen.

Eine Umstellung der Großwetterlage steht zu Beginn der nächsten Woche an. Eine entscheidende Rolle kommt dabei einem recht kräftigen Tief zu, das sich bereits am Sonntag aus dem isländisch-grönländischen Raum auf den Weg nach Süden macht. Seine exakte Route ist dabei noch unsicher; von dieser hängt es jedoch mit ab, inwieweit sich in Mitteleuropa mildere Atlantikluft durchsetzen kann. Einige Berechnungen sehen das Tief zur Wochenmitte mit seinem Zentrum bei Irland, andere dagegen im Bereich der Nordsee. Letztere Position würde für eine nur moderate Erwärmung sprechen, während sonst bis in höhere Lagen Tauwetter einsetzen könnte.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 12.02.2010
In der Nacht zum Freitag schneit es in Baden-Württemberg weiterhin zeitweise, meist aber nur mit leichter Intensität. Später lassen die Schneefälle vor allem Richtung Hohenlohe, Oberschwaben und Allgäu weiter nach. Die Tiefsttemperaturen liegen ähnlich wie in der vergangenen Nacht zwischen -5 Grad am Rhein und knapp -10 Grad südlich der Donau.

Auch tagsüber fällt von Zeit zu Zeit noch etwas Schnee, große Mengen sind dabei aber nicht zu erwarten. Gleichwohl kann hier und da noch der ein oder andere Zentimeter zu der bereits vorhandenen Schneedecke dazukommen. Die Temperaturen verweilen im Dauerfrostbereich zwischen -5 Grad südlich der Schwäbischen Alb und maximal -1 Grad am Rhein. Der Wind lässt gegenüber Donnerstag spürbar nach und weht häufig nur noch schwach aus nördlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -4 °C | Max: -1 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag fallen aus einer dichten Wolkendecke mancherorts noch ein paar Schneeflocken, sonst bleibt es für längere Zeit auch mal trocken. Tagsüber kratzen die Temperaturen nur entlang des Rheins am Gefrierpunkt, in den übrigen Regionen herrscht unverändert Dauerfrost.

Am Faschingssonntag und Rosenmontag bietet ein meist einheitlich grauer Himmel einen Kontrast zum weißen Schnee und bunten Karnevalstreiben am Boden. Nur für kurze Momente zeigt sich die Sonne; Schnee fällt aber ebenso kaum. Während der Umzüge um die Mittagszeit liegen die Temperaturen zwischen Mannheim und Freiburg um 0 Grad, sonst im leichten Frostbereich. In den Nächten tritt teilweise strenger Frost auf.

Tendenziell bessere Chancen auf Sonne haben Närrinnen, Narrhalesen und alle anderen am Faschingsdienstag. Dazu wird es auch etwas milder, ein dickes Kostüm oder entsprechende Jacken seien aber dennoch empfohlen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 13.02.2010:
Min: -4 °C | Max: 0 °C

Faschingssonntag, 14.02.2010:
Min: -7 °C | Max: 0 °C

Rosenmontag, 15.02.2010:
Min: -7 °C | Max: 0 °C

Faschingsdienstag, 16.02.2010:
Min: -4 °C | Max: +3 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung