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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 08.02.2010, 21:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Zurück ins Minus +++


Wetterübersicht Europa
Fast genau eine Woche ist es her, als das Tief "Miriam" besonders den erhöhten Lagen Deutschlands reichlich Neuschnee bescherte und - in Addition mit dem in den Tagen und Wochen zuvor gefallenen Schnee - zum Teil für neue Rekordschneehöhen sorgte. So lag im mecklenburg-vorpommerschen Teterow (51 cm), auf der Ostseeinsel Hiddensee (45 cm) und selbst in Saarbrücken (39 cm) seit dem jeweiligen Beginn der Messungen noch nie so viel Schnee. Das nachfolgende Tauwetter hat der Schneedecke vor allem im Westen des Landes stark zugesetzt, in den tiefen Lagen ist sie ganz verschwunden. Temperaturtechnischer Höhepunkt war der vergangene Donnerstag mit Maxima um +10 Grad am Oberrhein; in Rheinstetten beispielsweise wurde zum ersten Mal überhaupt in diesem Jahr ein zweistelliger Höchstwert registriert. Auf absehbare Zeit war dies gleichzeitig aber auch das letzte Mal, kehrt doch der Dauerfrost nun auch wieder in den Südwesten Deutschlands zurück.

Die dafür notwendigen Umstellungen im großräumigen Strömungsmuster über dem Nordatlantik und Europa sind bereits weitgehend vollzogen. Nicht zum ersten Mal in diesem Winter hat sich eine südliche Westlage eingestellt; die Frontalzone verläuft dabei weit nach Süden verschoben über die Azoren und das Mittelmeer hinweg nach Osten. Stabile Hochdruckgebiete finden sich zwischen Island und den Britischen Inseln und - wie eigentlich den gesamten Winter hindurch - über West- und Nordrussland; dazwischen hat sich ein hochreichendes Tief mit entsprechend sehr kalter Luft in der mittleren und oberen Troposphäre über Skandinavien positioniert. Ein weiteres Tief intensiviert sich bei den Balearen. Vorderseitig eines auf den ersten Blick unscheinbaren Höhentiefs über Zentralfrankreich weitet sich dieses am Dienstag durch Druckfall am Boden rinnenförmig nach Norden aus, wodurch feuchte Luft in den Südwesten Deutschlands vordringen kann und Hebungsprozessen unterworfen wird. Das Resultat sind leichte Schneefälle, die sich in der Nacht zum Mittwoch auf den gesamten süddeutschen Raum ausbreiten. Am Mittwoch selbst verstärkt sich an der Nordflanke des dann mit seinem Zentrum nach Süditalien ziehenden Tiefs über Mitteleuropa die bereits vorherrschende östliche Strömung und bekommt gleichzeitig eine nördliche Komponente. Parallel dazu wandert das nordeuropäische Höhentief - der korrespondierende Bodenkern löst sich auf - südwärts und erreichte Donnerstagfrüh Ostfrankreich. Auf diese Weise flutet Kaltluft arktischen Ursprungs allmählich den gesamten mitteleuropäischen Raum. Rückseitig des sich süd-, über dem zentralen Mittelmeer später ostwärts bewegenden Höhentiefs gleitet in höheren Luftschichten von Osten und Nordosten her Warmluft auf die eingeflossene Kaltluft auf. Die mit der Warmluftadvektion einhergehenden großräumigen Hebungsvorgänge münden in der zweiten Wochenhälfte in zwar meist nur leichten, dafür aber verbreiteten und besonders in der Osthälfte Deutschlands länger andauernden Niederschlägen in Form von Schnee.

Zum Wochenende verschiebt sich der Tiefkomplex zum südöstlichen und östlichen Europa und schwächt sich allmählich ab. Eine sich anbahnende weitere kräftige Tiefdruckentwicklung über dem nördlichen Afrika bleibt derweil ohne unmittelbare Auswirkungen auf das Wettergeschehen in Mitteleuropa. Dort fließt zwar mit einer unverändert nordöstlichen Strömung nach wie vor kalte, alles in allem aber nicht mehr ganz so eisige Luft wie zuvor ein. Diese gerät vor allem nach Westen und Nordwesten hin zunehmend unter den Einfluss einer sich zwischen dem isländisch-britischen und dem russischen Hoch aufbauenden Brücke.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 09.02.2010
Heute Nacht hält sich über weiten Teilen Baden-Württembergs eine kompakte, hochnebelartige Wolkendecke, die nur selten - am ehesten Richtung Südbaden - einige Lücken offenbart. Vereinzelt kann daraus geringer Schneegriesel oder gefrierender Sprühregen mit gefährlicher Glättebildung ausfallen, meist bleibt es aber trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen -3 Grad am Rhein und -8 Grad in Ostwürttemberg.

Am Dienstag lassen dichte Hochnebelschleier der Sonne nur regional begrenzt eine Chance. Wo und wann die Wolkendecke einmal aufreißt, ist schwer zu prognostizieren. Am wahrscheinlichsten geschieht dies an der Westflanke des Schwarzwaldes und an der Nordkante der Schwäbischen Alb. Gegen Abend werden die Wolken dann generell mehr und vor allem zwischen Breisgau, Südschwarzwald und Bodensee setzt leichter Schneefall ein. Die Temperaturen erreichen in Württemberg zum Teil nur Höchstwerte um -5, am Rhein mit Sonne bis +3 Grad. Bei durchweg grauem Himmel herrscht auch dort meist leichter Dauerfrost. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -3 °C | Max: 0 °C


Die weiteren Aussichten
Mittwoch und Donnerstag fällt aus einer dichten Wolkendecke gebietsweise etwas Schnee, größere Neuschneemengen sind dabei allerdings nicht zu erwarten. Mit Tagestemperaturen zwischen -8 und -3 Grad wird der Höhepunkt der bevorstehenden Kältewelle erreicht.

Freitag und Samstag dauert das graue, bisweilen trübe und dauerfrostig kalte Winterwetter an. Vor allem am Freitag schneit es teilweise noch leicht. Bei längerem Aufklaren tritt nachts über Schnee strenger Frost auf.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 10.02.2010:
Min: -4 °C | Max: -3 °C

Donnerstag, 11.02.2010:
Min: -7 °C | Max: -4 °C

Freitag, 12.02.2010:
Min: -6 °C | Max: -2 °C

Samstag, 13.02.2010:
Min: -6 °C | Max: -2 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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