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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 18.01.2010, 20:45 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Halbwinterliches im tristen Format +++


Wetterübersicht Europa
Die durchgehend hochwinterlich geprägte Witterungsphase in weiten Teilen Europas fand in den vergangenen Tage ihr Ende. Auch in Deutschland hat die seit Tief "Daisy" am vorletzten Wochenende mehr oder weniger mächtige, aber doch nahezu überall geschlossene Schneedecke zumindest teilweise arg gelitten. Aus den Niederungen des Westens wurden am Montagmorgen vielfach nur noch Schneereste oder bereits gar kein Schnee mehr gemeldet, aber auch weiter östlich gelegene Gebiete büßten zum Teil viele Zentimeter des gefrorenen Weiß ein. So lagen zum Beispiel im bayerischen Lechfeld nur noch 3 cm im Vergleich zu 15 cm am Samstagmorgen. Über Schneezuwachs dagegen konnten sich die höchsten Lagen der Mittelgebirge sowie die Gebiete nordöstlich der Elbe freuen, wo es auch am Montag noch bei Dauerfrost blieb. Im weiteren Verlauf der Woche ändert sich an der grundlegenden Situation mit einem vergleichsweise milden Südwesten und einem kalten Nordosten nur wenig.

Reste des Frontensystems, das Deutschland in der Nacht zum Sonntag von West nach Ost überquerte und einen Schwung milder Meeresluft mit sich brachte, liegen am Montagabend in Form einer seichten Tiefdruckrinne über dem östlichen Mitteleuropa. Diese kommt gegen das noch immer kräftige Kontinentalhoch über dem Nordosten Europas nicht an und löst sich im weiteren Verlauf auf. Markante Wettererscheinungen werden in ihrem Umfeld kaum mehr beobachtet. Stattdessen müssen die Blicke gen Nordwesten gerichtet werden, wo auf der Vorderseite eines sich über Westeuropa aufwölbenden Hochdruckrückens ein Kurzwellentrog aus der nordatlantischen Frontalzone herausläuft und über Dänemark zu einem eigenständigen Höhentief abtropft. Am Boden korreliert dazu ein kleines Tief, das mit seinem Zentrum bis Dienstagmittag über die südliche Nordsee nach Norddeutschland zieht. Es führt ein Gebiet mit leichten bis mäßigen Niederschlägen mit sich, die an der Westflanke des Tiefkerns als - teilweise gefrierender - Regen, östlich davon als Schnee fallen. In der Nacht weiten sich Schnee und Regen weiter nach Süden aus, erreichen die Gebiete südlich der Mittelgebirge jedoch kaum. Dort bleibt der Einfluss eines Hochs bestehen, das vorderseitig des besagten Rückens entstanden war und sich mit seinem Schwerpunkt bis Mittwoch über die Alpen ostwärts verlagert. Der Grund für dessen rasche Demission ist in der Struktur des Rückens selbst zu suchen. Dieser erweist sich als äußerst instabiles Gebilde, das am Mittwoch zum einen von Osten - durch das über Norddeutschland befindliche Höhentief - und zum anderen von Westen - durch einen weiteren, scharfen Kurzwellentrog - untergraben wird. Übrig bleiben ein die Küste Norwegens entlang nach Norden wanderndes Höhenhoch sowie ein flacher Rücken über Frankreich, der durch den scharfen Trog beziehungsweise eines daraus hervorgehenden kleinen Höhentiefs rasch nach Südosten weggedrückt wird. Auch mit diesem Trog respektive Höhentief steht ein Bodentief in Verbindung, das sich mit seinem Zentrum bis Donnerstag in den Südwesten Deutschlands vorarbeitet. In gewisser Weise ähnelt der Ablauf dem des vergangenen Wochenendes, jedoch einige hundert Kilometer nach Südwesten verschoben und auf einem - vor allem bodennah - etwas höheren Temperaturniveau.

In der zweiten Wochenhälfte wird das Tief - auch hier sind eindeutige Parallelen zur gerade abgelaufenen Entwicklung zu erkennen - zwischen einem von Südwesten nachrückenden Hoch und der wieder erstarkenden nordosteuropäischen Antizyklone regelrecht "eingeklemmt" und Bestandteil einer diagonal über Mitteleuropa verlaufenden Tiefdruckrinne. Diese füllt sich mehr und mehr auf und verliert zusehends an Wetterwirksamkeit. Bereits zum Wochenende kündigt sich von Westen her jedoch die Passage eines weiteren atlantischen Tiefausläufers an.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 19.01.2010
Die kommende Nacht zeigt sich in Baden-Württemberg teils wolkig, teils klar. Größere Wolkenlücken offenbaren sich dabei hauptsächlich Richtung Südbaden, dort bildet sich später jedoch gebietsweise dichter Nebel mit erhöhter Glättegefahr. Die Temperaturen sinken - je nach Bewölkung - auf Tiefstwerte zwischen +1 und -5 Grad.

Am Dienstag halten sich vor allem nach Süden hin zum Teil hartnäckig Nebel- und Hochnebel. Auch von Nordbaden bis ins Hohenlohische versteckt sich die Sonne häufig hinter dichten Wolken, sonst zeigt sie sich - besonders in höheren Lagen - öfter. Mit Temperaturen zwischen 0 und maximal +5 Grad bei längerem Sonnenschein wird es gegenüber Montag wieder etwas kälter. Der Wind weht schwach aus östlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -1 °C | Max: +4 °C


Die weiteren Aussichten
Nach einem teils nebligen, teils sonnigen Vormittag ziehen im Verlauf des Mittwoch von Südwesten her dichte Wolken auf. Diese bringen am Nachmittag zuerst in Südbaden, bis zum Abend in ganz Baden-Württemberg Regen, der bei Temperaturen um den Gefrierpunkt anfangs auch gefrieren und gefährliches Glatteis ausbilden kann. Örtlich mischen sich zu Beginn bis in tiefe Lagen auch einige Schneeflocken unter, die Schneefallgrenze steigt allerdings rasch auf etwa 800 Meter an.

Am Donnerstag fallen aus dichter Bewölkung gebietsweise noch ein paar Regentropfen, vor allem an den Westhängen des Schwarzwaldes schneit es leicht. Die Grenze zwischen Nass und Weiß pendelt sich dabei in Höhen um 500 Meter ein.

Der Freitag bringt eine Mixtur aus Nebel, Hochnebel und sonnigen Momenten; zum Wochenende wird es von Westen her wieder unbeständiger mit etwas Schnee und Regen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 20.01.2010:
Min: -2 °C | Max: +3 °C

Donnerstag, 21.01.2010:
Min: +1 °C | Max: +3 °C

Freitag, 22.01.2010:
Min: 0 °C | Max: +4 °C

Samstag, 23.01.2010:
Min: 0 °C | Max: +5 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung