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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 14.01.2010, 22:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Spülgang am Sonntag +++


Wetterübersicht Europa
Große Teile Europas waren in der vergangenen Woche mit einer mehr oder weniger mächtigen Schneedecke überzogen. Selbst Westfrankreich (Beispiel Brest) und Nordspanien (Beispiel San Sebastián) bekamen einige Zentimeter der weißen Pracht ab. Während der Schnee dort längst verschwunden ist - in San Sebastián stieg das Quecksilber am heutigen Donnerstag bereits wieder auf +13,7 Grad - blieb es in Mitteleuropa bis zum Mittwoch durchweg frostig. Doch ersten Plusgraden entlang des Rheins folgt auch hier am Wochenende - zumindest bis zur Elbe - verbreitetes Tauen; teilweise kräftiger Regen spült den Schnee am Sonntag in der Südwesthälfte regelrecht fort.

Den ersten Anlauf milderer Atlantikluft gab es schon am Mittwoch. An der Okklusion eines westlich von Irland nordwärts ziehenden Tiefdruckgebietes hatte sich über Frankreich ein auf den Niederschlagsradarbildern imposant erscheinendes Regenband formiert. Belegt wird dies durch verbreitet zweistellige Niederschlagsmengen in Westfrankreich innerhalb von 24 Stunden bis zum Mittwochmorgen. Der ungehinderten Ostverlagerung von Okklusion und Niederschlagsband jedoch stand ein stabiles und bis in die obere Troposphäre reichendes Hoch mit Schwerpunkt über der Ostsee gegenüber. Auf dem Weg über Schnee schließlich kühlte sich die einst sehr milde Meeresluft in den unteren Luftschichten stark ab, sodass im Westen und Südwesten Deutschlands am Mittwochnachmittag und -abend meist etwas Schnee, am Oberrhein teilweise aber auch gefrierender Regen mit entsprechender Glätte fiel. Am Donnerstag löste sich die Okklusion über der Mitte Deutschlands bei fehlendem Hebungsantrieb endgültig auf, letzte Flocken rieselten am Morgen noch auf einer schmalen Linie Bremen - München. Ein vergleichsweise kräftiges, über Südfrankreich zum westlichen Mittelmeer ziehendes Tief macht sich in Deutschland nur durch ein paar hohe Wolkenfelder im äußersten Südwesten bemerkbar. Ansonsten dominiert nun meist wieder der Einfluss des nordosteuropäischen Hochs mit ruhigem und hochnebel-, durch leichten Regen und Tauen besonders nach Südwesten hin auch nebelanfälligem Wetter. Auf der Rückseite des zu dem Tief im Süden korrespondierenden Höhentroges baut sich von Südwesten her ein Hochdruckrücken auf, der am Freitag eine Verbindung mit dem Höhenhoch über der Ostsee eingeht. Ein auf dessen Vorderseite über den Westen und Süden Deutschlands ablaufender Kurzwellentrog führt einige Wolkenfelder mit sich. Parallel zur Aufwölbung des Rückens weitet sich auch am Boden ein Hoch über Südwesteuropa nach Nordosten aus und nimmt Kontakt zu seinem Pendant im Nordosten auf. Am Samstag verschiebt sich die gesamte Anordnung ostwärts. Insbesondere das Hoch über der Ostsee verlagert seinen Schwerpunkt Richtung Südwestrussland; zudem wird das hohe Geopotential über Mitteleuropa - die "Nahtstelle" zwischen Rücken und Höhenhoch - abgebaut.

So kann zum Abend ein aus der atlantischen Frontalzone herauslaufender Trog und mit ihm das okkludierende Frontensystem eines kräftigen Tiefs mit Zentrum bei Island von Westen her auf Mitteleuropa übergreifen. Uneinigkeit besteht in der weiten Welt der Wettermodelle noch darüber, ob sich am Okklusionspunkt ein separates Tief abspaltet und quer über Deutschland hinwegzieht oder einen Weg über die südliche Nordsee wählt. Bei letzterer und nach derzeitigem Stand wahrscheinlicheren Variante würde sich die mildere Luft insgesamt besser in Deutschland durchsetzen können. Nordöstlich der Elbe bleibt es allerdings voraussichtlich frostig. Zu Beginn der neuen Woche behauptet sich wieder zunehmend Hochdruckeinfluss.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 15.01.2010
Ein Gemisch aus Nebel, Hochnebel und klarem Himmel bestimmt das Wetter in der Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg. In Südbaden verdecken zum Teil auch hohe Wolkenfelder den Sternenhimmel. Je nach Bewölkung sinken die Temperaturen auf Tiefstwerte zwischen -1 und nahe -10 Grad.

Am Freitag liegen große Landesteile unter dichter hochnebelartiger Bewölkung, gebietsweise hält sich auch zäher Nebel; vereinzelt fallen wenige Flocken oder etwas Sprühregen mit Glättegefahr. Die Sonne kommt nur hier und da zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte um den Gefrierpunkt - bei etwas Sonne am Rhein darüber, Richtung Hohenlohe eher darunter. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -3 °C | Max: 0 °C


Die weiteren Aussichten
Ein Nebeneinander von Nebel, Hochnebel und sonnigen Phasen dominiert das Wetter zunächst auch am Samstag. Tendenziell setzt sich die Sonne aber häufiger als noch am Freitag durch. Am Nachmittag kommen mit einem auffrischendem Südwestwind von Frankreich her dichte Wolken und nachfolgend am Abend Schneefall auf, der rasch bis in hohe Schwarzwaldlagen in Regen übergeht.

In der Nacht zum Sonntag erfassen die teilweise kräftigen Niederschläge auch den Rest von Baden-Württemberg, wobei sich anfängliche Flocken bald in Tropfen verwandeln. Tagsüber regnet es teilweise noch etwas, insgesamt lassen die Niederschläge aber nach. Mit Höchsttemperaturen bis +5 Grad wird es vorübergehend etwas milder.

Montag und Dienstag verlaufen dann wieder zunehmend winterlich-ruhig.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 16.01.2010:
Min: -5 °C | Max: +2 °C

Sonntag, 17.01.2010:
Min: +2 °C | Max: +5 °C

Montag, 18.01.2010:
Min: 0 °C | Max: +3 °C

Dienstag, 19.01.2010:
Min: -2 °C | Max: +2 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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