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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 04.01.2010, 21:00 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Winterwetter +++


Wetterübersicht Europa
Mit einem hochwinterlichen Witterungsabschnitt startete das neue Jahr 2010 in Mitteleuropa. Während im Norden Deutschlands vielerorts noch überhaupt keine positiven Temperaturwerte in diesem jungen Jahr erreicht wurden, stellte sich am Samstag auch im Süden verbreitet Dauerfrost ein. Im Norden und in der Mitte kam dazu reichlich Schnee. Binnen 48 Stunden bis Sonntagfrüh fielen zum Beispiel in Westermarkelsdorf auf Fehmarn satte 30 cm - soviel Schnee gab es dort zuletzt im legendären Winter 1978/79. In einem breiten Streifen vom Emsland bis zur Lausitz schneite es großflächig um, örtlich auch deutlich mehr als 20 cm; Schneehöhen von beispielsweise 24 cm in Magdeburg, 23 cm in Hannover und 20 cm in Meppen am Montagmorgen lassen so manches süddeutsche Skigebiet nur neidvoll staunen. Ein Ende des Winterwetters ist vorerst nicht in Sicht; zum Wochenende stehen sogar neue, kräftige Schneefälle in Aussicht.

Hochreichend kalte Polarluft hat am Montagabend ganz Nord- sowie große Teile West-, Mittel- und Osteuropas fest im Griff. Temperaturen über dem Gefrierpunkt finden sich praktisch erst in Südfrankreich, auf der Iberischen Halbinsel und in Mittelitalien; nördlich davon nur vereinzelt und vor allem auf den Nordseeinseln. Sonst herrscht überall Frost, im Norden Skandinaviens werden aktuell Temperaturen bis -35 Grad in Karasjok (Nordnorwegen) gemessen. Tiefdruckgebiete liegen mit ihren Zentren über Südfinnland und der östlichen Nordsee sowie an der Grenze zwischen Spanien und Portugal, Hochdruckgebiete haben sich über Osteuropa und dem isländisch-grönländischen Raum platziert. Besonders Letzteres ist für das Wettergeschehen in weiten Teilen Europas entscheidend; unterbricht es doch die Westwindzirkulation und verhindert somit, dass atlantische Tiefausläufer samt milderer Luft auf das Festland übergreifen können. Rückseitig eines am Sonntag über die Mitte Deutschlands nach Osten gezogenen Tiefs hielt und hält sich am Montag hauptsächlich zwischen Main und Donau noch eine tiefe Wolkendecke mit leichten Schneefällen; im Norden treten nahe der kältesten Luft in der mittleren und oberen Troposphäre, die über Skandinavien liegt und einen umfangreichen Höhentrog markiert, einige Schneeschauer auf. Am Dienstag ändert das Tief über der Nordsee seine Position nur unwesentlich, das iberische Tief derweil verlagert sich bis zum Abend zum nördlichen Tyrrhenischen Meer. Dazwischen - quer über die Mitte Deutschlands - verbindet sich ein Keil des isländisch-grönländischen Hochs brückenartig mit dem Hoch über Osteuropa, sodass in diesen Regionen ruhiges Winterwetter zu erwarten ist. Zum Mittwoch entwickelt sich auf der Vorderseite eines nach Süden vorstoßenden Randtroges des nordeuropäischen Haupttroges über dem Ärmelkanal ein neues Tief, das allerdings keine mittelbaren Auswirkungen auf das Wetter in Deutschland hat. Das südliche Tief zieht weiter Richtung Ungarn, Slowakei und Polen; Hebungsvorgänge an dessen Nord- und Westflanke greifen auch über die Alpen auf den Süden und Osten Deutschlands über. Die daraus resultierenden Schneefälle bleiben aber meist schwacher Natur.

Eine möglicherweise extreme und außergewöhnliche Wetterlage bahnt sich dann in der zweiten Wochenhälfte an, wenn ein weiteres Tief auf zunächst ganz ähnlicher Bahn wie sein Vorgänger über die Iberische Halbinsel und das westliche Mittelmeer gen Nordosten wandert. Im Gegensatz zu diesem soll es sich südlich der Alpen jedoch kräftig vertiefen. Große Neuschneemengen in den Südalpen, später auch und vor allem im südlichen und östlichen Mitteleuropa, teilweise gefrierender Regen sowie Nordoststurm in Teilen Mitteleuropas wären die Folgen. Eine detaillierte Prognose kann diesbezüglich aber noch nicht abgegeben werden.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 05.01.2010
In der kommenden Nacht hält sich über den nördlichen und mittleren Landesteilen von Baden-Württemberg eine tiefe Wolkendecke, die nur allmählich einige Lücken bekommt. Vereinzelt rieseln aus ihr noch wenige Flocken. Vom Südschwarzwald bis zum Allgäu ist es dagegen nur gering bewölkt oder klar. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen -5 Grad unter den Wolken und bis nahe -20 Grad im Allgäu bei klarem Himmel und über Schnee.

Am Dienstag bleibt es in der Mitte Baden-Württembergs zunächst stark bewölkt oder bedeckt, zum Teil auch dunstig-trüb. Sonst scheint zeitweise die Sonne, im Tagesverlauf vermehrt auch in den am Vormittag noch wolkenverhangenen Gebieten. Bei einem schwachen bis mäßigen Wind aus östlichen Richtungen herrscht mit Höchsttemperaturen zwischen -5 Grad nahe Bayern und -1 Grad am Hochrhein überall Dauerfrost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -6 °C | Max: -2 °C


Die weiteren Aussichten
Am Dreikönigsfeiertag schieben sich von Süden her dichtere Wolken nach Baden-Württemberg, vor allem rund um den Südschwarzwald und die Schwäbische Alb sowie südlich davon fällt gebietsweise etwas Schnee.

Auch am Donnerstag bleibt die Sonne in die Defensive gedrängt. Bei Dauerfrost prägen wiederum viele Wolken das winterliche Wetterbild, Flocken fallen jedoch kaum.

Mit einem stark auffrischendem Nordostwind kommen Freitag und am Wochenende verstärkt Schneefälle auf, dabei bleibt es frostig kalt.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, -Heilige Drei Könige-, 06.01.2010:
Min: -7 °C | Max: -3 °C

Donnerstag, 07.01.2010:
Min: -7 °C | Max: -1 °C

Freitag, 08.01.2010:
Min: -4 °C | Max: -3 °C

Samstag, 09.01.2010:
Min: -5 °C | Max: -3 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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