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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 17.12.2009, 15:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Kälteperiode endet mit Schnee +++


Wetterübersicht Europa
Am heutigen Donnerstag hat Mitteleuropa die bislang kälteste Nacht in diesem Winter hinter sich. Tiefsttemperaturen von verbreitet um -10 Grad in der Mitte Deutschlands waren allerdings nur ein Vorgeschmack auf die frostigsten Tage und den Höhepunkt dieses winterlichen Abschnittes am Wochenende, wenn im Osten solche Werte am Nachmittag und nachts zum Teil unter -15 Grad gemessen werden dürften. Hinzu kommen vermehrte Schneefälle; bis Donnerstag Mittag war davon zunächst der Nordwesten des Landes betroffen. Um 13 Uhr MEZ meldeten St. Peter-Ording und sogar Norderney eine Schneehöhe von jeweils 14 cm! Bis Samstag konzentrieren sich die Schneefälle auf den Süden Englands, Teile Frankreichs und Norditalien; am vierten Adventswochenende wird es dann auch in den bis dahin noch schneelosen Gebieten Deutschlands zunehmend weiß. Eine grundlegende Umstellung der Großwetterlage zu Beginn der neuen Woche sorgt dafür, dass die Chancen auf eine gleichnamige Weihnacht dennoch eher schlecht stehen.

Nahezu ganz Europa liegt seit Anfang der Woche und auch am Donnerstag unter dem Regime eines langwelligen Höhentroges, der von Nordosteuropa bis zur Biskaya und ins westliche Mittelmeer reicht und sich durch zwei darin eingelagerte Höhentiefs über dem Nordwesten Russlands und Nordostdeutschland auszeichnet. Im Bereich des Letzteren fällt von der Ostsee bis nach Brandenburg etwas Schnee. Prägnanter Gegenspieler des Troges ist ein ausgeprägtes und hochreichendes Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt bei Island/Grönland, das in seinem Südteil aber nur noch bedingt durch einen nach Norden weisenden Rücken gestützt wird. Ausgehend von diesem Hoch erstreckt sich eine Zone hohen Luftdrucks über das Nordmeer und die Mitte Skandinaviens bis weit nach Russland hinein; ein kleines Tief mit Zentrum über Belgien löst derweil von der Nordseeküste bis zur Mitte Frankreichs Schneefälle aus. Weitere Tiefdruckgebiete finden sich über der Adria und dem Schwarzen Meer. Bis Sonntag wählt das Tief über Belgien eine eher ungewöhnliche Zugbahn über die Mitte und den Süden Frankreichs, den Golf von Genua und - unter nochmaliger kurzer Verstärkung - über Norditalien zum südöstlichen Mitteleuropa, wo es sich dann auflöst. Zuvor allerdings schneit es in den genannten Regionen zum Teil ergiebig, im Süden Italiens und später auf dem Balkan fällt kräftiger Regen. Gleichzeitig rückt die nordeuropäische Hochdruckzone weiter nach Süden vor; an ihrer Südflanke wird im Übergangsbereich zum tiefen Luftdruck über dem Mittelmeerraum mit einer sich intensivierenden östlichen Strömung ein neuer Schwall arktischer Kaltluft nach Mitteleuropa geführt. Zuvor durch die Tiefs über Südosteuropa mit Feuchtigkeit aus dem östlichen Mittel- bzw. Schwarzmeerraum angereichert, geht dieser Kaltluftvorstoß verbreitet mit leichten Schneefällen einher. Am Sonntag nähert sich vom Eismeer jedoch bereits ein neues Tief, dessen okkludierendes Frontensystem mit neuerlichen Schneefällen von West nach Ost über Deutschland hinwegzieht. Damit wird die sehr kalte Festlandsluft nach Osten abgedrängt und durch zwar immer noch kalte, insgesamt aber doch mildere maritime Polarluft ersetzt.

Anfang der nächsten Woche stellt sich die großräumige Wettersituation grundlegend um. Der Hochdruckrücken über dem östlichen Nordatlantik, die Verbindung zu dem Höhenhoch bei Grönland, wird endgültig abgebaut. Von Norden vorstoßende Kaltluft lässt zusammen mit einem vom westlichen Nordatlantik ostwärts ausgreifenden Trog ein neues, mächtiges Trogsystem entstehen, wobei West- und Mitteleuropa auf dessen Vorderseite zum Liegen kommen. Damit dreht die Strömung zuerst in höheren Luftschichten, später auch in Bodennähe auf Südwest und führt milde Meeresluft heran. Die Frage, ob diese sich vor Weihnachten in ganz Deutschland durchsetzen kann oder Teile des Nordens vorerst in kalter Luft verbleiben, ist noch mit einigen Unsicherheiten behaftet.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 18.12.2009
Teils stark, besonders nach Norden hin teils aufgelockert bewölkt verläuft der Donnerstagabend in Baden-Württemberg. Dabei fallen örtlich ein paar Schneeflocken, meist bleibt es aber trocken.

In der kommenden Nacht zeigt sich der Himmel zunächst häufig nur gering bewölkt oder klar, gegen Morgen ziehen im Main-Tauber-Kreis und im Hohenlohischen einer- sowie in Südbaden andererseits dichtere Wolken auf. Im äußersten Südwesten kann es dabei leicht schneien. Die Tiefsttemperaturen liegen bei -5 Grad am Rhein und um -10 Grad südlich der Donau.

Am Freitag breiten sich die Wolken von Nordosten her allmählich bis zur Mitte Baden-Württembergs südwärts aus, im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz schneit es am Vormittag noch etwas. Längere sonnige Abschnitte gibt es entlang des Oberrheins zwischen Karlsruhe und Freiburg, ehe auch dort die Wolken am Abend von Norden her dichter werden und nachfolgend gebietsweise etwas Schnee fällt. Die Temperaturen bewegen sich mit Werten zwischen -6 Grad im Allgäu und -1 Grad am Rhein überall im Dauerfrostbereich, der Gefrierpunkt wird nirgendwo überschritten. Der Wind weht schwach bis mäßig und dreht im Tagesverlauf von Ost auf Nord.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -6 °C | Max: -2 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag schneit es am Vormittag noch verbreitet, am Nachmittag ziehen sich die meist nur leichten Schneefälle in den Süden Baden-Württembergs zurück. Größere Wolkenauflockerungen bleiben aber auch im Norden die Ausnahme. Mit Höchsttemperaturen um -5 Grad erreicht die Kälteperiode ihren Höhe- respektive Tiefpunkt.

Nach einer klirrend kalten Nacht mit großflächig zweistelligen Minusgraden besonders im Württembergischen ziehen am vierten Advent mit einem auffrischendem Südwestwind rasch neue Wolken auf, aus denen es zum Nachmittag dann auch mal stärker schneit. In freien Lagen muss zudem mit Schneeverwehungen gerechnet werden. Weiterhin herrscht Dauerfrost.

Montag und Dienstag bleibt es unbeständig; bei deutlich ansteigenden Temperaturen gehen die Niederschläge aber allmählich bis in höchste Schwarzwaldlagen in Regen über. Im Tiefland kann vorübergehend auch gefrierender Regen mit gefährlicher Glätte auftreten.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 19.12.2009:
Min: -5 °C | Max: -4 °C

Sonntag, -4. Advent-, 20.12.2009:
Min: -10 °C | Max: -2 °C

Montag, 21.12.2009:
Min: -6 °C | Max: +1 °C

Dienstag, 22.12.2009:
Min: 0 °C | Max: +4 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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