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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 14.12.2009, 22:00 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Schneearme Kälte +++


Wetterübersicht Europa
Polare Kaltluft hat am vergangenen Wochenende große Teile Europas geflutet und einen vorweihnachtlich-winterlichen Witterungsabschnitt eingeleitet. Konnten dabei am Samstag und Sonntag in der Westhälfte Deutschlands tagsüber noch zarte Plusgrade am Thermometer abgelesen werden, herrschte am heutigen Montag bereits vielerorts Dauerfrost; und in den kommenden Tagen bis einschließlich des Wochenendes verschärft sich dieser gar noch. Allerdings kam die Kälte im Tiefland fast überall ohne und selbst in den Mittelgebirgen mit nur wenig Schnee daher. So finden sich dünne geschlossene Schneedecken am Montagabend im Flachland vor allem in Teilen Thüringens und Sachsens sowie in Bayern südlich der Donau mit anwachsender Mächtigkeit Richtung Alpen. Nur unwesentlich mehr liegt in den Mittelgebirgen, auf dem Feldberg im Schwarzwald sind es nur dank des Einsatzes von Schneekanonen bedingt wintersporttaugliche 12 cm.

Die kontinentale Kaltluft gelangt seit letzten Freitag auf der Südostseite eines Hochdruckgebietes nach Mitteleuropa, das sich mit seinem Schwerpunkt zunächst über Skandinavien etabliert hatte. Am Montagabend lässt sich dieses über Island analysieren, in der mittleren und oberen Troposphäre reicht der zugehörige Hochdruckrücken von den Kanaren über den Ostatlantik bis nach Nordgrönland. Der Rücken wird flankiert von einem langwelligen Höhentrog über dem mittleren Nordatlantik einer- und einer weiteren, von einem hochreichenden Tief über Nordwestrussland ausgehenden und zum westlichen Mittelmeer weisenden Trogstruktur andererseits. Dort, also in dessen südlichem Bereich, unterliegt dem Höhentrog ein Bodentiefkomplex, der in den vergangenen 24 Stunden vor allem im Osten Spaniens und auf den Balearen für kräftige Regenfälle gesorgt hat. Weitere kleine Tiefs können vor Norwegen und über der westlichen Nordsee ausgemacht werden. West- und Mitteleuropa befinden sich dazwischen in einer Zone mit - relativ betrachtet - hohem Luftdruck, die von Norddeutschland über Osteuropa bis zum Schwarzen Meer reicht. Am Dienstag bewegt sich der Südteil der russisch-europäischen Höhentrogstruktur und mit ihm der Tiefkomplex im Süden zum Tyrrhenischen Meer. Auf dessen Nordseite verbleibt Mitteleuropa in einer östlichen Strömung, mit der weiterhin kalte und überwiegend trockene Polarluft herangeführt wird. Lediglich ganz im Süden wird durch den Tiefkomplex vorübergehend auch in höheren Schichten etwas feuchtere Luft mit einbezogen. Der Komplex verlagert sich am Mittwoch weiter nach Osten, die schwache Hochdruckzone wird über Mitteleuropa etwas nach Süden gedrückt. Damit dominieren in Deutschland Absinkprozesse, in der Grundschicht kann sich gebietsweise feuchtere Luft in Form einiger tiefer Wolken- bzw. Hochnebelfelder halten.

In der zweiten Wochenhälfte baut sich über Nordeuropa eine Verbindung zwischen dem isländischen Hoch und einem russischen Kältehoch auf. Parallel dazu tropft innerhalb des Langwellentroges über Osteuropa ein eigenständiges Höhentief ab und wandert gen Südwesten. Damit einher geht ein neuerlicher Vorstoß arktischer Kaltluft, der zum Freitag und Samstag ganz Deutschland und große Teile Frankreichs erfasst und gleichzeitig den Höhepunkt dieser ersten Kältewelle darstellt. Ob danach ein Übergang zu nasskaltem Wetter erfolgt oder sich gar eine milde Südwestlage anschließt, ist noch unsicher.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 15.12.2009
Tiefe, hochnebelartige Bewölkung überzieht in der kommenden Nacht große Teile Baden-Württembergs. Örtlich fällt daraus geringer Schneegriesel, meist bleibt es aber trocken. Am ehesten lockert die Wolkendecke Richtung Kraichgau und Hohenlohe auf. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen -3 Grad in Mittel- und Südbaden und örtlich -10 Grad über Schnee im Allgäu zurück.

Am Dienstag halten sich besonders in der Südhälfte Baden-Württembergs weiterhin dichte Wolken, vereinzelt fällt daraus etwas Schnee oder Schneegriesel. Nach Norden hin bestehen insgesamt größere Chancen auf Wolkenlücken und einige sonnige Abschnitte. Mit Höchsttemperaturen zwischen -6 und -1 Grad - die tiefsten Werte im Allgäu - herrscht vielfach Dauerfrost; nur entlang des Rheins finden sich vielleicht einige Orte, an denen der Gefrierpunkt während der Mittagsstunden knapp überschritten wird. Dazu weht ein mäßiger bis frischer, in Böen und in höheren Lagen durchaus starker Wind aus Nordost bis Ost, der einem die gemessenen Temperaturen noch ein paar Grad kälter empfinden lässt.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -4 °C | Max: 0 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch und Donnerstag setzt sich das trocken-frostige Winterwetter fort. Dabei ziehen teils dichtere Wolken durch, teils zeigt sich die Sonne. Schnee fällt kaum.

Am Freitag und Samstag nehmen die Wolkenanteile und die Neigung zu gebietsweisen leichten Schneefällen insgesamt zu. Vielerorts bleibt es aber auch durchweg trocken. Vorübergehend wird es noch kälter mit zum Teil strengen Nachtfrösten.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 16.12.2009:
Min: -5 °C | Max: -1 °C

Donnerstag, 17.12.2009:
Min: -7 °C | Max: -3 °C

Freitag, 18.12.2009:
Min: -9 °C | Max: -4 °C

Samstag, 19.12.2009:
Min: -10 °C | Max: -4 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung