Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 10.12.2009, 21:00 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Nachhaltiger Kälteeinbruch +++


Wetterübersicht Europa
Nach dem im Flächenmittel zweitwärmsten November seit 1901 und einem ebenso ungewöhnlich milden ersten Dezemberdrittel steht Deutschland und großen Teilen Europas ab dem Wochenende der erste nachhaltige Vorstoß arktischer Kaltluft in dieser Wintersaison bevor. Dabei wird es von Freitag an Tag für Tag kälter, ab Montag stellt sich verbreitet leichter Dauerfrost ein. Zu einer perfekten Winter- und Weihnachtsmarktstimmung fehlt in den Niederungen jedoch meist der Schnee, rieseln die Flocken zumindest vorerst doch in überschaubarer Anzahl vom Himmel. Dagegen dürfte in vielen Mittelgebirgsregionen - sofern noch nicht geschehen - dank maschinellen Ersatzes in Form von Schneekanonen in Kürze die Skisaison eröffnet werden.

Die grundlegende Umstellung der Großwetterlage hat dabei schon begonnen. Über Westeuropa - von Nordafrika über die Iberische Halbinsel und die Britischen Inseln bis nach Island reichend - dominiert bereits ein ausgeprägter Hochdruckrücken die Wetterkarten der mittleren und oberen Troposphäre, der in den kommenden Tagen als Blockade wirkt und atlantischen Tiefdruckgebieten und deren Ausläufern keine Chance lässt, auf den europäischen Raum überzugreifen. Ein vorerst letztes solches Tief zog am Donnerstag über Norddeutschland hinweg und liegt am Abend im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet. Zusammen mit einem kleinen, aber äußerst wetterwirksamen Höhentief sorgte es vor allem im Norden Deutschlands für kräftige Regenfälle; bis zum Abend wurden an mehreren Stationen in Schleswig-Holstein über 30 mm innerhalb von zwölf Stunden gemessen. Bis Freitagmittag verlagert sich das Tief über die Mitte Tschechiens nach Ostösterreich und löst sich auf. In Verbindung mit der rückwärtig um den Tiefkern gewundenen Okklusion und Aufgleitprozessen warmer Luft auf der Rückseite des Höhentiefs treten vor allem in der Südhälfte Deutschlands noch länger andauernde Niederschläge auf. Mit der in den unteren Schichten auf Nordost drehenden Strömung wird dann aber zunehmend kalte Luft herangeführt, in der die Niederschläge bis zum Abend bis in tiefere Lagen in Schnee übergehen. Zwischen der zu dem Hochdruckrücken korrespondierenden und sich von den Britischen Inseln bis zum Eismeer erstreckenden Hochdruckzone sowie tiefem Luftdruck über dem Mittelmeerraum bleibt die nordöstliche Grundströmung am Wochenende bestehen. Somit gelangt allmählich immer kältere, nach und nach aber auch weniger feuchte Luft nach Mitteleuropa. Diese neigt meist nur zu leichten, am ehesten im Luv der ostdeutschen Mittelgebirge vorübergehend auch zu stärkeren und anhaltenden Niederschlägen, die zunehmend bis ins Flachland in fester Form fallen.

Zu Beginn der neuen Woche zieht sich der hohe Luftdruck über dem nordatlantischen Raum etwas nach Westen und Nordwesten zurück. Der Rücken wird in seinem Südteil einerseits - von Osten her - durch den über Mitteleuropa westwärts ausgreifenden und mit dem Kaltluftvorstoß in Zusammenhang stehenden Langwellentrog und andererseits - von Westen her - durch einen weiteren, sich über dem mittleren Nordatlantik südwestwärts ausweitenden Langwellentrog zerschnitten. Ob sich in der zweiten Wochenhälfte auf der Vorderseite atlantischer Tiefdruckgebiete allmählich wieder mildere Luft durchsetzt oder von Norden her gar frische arktische Kaltluft nach Mitteleuropa vorstößt, ist noch offen.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 11.12.2009
Heute Nacht fallen in Baden-Württemberg aus meist starker Bewölkung zunächst nur wenige Schauer. Später kommen von Nordosten her kräftigere und länger anhaltende Regenfälle auf, die sich bis zum Morgen auf den gesamten württembergischen Raum ausbreiten. Die Schneefallgrenze liegt zunächst noch in Höhen um 1000 Meter. Am längsten trocken bleibt es in Südbaden. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +6 Grad in der Kurpfalz und +1 Grad südlich der Donau.

Der Freitag startet verbreitet trüb und regnerisch, bis zum Mittag sinkt die Schneefallgrenze auf etwa 700 Meter. Am Nachmittag lassen die Niederschläge von Nordosten her allmählich nach, gehen aber bis zum Abend auch in den mittleren Lagen immer mehr in Schnee über. Die höchsten Temperaturen mit Werten zwischen +2 und +7 Grad werden schon am Vormittag erreicht, im Tagesverlauf wird es sukzessive kälter. Der Wind weht in den Frühstunden teilweise stark böig aus westlichen Richtungen, in höheren und exponierten Lagen sind Sturmböen möglich. Später dreht er auf Nordost und kommt dann nur noch schwach bis mäßig daher.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +6 °C | Max: +7 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag fällt aus einer oftmals dichten Wolkendecke zeitweise etwas Regen oder Sprühregen, oberhalb etwa 300 Meter durchweg Schnee. Auflockerungen sind selten und von kurzer Dauer. Am Rhein steigen die Temperaturen auf maximal +4 Grad, im Bergland stellt sich Dauerfrost ein.

Am dritten Advent gibt es nur noch selten einige Tropfen oder Flocken, sporadisch kommt zwischen den Wolken sogar die Sonne zum Vorschein. Die Höchsttemperaturen liegen nur in Baden noch knapp über dem Gefrierpunkt.

Montag und Dienstag verlaufen teils sonnig, teils stark bewölkt. Nur örtlich schneit es etwas. Dabei herrscht überall Dauerfrost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 12.12.2009:
Min: +1 °C | Max: +3 °C

Sonntag, -3. Advent-, 13.12.2009:
Min: -2 °C | Max: +1 °C

Montag, 14.12.2009:
Min: -4 °C | Max: -1 °C

Dienstag, 15.12.2009:
Min: -5 °C | Max: -2 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung