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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 03.12.2009, 14:15 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Nur anfangs frisch +++


Wetterübersicht Europa
Während sich das mitteleuropäische Tieflandwetter derzeit nicht so recht zwischen mildem Herbstwetter und grauem Nasskalt entscheiden kann, hat sich seit Beginn dieser Woche immerhin in den Mittelgebirgen der Winter etwas festsetzen können. So lagen am Donnerstagmorgen auf dem Feldberg im Schwarzwald noch 18, in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb 15 und auf dem Brocken im Harz 10 cm Schnee. Am Freitag kommen vor allem im Süden noch ein paar Zentimeter hinzu, bevor sich ab Sonntag das aus der zweiten Novemberhälfte bestens bekannte Muster einer kräftigen und - bereits wieder ungewöhnlich - milden Südwestlage einstellt, die sämtlichen winterlichen Ansätzen ein abruptes Ende bereitet.

Entscheidend für das aktuelle Wettergeschehen in West- und Mitteleuropa ist am Donnerstag ein vom isländischen Raum über die Nordsee und Frankreich nach Süden vorstoßender Höhentrog, der über dem westlichen Mittelmeer Kontakt zum Relikt eines gealterten Troges aufnimmt. Am Boden findet sich ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum über der westlichen Nordsee, ein weiteres Tief entsteht auf der Vorderseite des Trogreliktes über dem Löwengolf. Schwierig gestaltet sich derweil die Frontensuche, da die thermischen Gegensätze insgesamt nur schwach ausgeprägt sind. Eine warmfrontähnliche Struktur, die dem Tief über der Nordsee zugeordnet werden kann, lässt sich am ehesten über Nordostdeutschland erkennen. Die Kaltfront verläuft am Nachmittag noch über Frankreich südwärts und erreicht im Laufe des Abends den Westen Deutschlands. Mit gleichzeitiger Annäherung der Trogvorderseite intensivieren sich dabei die Niederschläge, die in der postfrontal einfließenden Meereskaltluft in höheren Lagen allmählich wieder in Schnee übergehen. Während ein über die Mitte Frankreichs südostwärts ablaufendes Randtief für das Wetter in Deutschland ohne Bedeutung bleibt, sorgt das über Korsika und Sardinien bis Freitagmittag zur Adria ziehende Tief für eine Verzögerung der Kaltfrontpassage im Alpenraum und in abgeschwächter Form auch im Süden Deutschlands. In gewisser Weise ähnelt die Lage der vom Wochenanfang, wenngleich solch ergiebige Niederschläge wie am Montag in den Südalpen dieses Mal nicht in Aussicht stehen. Zum Samstag löst sich das Tief über der Nordsee auf; zwischen diesem und der zur südlichen Adria wandernden Zyklone bleibt zunächst aber eine schmale Tiefdruckrinne erhalten, die sich langsam über Ostdeutschland zum östlichen Mitteleuropa bewegt. Dahinter schiebt sich ein Keil des Azorenhochs in den Südwesten Deutschlands vor, dem anfangs noch die Achse des Höhentroges überlagert ist. Dieser spaltet sich jedoch in zwei Teile auf, wobei der südliche Part als eigenständiges Höhentief zum zentralen Mittelmeer abtropft und der Nordteil als kurzwelliger Anteil in einen neuen atlantischen Langwellentrog integriert wird.

Dieser neue Trog wird bereits ab Samstagmittag für Mitteleuropa wetterbestimmend, wenn im Anschluss an die kurze Zwischenhochphase eine auf dessen Vorderseite gelegene Okklusion mit Regen über den Westen Deutschlands streift. Sie leitet den Zustrom milder Luft ein. Dahinter etabliert sich an der Südostflanke eines isländischen Zentraltiefs ab Sonntag eine ausgeprägte Südwestströmung, mit der wiederholt sehr milde Luft mediterranen Ursprungs nach West- und Mitteleuropa geführt wird. Eingelagerte Tiefausläufer halten dabei allerdings den wechselhaften Wettercharakter aufrecht.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 04.12.2009
Öfter die Sonne sieht man am Donnerstagnachmittag in der Südosthälfte Baden-Württembergs, nach Baden hin ziehen dichte Wolkenfelder durch. Zum Spätnachmittag beginnt es rund um den Schwarzwald vermehrt zu regnen, bis Mitternacht breitet sich der Regen auf große Landesteile aus. Bei einem schwachen bis mäßigen Wind aus südlichen Richtungen liegen die Höchsttemperaturen zwischen +4 Grad im Allgäu und +11 Grad am Rhein.

In der kommenden Nacht fällt in Württemberg Regen, Richtung Westen gibt es längere trockene Phasen und gegen Morgen auch größere Wolkenlücken. Im Schwarzwald gehen die abklingenden Niederschläge bis etwa 700 Meter Höhe in Schnee über. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte um +2 Grad, bei längerem Aufklaren ist örtlich leichter Frost möglich.

Am Freitag fällt besonders in Oberschwaben und im Allgäu noch längere Zeit Regen oder Schnee, die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend auf rund 500 Meter. Nach Nordwesten hin bleibt es meist trocken und neben dichteren Wolken zeigt sich dort hin und wieder auch die Sonne. Mit Höchstwerten zwischen +2 Grad im Südosten und +7 Grad am Rhein wird es etwas kälter. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West bis Nordwest.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +1 °C | Max: +6 °C


Die weiteren Aussichten
Nach einer weitgehend klaren und verbreitet leicht frostigen Nacht startet der Samstag teils hochnebelartig bewölkt, teils sonnig. Im Tagesverlauf ziehen von Westen her neue Wolken auf, ein paar Tropfen fallen am Nachmittag aber - wenn überhaupt - nur am Rhein.

Am Nikolaustag regnet es aus vielen Wolken zunächst nur vereinzelt, zum Abend dann vermehrt und teilweise kräftig. Dabei wird es deutlich milder.

Montag und Dienstag gestalten sich wechselhaft, mild und zeitweilig windig.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 05.12.2009:
Min: 0 °C | Max: +6 °C

Sonntag, -2. Advent-, 06.12.2009:
Min: +4 °C | Max: +11 °C

Montag, 07.12.2009:
Min: +9 °C | Max: +12 °C

Dienstag, 08.12.2009:
Min: +5 °C | Max: +10 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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