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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 30.11.2009, 22:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Winterliches Kurzgastspiel +++


Wetterübersicht Europa
Kurz vor seinem meteorologisch definierten Beginn am Dienstag hat sich in den vor allem höher gelegenen Teilen Süddeutschlands und der Alpen der Winter zu Wort gemeldet. So fielen in den alpennahen Gebieten Baden-Württembergs und Bayerns die ersten Flocken bis ins Tiefland, in höheren Lagen zum Teil über 10 cm Neuschnee. Mit ganz anderen Mengen freilich warteten unsere Schweizer Nachbarn auf. In Disentis im Kanton Graubünden, auf etwa 1100 Metern Höhe, kamen von Montag früh bis Abend 70 cm Neuschnee zusammen, um 19 Uhr MEZ betrug die Gesamtschneehöhe 80 cm. Auch auf dem Grimselpass in knapp 2200 Metern Höhe wuchs die Schneedecke um deutlich mehr als einen halben Meter binnen zwölf Stunden auf insgesamt 102 cm bis zum frühen Abend an. Während in den höchsten Lagen die Schneedecke eine solide Grundlage für die bevorstehende Skisaison bilden kann, geht es dem Weiß in den Niederungen mit steigenden Temperaturen bald wieder an den Kragen.

Kompliziert gestaltet sich die Großwetterlage am letzten Novemberabend des Jahres über Europa. Im Bereich eines langwelligen und vom Eismeer bis zum westlichen Mittelmeer reichenden Höhentroges hat sich am Boden eine ausgeprägte Tiefdruckrinne mit einer ganzen Armada von kleinen Tiefzentren ausgebildet. Auf der Vorderseite des Höhentroges erstreckt sich eine Luftmassengrenze von Nord nach Süd über die Osthälfte Deutschlands und die Alpen hinweg südwärts; sie ging aus der Kaltfront eines ursprünglich atlantischen und inzwischen in der breit angelegten Rinne aufgegangenen Tiefdruckgebietes hervor, dem noch immer ein eigenständiger Kern über der südlichen Nordsee zugeordnet werden kann. Durch die kräftige südliche Anströmung samt Föhn hat sich nördlich der Alpen über dem Südosten Bayerns ein Leetief entwickelt, ein weiteres - und entscheidenderes - Tief entstand am späten Sonntagabend über dem Löwengolf. Die großräumigen Hebungsvorgänge, die zu den intensiven Niederschlägen in den Westalpen und in abgeschwächter Form im Süden Deutschlands führten, sind zum einen durch Warmluftadvektion auf der Vorderseite dieses Tiefs und zum anderen durch kurzwellige, nach Nordosten ablaufende Anteile innerhalb des Langwellentroges zu erklären. Bis Dienstagabend verlagert sich das Tief über Österreich und Tschechien zur polnischen Ostseeküste. Auf seiner Rückseite kommt die Luftmassengrenze weiter nach Osten voran, sodass auch im Osten Deutschlands die dort zunächst noch wetterbestimmende milde durch kältere Luft polaren Ursprungs ersetzt wird. Parallel dazu wandert auch der Langwellentrog allmählich ostwärts, ihm folgt von Westen her ein Hochdruckrücken nach. Absinkprozesse auf der Vorderseite dieses Rückens - im Bodendruckfeld durch einen bis nach Südskandinavien reichenden Hochdruckkeil sichtbar werdend - sorgen für allmähliches Abklingen der Niederschläge und Wetterberuhigung. Bereits am Mittwoch aber bewegen sich Rücken und Keil über Mitteleuropa hinweg ostwärts und vom Ostatlantik her nähert sich ein neuer Langwellentrog an. Ihm unterlegen ist ein zu den Britischen Inseln ziehendes Tief, dessen okkludierendes Frontensystem noch am Mittwoch den Westen Deutschlands erreicht und am Donnerstag weite Landesteile überquert haben wird. Damit geht zunächst in höheren Lagen wieder eine deutliche Milderung einher.

Richtung Wochenende verändert das britische Tief seine Position nur noch wenig. Mit dem südostwärts vorstoßenden Trog gelangt zumindest wieder etwas kältere Luft nach Mitteleuropa. Für Winterwetter auch im Flachland ist das allerdings nicht ausreichend.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 01.12.2009
In der kommenden Nacht fällt in nahezu ganz Baden-Württemberg noch meist leichter Regen, oberhalb etwa 500 Meter sowie generell südlich der Donau Schnee. Dort schneit es am kräftigsten mit nochmals 5 bis 10, auf der Schwäbischen Alb auch 15 cm Neuschnee - entsprechend winterliche Straßenverhältnisse inklusive. Dagegen bleibt es zum Morgen in der Kurpfalz schon vielfach trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +5 Grad in Nordbaden und -2 Grad im Allgäu.

Am Dienstag schneit es im Allgäu vor allem am Vormittag noch, später zieht der Schneefall Richtung Bayern ab. Auch sonst lässt eine kompakte Wolkendecke der Sonne keine Chance, etwas Regen oder Schnee fällt aber nur noch vereinzelt. Die Temperaturen steigen am Rhein auf maximal +7, sonst nur auf 0 bis +4 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +4 °C | Max: +7 °C


Die weiteren Aussichten
Der Mittwoch beginnt in manchen Regionen stark bewölkt oder neblig-trüb, im Tagesverlauf setzt sich öfter die Sonne durch. Erst am Abend kommen von Frankreich her wieder mehr Wolken und nachfolgend leichter Regen auf.

Am Donnerstag fällt zunächst nur vereinzelt, am Abend dann vermehrt Regen. Dabei wird es deutlich milder.

Freitag und Samstag überwiegt eine Mischung aus starker Bewölkung und etwas Sonne, zwischendurch kann es etwas regnen. Die Temperaturen gehen wieder etwas zurück, insgesamt bleibt es für die Jahreszeit jedoch leicht zu mild.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 02.12.2009:
Min: +1 °C | Max: +8 °C

Donnerstag, 03.12.2009:
Min: +4 °C | Max: +10 °C

Freitag, 04.12.2009:
Min: +4 °C | Max: +7 °C

Samstag, 05.12.2009:
Min: +2 °C | Max: +7 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung