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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 19.11.2009, 16:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Ein Martini zu später Stunde +++


Wetterübersicht Europa
Als "Martini-Sommer" wird in Mitteleuropa eine Wettersingularität zum Ende des ersten Novemberdrittels bezeichnet, die durch viel Sonnenschein und vergleichsweise hohe Temperaturen gekennzeichnet ist. Der Name "Martini" allerdings hat in diesem Fall nichts mit dem beliebten alkoholischen Mischgetränk zu tun, sondern bezieht sich auf den Heiligen Martin, bei dessen Tod im Jahre 397 nach Christus dieses Phänomen der Legende nach zum ersten Mal aufgetreten sein soll. Etwas verspätet darf man sich auch in diesem Jahr über ein paar sonnige und für Mitte November ungewöhnlich warme Tage freuen; bereits am Dienstag wurden an drei Stationen in Deutschland neue Dekadenrekorde aufgestellt, Kempten überbot mit einer Höchsttemperatur von +20,2 Grad seinen 32 Jahre alten Rekord dabei gleich um 1,4 Kelvin.

Am Donnerstag ähnelt die großräumige Wettersituation in Europa dem Bild der vergangenen Tage. Zwischen einem umfangreichen Tiefdruckgebiet mit Zentrum knapp südlich von Island und hohem Luftdruck über dem südeuropäischen Raum wird mit einer lebhaften Südwestströmung nach wie vor für die Jahreszeit ungewöhnlich warme Luft nordostwärts verfrachtet. Das imposante Sturmtief, das am Mittwoch dem Norden Deutschlands verbreitet schwere Sturm- und einzelne Orkanböen brachte, liegt inzwischen deutlich abgeschwächt über dem Westen Russlands. Innerhalb der auch in höheren Stockwerken der Troposphäre ausgeprägten Südwestströmung laufen am Donnerstag und Freitag kurzwellige Randtröge auf der Vorderseite eines mächtigen atlantischen Langwellentroges nordostwärts. Fast gänzlich ohne unmittelbare Auswirkungen auf das Wettergeschehen tut dies am Freitag Vormittag ein über Benelux und Norddeutschland zur Ostsee schwenkender Anteil, ein zweiter folgt bereits zum Abend etwas nordwestlicher ansetzend nach. Letzterem kann die langgestreckte Kaltfront des Tiefs bei Island zugeordnet werden, an der sich bei den Britischen Inseln zudem eine vorerst flache Welle ausbildet. Die Kaltfront streift am Abend und in der Nacht zum Samstag über den Norden Deutschlands hinweg und wird am Samstag als Warmfront eines neuen, kräftigen Tiefs westlich der Britischen Inseln wieder nach Norden rückläufig. Insgesamt fällt dabei aber nur wenig Regen oder Sprühregen. Der Süden des Landes verbleibt unter dem Einfluss des südeuropäischen Hochs mit ruhigem und teilweise zu Nebel und Hochnebel neigendem Wetter. Im breiten Warmsektor des zumindest für den Norden der Britischen Inseln möglicherweise gefährlich werdenden Tiefs erfolgt am Samstag nochmalig ein Vorstoß äußerst milder Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Mitteleuropa. Diese Warmluftmasse wird am Sonntag mit Passage der Kaltfront jedoch rasch nach Osten abgedrängt und durch kühlere Meeresluft ersetzt.

Anfang der kommenden Woche verlagert sich das britische Tief, seine besten Tage bereits erlebt habend, Richtung Südnorwegen. Der zugehörige Höhentrog bewegt sich über Mitteleuropa ostwärts. Jedoch steht über dem mittleren Nordatlantik schon der nächste massive Kaltluft- und damit Trogvorstoß nach Süden bevor, sodass die Strömung über West- und Mitteleuropa gegen Wochenmitte erneut auf Südwest rückdreht. Nach kurzer Unterbrechung setzt sich die milde Witterung somit fort.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 20.11.2009
Einige Nebel- und Hochnebelfelder halten sich am Donnerstag Abend noch am Hochrhein und im Donautal. Sonst zeigt sich der Himmel über ganz Baden-Württemberg nur gering bewölkt oder klar.

In der Nacht zum Freitag breiten sich Nebel und Hochnebel in den genannten Gebieten wieder aus. Auch sonst bilden sich einige Nebel- oder Hochnebelbänke, in der Mehrzahl der Fälle verläuft die Nacht aber sternenklar. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +6 und 0, örtlich bis -2 Grad zurück.

Am Freitag lösen sich Nebel und Hochnebel meist rasch auf; in erster Linie dort, wo es auch am Donnerstag länger trüb blieb - also rund um den Bodensee und an der Donau - ist dies prinzipiell auch am Freitag zu erwarten. Sonst scheint häufig die Sonne, nur gelegentlich ziehen auch einige Wolkenfelder am Himmel vorüber. Bei viel Sonne steigen die Temperaturen auf +13 bis +16 Grad, am Rhein auch noch etwas höher - im Dauernebel dagegen auf kaum +10 Grad. Der Wind weht schwach aus südlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +2 °C | Max: +16 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag schieben sich vor allem in Nordbaden zeitweise einige Wolken vor die Sonne, sonst steht nach Auflösung von Nebel und Hochnebel ein weiterer sonniger und milder Novembertag bevor.

Am Sonntag zieht ein Regengebiet von West nach Ost über Baden-Württemberg hinweg. Dabei regnet es am Rhein schon in den Frühstunden, dort sind am Nachmittag einige Auflockerungen möglich. Im Württembergischen bleibt es auch am Nachmittag meist trübe. Der Südwestwind lebt spürbar auf, im Hochschwarzwald muss im Tagesverlauf mit Sturmböen gerechnet werden.

Nach einem nasskühlen und windigen Einschub am Montag deutet sich zur Mitte der kommenden Woche wieder freundlicheres und milderes Wetter an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 21.11.2009:
Min: +4 °C | Max: +15 °C

Sonntag, 22.11.2009:
Min: +7 °C | Max: +13 °C

Montag, 23.11.2009:
Min: +6 °C | Max: +8 °C

Dienstag, 24.11.2009:
Min: +7 °C | Max: +10 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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