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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 12.11.2009, 21:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Die sechste Jahreszeit +++


Wetterübersicht Europa
Mit dem traditionellen Rathaussturm wurde am gestrigen Mittwoch, dem 11.11., in vielen Gegenden Deutschlands die "fünfte Jahreszeit" eingeläutet. Mit Blick auf das mitteleuropäische Wettergeschehen steht, wenn man so will, unmittelbar schon die "sechste Jahreszeit" vor der Tür - der "Novemberfrühling". Pendeln sich die Temperaturen Mitte November in hiesigen Breiten normalerweise allmählich auf winterliche Werte ein, wird der Trend in diesem Jahr ins Gegenteil verkehrt. Höchsttemperaturen im soliden zweistelligen Bereich bis weit in die kommende Woche hinein lassen in der Tat eher an den März als an Mitte November denken. Einige Einschränkungen müssen allerdings hingenommen werden; mit den milden Temperaturen gehen öfter auch Regen und - um den Bogen zurück zum einleitenden Satz zu spannen - vor allem in der Nordwesthälfte Deutschlands und auf den Bergen auch stürmische Winde einher.

Dreh- und Angelpunkt in den nächsten Tagen wird ein Tiefdrucksystem über dem mittleren Nordatlantik mit Schwerpunkt zwischen Island und den Britischen Inseln sein. Es besteht aus mehreren kleinen Randtiefs, die um ein gemeinsames Zentrum kreisen. In der mittleren und oberen Troposphäre findet das Tiefdrucksystem am Boden seine Entsprechung in einem breit angelegten Langwellentrog, der nahezu den kompletten Nordatlantik überdeckt und zu Beginn der neuen Woche vom grönländischen Raum her regeneriert wird. Im Laufe des heutigen Donnerstags überquerte ein erster Ausläufer dieses Tiefdrucksystems - die Okklusion des ursprünglichen Tiefs - Deutschland von Südwest nach Nordost. An ihr fiel verbreitet Regen; nach einer im Süden vielfach frostigen Nacht anfangs - wie zum Beispiel am Baden-Airpark - örtlich auch gefrierender Regen und - wie etwa am Stuttgarter Flughafen - Schneeregen. Steigende Temperaturen jedoch lösten etwaige Glätteprobleme rasch und im Hinblick auf die nächsten Tage auch nachhaltig. Rückwärtig der Okklusion greift in einer südwestlichen Strömung am Freitag bereits das nächste Frontensystem auf den Westen und Nordwesten Deutschlands über; es gehört zu einem ersten, sich über die Britischen Inseln nordostwärts verlagernden Randtief. Hinter der Warmfront wird dabei ungewöhnlich milde Luft subtropischen Charakters nach West- und Mitteleuropa geführt. Die nachfolgende Kaltfront tangiert nur den äußersten Nordwesten Deutschlands und geht alsbald in die Warmfront eines weiteren, wesentlich kräftigeren Randtiefs über, das am Samstag mit einem Kerndruck von voraussichtlich um 970 hPa als ausgewachsenes Sturm-, wenn nicht gar Orkantief über Teile Irlands und Schottlands hinwegzieht. Damit strebt die Warmluftzufuhr in Mitteleuropa in der Nacht zum Samstag und Samstag früh vorerst ihrem Höhepunkt entgegen, in den Alpen stellt sich kräftiger Südföhn ein. Die gut ausgeprägte Kaltfront erreicht am späten Samstag Vormittag den Westen Deutschlands und passiert das Bundesgebiet bis Sonntag Morgen ostwärts. Dahinter strömt vorübergehend gemäßigtere Meeresluft ein, als wirklich "kalt" kann diese nicht bezeichnet werden.

Das nächste Randtief setzt am Sonntag vor dem weit nach Süden bis zu den Kanaren vorstoßenden Höhentrog vor Südwesteuropa an und zieht - so der gemeinsame Tenor der vorliegenden Wettermodelle - in der Nacht zum Montag ebenfalls als kräftiges Gebilde über die Britischen Inseln hinweg. Nach Passage der Warmfront würde am Montag dann vor allem der Süden Deutschlands für einige Stunden in den Bereich des Warmsektors mit Sonne und vergleichsweise hohen Temperaturen gelangen. Eine grundlegende Umstellung der Großwetterlage ist zumindest bis Mitte kommender Woche nicht zu erwarten.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 13.11.2009
Die baden-württembergische Nacht verläuft vielfach stark bewölkt, nur gelegentlich tun sich einige Wolkenlücken auf. Besonders in Südbaden fällt ab und an etwas Regen, sonst bleibt es meist trocken. Die Temperaturen gehen insgesamt nur wenig zurück und liegen am Morgen zwischen +7 Grad am Rhein und +2 Grad nahe Bayern.

Der Freitag startet vor allem nach Norden hin noch mit starker Bewölkung, später jedoch lockern die Wolken von Süden her immer mehr auf. Besonders viel Sonne bekommen am Nachmittag die Gebiete entlang des Rheins ab. Entsprechend steigen dort auch die Temperaturen am höchsten und erreichen Werte bis örtlich +17, sonst immerhin zwischen +12 und +15 Grad. Dazu weht ein mäßiger bis frischer, auf den Bergen besonders zum Abend hin in Böen auch stürmischer Wind aus Süd bis Südwest.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +5 °C | Max: +16 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag scheint nur am Vormittag gelegentlich die Sonne, am Nachmittag kommt von Westen her zum Teil kräftiger Regen auf.

Am Sonntag fällt vor allem in der Südhälfte Baden-Württembergs zeitweise Regen, nach Norden hin zeigt sich zwischen dichteren Wolken auch mal die Sonne.

Montag und Dienstag bleibt es leicht unbeständig, zugleich aber auch sehr mild.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 14.11.2009:
Min: +9 °C | Max: +14 °C

Sonntag, 15.11.2009:
Min: +6 °C | Max: +12 °C

Montag, 16.11.2009:
Min: +6 °C | Max: +14 °C

Dienstag, 17.11.2009:
Min: +9 °C | Max: +15 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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