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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 09.11.2009, 21:30 MEZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Wenige Lichtblicke im farblosen Grau +++


Wetterübersicht Europa
Vereint zeigt sich Deutschland am heutigen 9. November 2009 nicht nur 20 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, sondern auch wie sonst nicht allzu häufig zu beobachten beim aktuellen Wettergeschehen. Praktisch das ganze Land lag unter einer kompakten Wolkendecke, die keine einzige Sonnenstunde zuließ. Ausnahmen finden sich nur im alleräußersten Norden mit List auf Sylt sowie ganz im Süden nahe der Alpen mit zum Beispiel Oberstdorf und Chieming, die jeweils immerhin eine Stunde dem bis dato spärlichen Sonnenscheinkonto für November hinzubuchen konnten. Zum Grau kam vielerorts auch noch Regen, der besonders üppig in einem Streifen vom Hunsrück bis zum Harz und rund um den Schwarzwald fiel. In höheren Lagen schneite es - der Feldberg im Schwarzwald meldete am Abend eine Schneehöhe von 16 cm, Freudenstadt 5 cm.

Bestimmendes Gebilde am Montag Abend ist ein ausgeprägter und hochreichender Tiefdruckkomplex, der große Teile Mitteleuropas und des zentralen Mittelmeerraums überdeckt. Dieser weist in der mittleren und oberen Troposphäre Zentren über Süddeutschland und Sardinien und am Boden über dem Tyrrhenischen Meer auf. In erster Linie Warmluftadvektion in höheren Schichten bei gleichzeitig nordöstlicher bis nördlicher Bodenströmung an der Nordwestflanke dieses Komplexes ließ ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet entstehen, das am Montag von Ost nach West über Deutschland hinwegzog. Maßgeblich Abkühlung durch Verdunstungs- und Schmelzprozesse war das Absinken von Temperaturen und Schneefallgrenze geschuldet. Während sich das südliche Höhentiefzentrum am Dienstag über Mittelitalien zur Adria verlagert, geht aus einem von Osteuropa heranschwenkenden Kurzwellentrog über Norddeutschland ein neues kleines Höhentief hervor. Es übernimmt anstelle des allmählich verschwindenden Zentrums über Süddeutschland den nördlichen Part der dipolartig angelegten Gesamtstruktur. Am Boden entwickelt sich unmittelbar vor dem Kurzwellentrog über Polen ein weiteres Tief, das unter Intensivierung bis Dienstag Abend über Norddeutschland zur südlichen Nordsee und dann weiter Richtung Benelux zieht. In dessen Umfeld sind am Dienstag länger andauernde Niederschläge zu erwarten, dagegen lassen die Regen- und Schneefälle im Südwesten Deutschlands und in Ostfrankreich nach. Am Mittwoch setzt das nördliche Tiefzentrum seinen Gang nach Westen fort und gliedert sich einem atlantischen Tiefdrucksystem an. Das Höhentief über Norddeutschland bleibt vorerst noch nahezu ortsfest, sein Pendant im Süden bzw. Osten verlagert sich ins polnisch-weißrussische Grenzgebiet und initiiert über Rumänien eine weitere Tiefdruckentwicklung. Wolken- und Niederschlagsfelder dieses Tiefs erfassen jedoch - wenn überhaupt - allenfalls den äußersten Osten Deutschlands. Im Süden setzt sich schwacher Zwischenhocheinfluss durch.

Zum Ende der Woche verschiebt sich das zu einem gewöhnlichen Langwellentrog umwandelnde Höhentiefsystem weiter nach Osten. Doch auf dem Atlantik steht bereits das nächste kräftige Tiefdruckdrucksystem parat. Ein erster schwacher Ausläufer greift dabei am Donnerstag früh auf den Westen Deutschlands über, Freitag und Samstag folgen diesem deutlich wetteraktivere Frontensysteme nach. Sie führen im Vergleich zu Wochenbeginn zwar spürbar mildere, aber ebenso feuchte Luftmassen heran.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 10.11.2009
Der nächtliche Himmel bleibt über Baden-Württemberg meist wolkenverhangen, etwas Regen oder Schnee fällt schwerpunktmäßig noch in Südbaden und im Schwarzwald. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 600 Meter. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +4 Grad im Rhein-Neckar-Raum und 0 Grad im Allgäu zurück. In höheren Lagen tritt leichter Frost mit entsprechender Glättegefahr durch Schnee, Schneematsch und überfrierender Nässe auf.

Am Dienstag setzt sich das trübe und nasskalte Wetter fort, insgesamt fällt aber nur noch wenig Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze steigt im Tagesverlauf auf etwa 1000 Meter an. Ähnlich wie am Montag werden Höchstwerte zwischen +3 und maximal +7, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb um 0 Grad erreicht. Der Wind weht schwach und dreht von Nord auf West bis Südwest.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +3 °C | Max: +7 °C


Die weiteren Aussichten
Auch am Mittwoch bleibt es in Baden-Württemberg vielerorts zunächst stark bewölkt oder trüb mit ein paar Regentropfen oder etwas Sprühregen; im Tagesverlauf bestehen aber durchaus Chancen auf einige sonnige und entsprechend dem Datum ab dem späten Vormittag auch überaus bunte Lichtblicke.

Am Donnerstag kommen nach einem teilweise sonnigen Beginn von Südwesten her bald erneut dichte Wolken mit etwas Regen auf.

Unbeständiges, aber nicht gänzlich sonnenscheinloses Wetter steht für Freitag auf der Karte, zum Samstag fällt dann wieder vermehrt Regen. Dabei wird es deutlich milder und zeitweise windig.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 11.11.2009:
Min: +4 °C | Max: +8 °C

Donnerstag, 12.11.2009:
Min: +1 °C | Max: +7 °C

Freitag, 13.11.2009:
Min: +7 °C | Max: +13 °C

Samstag, 14.11.2009:
Min: +7 °C | Max: +12 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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