Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 05.11.2009, 22:15 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Trübes und nasses Wochenende +++


Wetterübersicht Europa
Schleichend vollzieht sich in diesen Wochen in Mitteleuropa der Übergang in den Spätherbst, im Nordosten Deutschlands gab der Frühwinter am Mittwoch ein erstes Stelldichein. Am Rande eines kräftigen Hochdruckgebietes mit Schwerpunkt über dem Westen Russlands strömte von Osten her bodennah kalte Festlandsluft ein, während sich gleichzeitig von Westen das okkludierte und nur noch zögernd nordostwärts vorankommende Frontensystem eines Tiefs bei den Britischen Inseln näherte. So schneite es in einem breiten Streifen etwa zwischen Kiel und Berlin den ganzen Tag über teilweise kräftig, in Goldberg 13 cm innerhalb von zwölf Stunden! In Rostock und Greifswald lagen am Abend jeweils 7, in Westermarkelsdorf auf Fehmarn 1 cm Schnee. Doch weil sich Anfang November der Winter noch in den seltensten Fällen dauerhaft in Deutschland behaupten konnte, schmolz die weiße Pracht am heutigen Donnerstag zum Großteil auch schon wieder weg.

Am Donnerstag Abend liegt erwähnter Tiefausläufer quer über Dänemark und der südlichen Ostsee und damit außerhalb deutschen Gebietes. Die Reste des zugehörigen und sich allmählich auflösenden Tiefs haben sich zur südlichen Nordsee verlagert; in den oberen Stockwerken der Troposphäre überdeckt ein breiter und langwelliger Höhentrog nahezu ganz West- und Mittel- sowie Teile Nordeuropas. Ein um das Tiefzentrum schwenkender Bodentrog sowie die Nähe zur höhenkältesten Luft genügen am Donnerstag Abend im Nordwesten und Norden Deutschlands noch zur Auslösung schauerartiger Regenfälle. Am Freitag spaltet sich der Höhentrog in zwei Teile auf; der Südteil schnürt sich südlich der Alpen vorübergehend zu einem eigenständigen Höhentief ab, wird aber alsbald größtenteils zugeschüttet. Übrig bleibt ein kurzwelliger Anteil, der bis Sonntag zum östlichen Mittelmeer schwenkt. Ein auf der Vorderseite des Troges respektive Höhentiefs entstehendes Tief sorgt auf dem Balkan für kräftige Regenfälle. Der Nordteil des Troges bewegt sich im Verlauf des Freitags nach Nordosten. Von Westen her folgt ein am Donnerstag Abend noch ausgeprägter Hochdruckrücken nach, der jedoch - von einem neuen, über die Britischen Inseln und Westeuropa südostwärts vorstoßenden Trog - im bildlichen Sinne rasch "weggedrückt" und "glattgebügelt" wird. Zusammen mit dem neuen Trog zieht ein weiteres Tiefdrucksystem zu den Britischen Inseln, dessen Frontensystem Deutschland am Samstag aber in bereits gealtertem Zustand - sprich weitestgehend okkludiert - erreicht. Dahinter gelangt von Westen her ein neuer Schwall erwärmter Meereskaltluft nach Deutschland.

Wie bereits sein Vorgänger initiiert auch der neue Trog auf seiner Vorderseite südlich der Alpen eine Zyklogenese; das fertige Tief zieht am Sonntag vom Golf von Genua zur nördlichen Adria. Es führt zum einen in Südosteuropa zu weiteren kräftigen Regenfällen und lenkt andererseits in einem großen Bogen Warmluft nach Norden, die auf die bodennah nördlich der Alpen weiterhin einströmende Kaltluft aufgleitet. Daraus resultieren großräumige Hebungs- und in der Folge Niederschlagsprozesse, wobei es vor allem südlich der Donau ergiebig regnet, in höheren Lagen schneit. Zu Beginn der neuen Woche schwächt sich das Adriatief ab, gleichzeitig jedoch wandert das britische Tief über Frankreich südwärts. Ob über Osteuropa an der Nordspitze des sich auf diese Weise herausbildenden Tiefdrucksystems ein neues kräftiges Tief über Osteuropa entsteht, das im weiteren Verlauf einen westlichen Kurs einschlägt, ist noch unsicher.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 06.11.2009
Die Nacht zum Freitag verläuft in Baden-Württemberg häufig stark, vor allem nach Südosten hin aber auch gering bewölkt oder klar. Dort bildet sich später gebietsweise Nebel, der örtlich - siehe Tiefsttemperaturen - zu gefährlicher Glätte führen kann. Dagegen fällt besonders entlang des Rheins hier und da etwas Regen. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +6 Grad in Nordbaden und -3 Grad im Allgäu.

Am Freitag löst sich der Nebel im Südosten zum Teil nur zögernd auf, sonst überwiegen meist viele Wolken die sonnigen Anteile. Besonders rund um den Schwarzwald kann es am Vormittag noch tröpfeln. An den Temperaturen ändert sich im Vergleich zum Donnerstag nur wenig - sie steigen bis zum Nachmittag auf Höchstwerte zwischen +7 und +12 Grad. Der Wind schwach bis mäßig aus Südwest.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +5 °C | Max: +11 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag zieht am Vormittag ein Regengebiet von West nach Ost über Baden-Württemberg hinweg, wobei in Baden generell mehr Regen als in Württemberg zu erwarten ist. Nach kurzer Pause fällt am Nachmittag und Abend im Süden neuer Regen, im Hochschwarzwald auch Schnee.

Am Sonntag zeigt sich am ehesten in Nordbaden mal kurz die Sonne. Sonst bedecken dichte Wolken den Himmel, aus denen es nach Südosten hin auch regnet. Im Tagesverlauf weitet sich der Regen allmählich nach Nordwesten aus, oberhalb etwa 800 bis 1000 Meter schneit es.

Montag und Dienstag ändert sich am Gesamtbild nur wenig; aus vielen Wolken fällt zeitweise und schwerpunktmäßig nach Südosten hin Regen, in höheren Lagen Schnee. Dabei wird es zunehmend kälter.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 07.11.2009:
Min: +3 °C | Max: +8 °C

Sonntag, 08.11.2009:
Min: +4 °C | Max: +9 °C

Montag, 09.11.2009:
Min: +3 °C | Max: +6 °C

Dienstag, 10.11.2009:
Min: +2 °C | Max: +6 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung