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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 29.10.2009, 21:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Wetterwechsel zum Monatswechsel +++


Wetterübersicht Europa
Der Oktober neigt sich seinem Ende zu - und mit ihm das vielfach ruhige und milde Herbstwetter in großen Teilen Mitteleuropas. Doch auch in der Ruhe liegen während der Herbst- und Wintermonate einige interessante meteorologische Aspekte verborgen, wie zum Beispiel die Frage nach Nebel und Hochnebel oder Sonne. Dabei können große Differenzen auf verhältnismäßig kleinem Raum auftreten, ein Beispiel lieferte der heutige Donnerstag entlang des Oberrheins. Während zwischen Mannheim und Karlsruhe den ganzen Tag über einheitliches Grau dominierte und die Temperaturen hier unterhalb der +10-Grad-Marke verweilten, verzeichnete Freiburg satte neun Sonnenstunden und einen Höchstwert von +15,5 Grad. Wie immer bei solchen Inversionslagen bekamen auch die höheren Lagen reichlich Sonne und Wärme ab; in Freudenstadt wurden +13,4, selbst auf dem Feldberg noch +13,1 Grad erreicht.

Eine im weiteren Sinne omegaförmige Struktur prägt am Donnerstag Abend das Bild in der mittleren und oberen Troposphäre über dem Nordatlantik und Europa. Zwei langwellige Tröge über dem mittleren Nordatlantik und dem osteuropäisch-westrussischen Raum flankieren dabei einen mächtigen Hochdruckrücken, der sich von den Kanaren über Westeuropa bis zum Eismeer und nach Spitzbergen erstreckt. Unter seiner Vorderseite ist über der Mitte Skandinaviens ein Bodenhoch entstanden, das sich mit seinem Schwerpunkt am Freitag zur südlichen Ostsee verlagert. Entlang seiner West- und Südflanke verläuft aktuell noch eine wenig wetterwirksame Luftmassengrenze quer über Nordostdeutschland hinweg, die kühle bis kalte Luft im Osten von - zumindest oberhalb der Grundschicht, wie im einleitenden Absatz beschrieben - deutlich milderer Luft im Westen trennt. In ihrem Umfeld fällt etwas Regen. Auf seinem Weg nach Süden verstärkt sich das skandinavische Hoch am Freitag; mit einer sich dadurch vorübergehend etwas intensivierenden östlichen Strömung kommt die Luftmassengrenze weiter nach Westen voran, erreicht den äußersten Westen und Südwesten Deutschlands aber nicht. Dennoch sollte der auflebende Wind zusammen mit der einfließenden nicht nur kühleren, sondern auch trockeneren Luft eine raschere oder mindestens großflächigere Auflösung von Nebel- und Hochnebelfeldern bewirken können.

Am Samstag kommt der Hochdruckrücken über der Mitte Deutschlands zum Liegen. Genau genommen bilden sich dabei zwei Achsen heraus: Unmittelbar hinter der ersten schwenkt in der zweiten Tageshälfte ein erster kurzwelliger Anteil des sich Westeuropa annähernden Langwellentroges über die Bundesrepublik ostwärts. Damit einher geht die kaum wetteraktive Kaltfront eines Tiefs bei Island. Nach dem raschen Abzug des Kurzwellentroges und der in Auflösung begriffenen Front regeneriert sich der Rücken am Sonntag kurzzeitig infolge massiver Warmluftadvektion auf der Vorderseite eines zu den Britischen Inseln ziehenden Sturmtiefs. Die daraus resultierende großräumige Hebung überkompensiert jedoch bald die dynamischen Absinkvorgänge im Bereich des Rückens, sodass bereits am späten Vormittag im Westen des Landes Regen einsetzt. Warm- und Kaltfront überqueren ganz Deutschland dann rasch bis Montag früh, letzterer folgt ein scharfer Höhentrog nach. In der neuen Woche nistet sich ein umfangreiches Tiefdruckgebiet bei den Britischen Inseln ein, das in ganz West- und Mitteleuropa für unbeständiges und zeitweise windiges, alles in allem aber vorerst recht mildes Wetter sorgt.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 30.10.2009
Heute Nacht verdichten sich Nebel und Hochnebel in Baden-Württemberg wieder oder bilden sich neu - das gilt in erster Linie natürlich für die Regionen, die auch am Donnerstag schon in oder unter zähen Schleiern lagen. Generell gering bewölkt oder klar bleibt es in höheren Lagen. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte um +5 Grad, bei längerem Aufklaren örtlich auch bis in Gefrierpunktnähe.

Am Freitag halten sich Nebel und Hochnebel entlang von Rhein und Donau sowie am Bodensee am längsten, lösen sich aber auch dort im Tagesverlauf meist oder zumindest eher als am Donnerstag auf. Im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb steht einmal mehr ein sonniger und milder Herbsttag bevor. In den Niederungen erreichen die Temperaturen - mit dem bei solchen Wetterlagen typischen Zusatz "je nach Sonnenscheindauer" - Höchstwerte zwischen +9 und +14 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig, tagsüber etwas auflebend aus Ost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +4 °C | Max: +13 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag wabern Nebel und Hochnebel in manchen Regionen wieder bis zum Nachmittag umher; ansonsten beginnt der Tag meist sonnig, später ziehen von Westen her dichtere Wolken auf. Regen fällt jedoch nirgendwo.

An Allerheiligen bleibt es nur rund um den Bodensee gebietsweise länger neblig. In den übrigen Regionen kommen von Frankreich her nach einigen vormittäglichen Sonnenstrahlen rasch dichte Wolken und nachfolgend länger anhaltender Regen auf. Dabei lebt der Wind zunächst vor allem im Bergland merklich auf, im Schwarzwald sind Sturmböen möglich.

Der Montag entwickelt sich nach regnerischem Beginn tendenziell in freundliche Richtung, für Dienstag deuten sich erneut Regen und stürmisch auffrischender Wind an. Insgesamt bleibt es recht mild.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 31.10.2009:
Min: +1 °C | Max: +10 °C

Sonntag, -Allerheiligen-, 01.11.2009:
Min: +4 °C | Max: +13 °C

Montag, 02.11.2009:
Min: +8 °C | Max: +13 °C

Dienstag, 03.11.2009:
Min: +5 °C | Max: +12 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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