Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 12.10.2009, 22:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ ... und vom nasskühlen Wochenende direkt weiter in den Frühwinter +++


Wetterübersicht Europa
Größere Temperaturschwankungen sind in den Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst in hiesigen Breiten an sich nichts Ungewöhnliches. Kältere und wärmere Phasen, denen durchaus auch mal das Prädikat "winterlich" oder "sommerlich" verliehen werden kann, treten dabei bevorzugt am Rande dieser Abschnitte auf. Dass aber nahezu die gesamte Bandbreite des Möglichen innerhalb einer Woche ausgereizt wird, fügt der meteorologisch überaus wechselvollen Geschichte des Jahres 2009 ein weiteres - in diesem Falle kaltes - Kapitel hinzu. Noch vor wenigen Tagen konnten auch im Rahmen dieses Berichtes neue Rekorde der Höchsttemperatur für den Monat Oktober präsentiert werden; in dieser Woche dreht sich vieles um Frost und Schnee zumindest in den mittleren und höheren Lagen.

Am Montag Abend steht in der mittleren und oberen Troposphäre ein mächtiger und bis nach Nordostgrönland reichender Hochdruckrücken einem nicht minder imposanten und bis ins zentrale Mittelmeer vorgestoßenen Langwellentrog über Nord- und dem östlichen Mitteleuropa gegenüber. Am Boden korrespondieren dazu eine Hochdruckzone mit Schwerpunkten über den Britischen Inseln und bei Jan Mayen sowie ein osteuropäischer Tiefdruckkomplex mit Zentren über dem nördlichen Balkan und Nordwestrussland. Ein vom isländischen Raum über die Nordsee und Norddeutschland ziehendes Tief gliederte sich diesem Komplex an; seine Kaltfront überquerte Deutschland in der Nacht zum Montag südwärts und leitete den Zustrom kalter Luft ein. Die Frontpassage ging mit teilweise kräftigen Regenfällen und in höheren Lagen auch mit schweren Sturmböen einher. Von nun an verdient allerdings die Entwicklung des südlichen Tiefzentrums die volle Aufmerksamkeit. Unter günstigen Voraussetzungen an der Spitze des Troges gelegen intensiviert es sich zu einem Sturmtief, vollführt dabei bis Mittwoch eine kreisförmige Bewegung über dem südost- und osteuropäischen Raum und kommt schließlich an der polnisch-ukrainischen Grenze zum Liegen. Zwischen dem Hoch im Westen und dem innerhalb des Tiefdruckkomplexes die dominante Rolle übernehmenden Zentrum im Osten fließt mit einer kräftigen nördlichen Strömung in den nächsten Tagen immer kältere und teilweise feuchte Luft polaren Ursprungs nach Mitteleuropa ein. Bis einschließlich Mittwoch kommt es dadurch insbesondere am Alpenrand zu länger anhaltenden und ergiebigen Regen- und Schneefällen. Derweil schnürt sich der Höhentrog bereits am Dienstag zu einem umfangreichen Höhentief ab, das bis zum Wochenende seine Position über Osteuropa insgesamt beibehält und am Freitag an seinem Westrand von einem einlaufenden Kurzwellentrog sogar regeneriert wird. Das Höhentief umrundende kurzwellige Trogstrukturen beeinflussen insbesondere die Osthälfte Deutschlands mit wiederholt auftretenden, schauerartigen Niederschlägen.

Am Donnerstag nähert sich die um das osteuropäische Tief gewundene Okklusion von Osten her dem Osten Deutschlands an. Dabei wird etwas wärmere - besser geschrieben mildere - Luft in die Zirkulation einbezogen, durch die gleichzeitig aber auch großräumige Hebungsprozesse und damit länger andauernde Niederschläge initiiert werden. Ähnliches gilt am Freitag auch für den Westen des Landes, wenn in Verbindung mit oben erwähntem Kurzwellentrog ein kleines Randtief sich auf den Weg nach Süden macht. Dahinter jedoch setzt sich zum Wochenende von Norden her erneut kältere Luft durch, sodass der kalte und bisweilen nasse Witterungsabschnitt andauert.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 13.10.2009
In der kommenden Nacht bleibt der Himmel über Baden-Württemberg meist stark bewölkt oder bedeckt, vor allem Richtung Oberschwaben und Allgäu fällt weiterhin etwas Regen. Sonst gibt es nur einzelne kurze Schauer. Bis zum Morgen gehen die Temperaturen auf Tiefstwerte zwischen +6 Grad am Rhein und örtlich +2 Grad südlich der Donau zurück. Örtlich besteht die Gefahr von Bodenfrost.

Am Dienstag kommt es bevorzugt in der württembergischen Landeshälfte zu weiteren Schauern, die vor allem am Nachmittag auch kräftiger ausfallen können und in den Höhenlagen von Schwäbischer Alb und Schwarzwald zunehmend mit Schnee vermischt sind. Entlang des Rheins bleibt es dagegen häufig trocken, dort zeigt sich öfter auch die Sonne. Die Temperaturen erreichen südlich der Schwäbischen Alb nur noch Werte knapp über +5, in Nordbaden immerhin noch bis +11 Grad. Der Wind weht mäßig bis frisch, in höheren Lagen in Böen stürmisch aus Nordwest bis Nord.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +5 °C | Max: +10 °C


Die weiteren Aussichten
Mittwoch und Donnerstag schieben sich von Bayern her zum Teil dichte Wolken besonders in die Osthälfte Baden-Württembergs, geringfügiger Niederschlag fällt bis in Höhen um 500 Meter als Schnee. Sonst scheint öfter die Sonne, am längsten in Rheinnähe. Zum ersten Mal seit dem Frühjahr stehen vor den nächtlichen Tiefstwerten wieder verbreitet Minuszeichen, tagsüber bilden zweistellige Höchsttemperaturen die große Ausnahme.

Am Freitag kommt mit einem böig auffrischendem Wind im Tagesverlauf von Nordwesten her Regen auf.

Am Wochenende bleibt es leicht unbeständig und für die Jahreszeit eindeutig zu kalt.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 14.10.2009:
Min: +1 °C | Max: +8 °C

Donnerstag, 15.10.2009:
Min: -2 °C | Max: +6 °C

Freitag, 16.10.2009:
Min: -3 °C | Max: +8 °C

Samstag, 17.10.2009:
Min: +2 °C | Max: +8 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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