Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 24.09.2009, 22:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Frühherbstliche Wärme +++


Wetterübersicht Europa
Unspektakulär, ruhig und so gar nicht passend zum allgemein gängigen Klischee begann am Dienstag der kalendarische Herbst in Mitteleuropa. Statt Regen, Sturm und kühlen Temperaturen dominierten Sonne, Wärme und hoher Luftdruck. Vor allem im Westen und Süden Deutschlands konnten diese Woche örtlich weitere Sommertage - also Tage mit einer Höchsttemperatur von mindestens +25,0 Grad - in die Statistikbücher eingetragen werden; am Mittwoch unter anderem in Rheinstetten (+25,3 °C), Mannheim (+25,1 °C) und Lahr (+25,0 °C), aber auch in Regensburg (+25,1 °C). Die Kehrseite des trockenen und warmen Wetters sind niedrige Pegelstände an immer mehr Flüssen. Der Rheinpegel in Maxau lag am Donnerstag Abend bei nur 3,66 Meter, das sind 1,38 Meter unter Normal. Vorhersagen gehen bis Mitte nächster Woche von weiter sinkenden Pegelständen aus. Hauptgrund dafür ist natürlich der fehlende Niederschlag, in Rheinstetten zum Beispiel fielen im September bislang nur 24 Prozent der sonst üblichen Monatsmenge.

An diesem Wert wird sich auch in den kommenden Tagen nur wenig ändern. Mitteleuropa liegt am Rande eines umfangreichen Hochdruckgebietes mit Schwerpunkt wenige hundert Kilometer südwestlich der Britischen Inseln, das einen Keil bis nach Osteuropa vorschiebt. Dieses Hoch bildet sich auch auf den Höhenwetterkarten in Form hohen Geopotentials ab, nördlich davon schließt die von Neufundland über den Nordatlantik und Nordeuropa ostwärts verlaufende Frontalzone an. Anders als in Bodennähe jedoch bleibt das Gebiet hohen Geopotentials auf den Ostatlantik und Südwesteuropa beschränkt, über Mitteleuropa schwenken innerhalb der Frontalzone wenig wetterwirksame Kurzwellentröge südostwärts. Ein solcher Trog überquert am Donnerstag Abend und in der Nacht zum Freitag die Alpen, an diesen sind hauptsächlich hohe und mittelhohe Wolkenfelder geknüpft. Ein zweiter, unmittelbar nachfolgender Kurzwellentrog stützt im Bereich einer etwa entlang der Mainlinie quer über Deutschland liegenden und bis Freitag Mittag zu den Alpen vorankommenden Kaltfront schwache Hebungsprozesse, sodass in deren Umfeld aus dichter Bewölkung stellenweise etwas Regen fällt. Hinter der Front wird mit einer nordwestlichen bis nördlichen Strömung kühle Meeresluft vor allem in den Norden Deutschlands geführt, die sich unter zunehmendem Hochdruckeinfluss am Freitag und Samstag rasch wieder erwärmt und sich im Süden somit kaum bemerkbar macht. Doch auch in diesem Fall stellen sich die Vorgänge in den höheren Schichten der Troposphäre zunächst anders als am Boden dar; geht aus einem dritten Kurzwellentrog am Freitag über der Mitte Deutschlands doch ein kleines Höhentief hervor, das bis Sonntag langsam gen Südwesten wandert. Es ist Bestandteil eines Gebietes mit relativ gesehen niedrigen Geopotential zwischen dem Höhenhoch über dem Ostatlantik und einem weiteren Höhenhoch über Osteuropa. Erst im Laufe des Sonntags werden auch aus der langgestreckten Hochdruckzone am Boden zwei eigenständige Hochdruckzellen, deren Schwerpunkte etwa mit denen der beiden Höhenhochs übereinstimmen. Dazwischen etabliert sich längs über Mitteleuropa eine flache Tiefdruckrinne, die Luft dürfte aber nur im Süden Deutschlands feucht genug für größere konvektive Umlagerungen sein.

Zu Beginn der neuen Woche stößt ein Langwellentrog über Mittel- und Osteuropa weit nach Südosten vor. Die Kaltfront des korrespondierenden Bodentiefs zieht am Montag und Dienstag rasch von Nord nach Süd über Deutschland hinweg. Ihr folgt ein Schwall kalter Meeresluft nach, der den Südwesten des Landes voraussichtlich aber lediglich streift.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 25.09.2009
Heute Nacht ziehen einige kompaktere Wolkenfelder über Baden-Württemberg hinweg, Regen fällt dabei aber kaum. Gegen Morgen bildet sich vor allem in den nördlichen Gebieten stellenweise Nebel aus. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +12 und +8 Grad.

Am Freitag halten sich in der Südhälfte längere Zeit dichte Wolken, insbesondere am Vormittag fallen aus diesen da und dort mal ein paar Regentropfen. Nach Norden hin tut sich die Sonne am Vormittag mitunter schwer gegen Nebel- und Hochnebelfelder, kommt im Tagesverlauf aber immer öfter zum Vorschein. Mit +17 Grad im Süden und maximal +22 Grad bei längerem Sonnenschein am Rhein bleiben die Höchsttemperaturen etwas hinter den Spitzenwerten der vergangenen Tage zurück. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +11 °C | Max: +21 °C


Die weiteren Aussichten
Am Wochenende setzt sich das ruhige und recht warme Frühherbstwetter fort. In den Niederungen braucht die Sonne zum Teil eine Weile für ihren Kampf gegen dichte Nebel- und Hochnebelfelder, bis auf wenige Ausnahmen aber sollte sie sich spätestens nachmittags überall zeigen. Nahe der Schweiz können sich am Sonntag Nachmittag einzelne Schauer oder kurze Gewitter bilden.

Anfang der neuen Woche wird es von Norden her leicht unbeständig und kühler.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 26.09.2009:
Min: +7 °C | Max: +21 °C

Sonntag, 27.09.2009:
Min: +7 °C | Max: +23 °C

Montag, 28.09.2009:
Min: +8 °C | Max: +22 °C

Dienstag, 29.09.2009:
Min: +8 °C | Max: +17 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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