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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 17.09.2009, 21:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Schwülwarmes Sommerende +++


Wetterübersicht Europa
Während in Mitteleuropa dieser Tage vergleichsweise ruhiges Wetter vorherrscht, gingen im westlichen Mittelmeerraum kräftige Gewitter und starke Regenfälle nieder. Besonders betroffen waren Südfrankreich und Italien. An einigen Stationen fielen seit Montag mehr als 100 mm, in Someraro am Lago Maggiore sogar rund 240 mm Regen. Zudem traten einzelne Tornados auf. Örtliche Überschwemmungen und entsprechende Schäden waren die Folge. Ein Teil dieser feuchtwarmen Luft hat inzwischen den Weg nach Süddeutschland gefunden und wird sich am Wochenende weiter nordwärts ausbreiten. Der kalendarische Sommer endet in Mitteleuropa somit spätsommerlich warm, aber nicht gänzlich sonnig und trocken.

Verantwortlich für die ergiebigen Niederschläge im Süden Europas zeichnete nicht zuletzt der Anfang der Woche von Nordost nach Südwest gezogene Kaltlufttropfen, der am Donnerstag Abend in Form eines hochreichenden Tiefdruckgebietes mit seinem Zentrum über der Mitte Spaniens liegt. Nördlich davon erstreckt sich ein Hochdruckrücken samt darunter befindlichem Keil von den Azoren über die Britischen Inseln bis nach Südskandinavien und Norddeutschland. An der Ostflanke dieser Hochdruckzone strömt von Norden her weniger kühle als vielmehr trockene Luft in die Nordhälfte Deutschlands, während auf der Vorderseite des südwesteuropäischen Tiefs feuchtwarme Luft aus dem Mittelmeerraum über die Alpen in den Süden des Landes gelenkt wird. Die Grenze zwischen beiden Luftmassen verläuft etwas nördlich der Mainlinie von West nach Ost über Deutschland hinweg. Sehr schön lässt sich dies zum einen auf den Satellitenbildern erkennen, die eine stark bewölkte bis bedeckte Süd- und eine nur leicht bewölkte Nordhälfte zeigen. Aus den Wolken im Süden fiel vom Südschwarzwald bis zum Bayerischen Wald und südlich dieser Linie den ganzen Donnerstag über immer wieder zum Teil schauerartig verstärkter Regen, die zwölfstündigen Mengen bis 20 Uhr MESZ reichten bis 14 mm in Landsberg. Andererseits kann die Grenze anhand der Taupunkte ausgemacht werden, die im Süden meist um +15 Grad, im Norden dagegen nicht selten im einstelligen Bereich liegen. Am Freitag unterbricht ein über dem mittleren und östlichen Nordatlantik nach Süden vorstoßender Höhentrog den Rücken südwestlich der Britischen Inseln und verleibt sich das Höhentief über Spanien ein. Der östliche Teil des ehemaligen Rückens wandert als eigenständiges Höhenhoch mit seinem Schwerpunkt bis Sonntag via Norddeutschland nach Polen, analog dazu verlagert sich auch am Boden die aus dem Keil hervorgegangene Hochzelle. Das hochreichende Tief wird von dem Höhentrog etwas nach Nordosten gesteuert und positioniert sich über Frankreich. Damit setzt sich zum Samstag in ganz Deutschland sowohl bodennah als auch in der mittleren und oberen Troposphäre eine südliche bis südwestliche Strömung durch, mit der die feuchtwarme Luft zunehmend nach Norden an Raum gewinnt. Im Bereich der wärmsten Luft etabliert sich zwischen dem Hoch im Osten und dem sich abschwächenden französischen Tief über Deutschland eine flache Tiefdruckrinne. Konfluente Strukturen in deren Umfeld zusammen mit der tagesgangbedingten Erwärmung genügen dann auch Mitte September noch zur Auslösung einiger Schauer und Gewitter.

Anfang der neuen Woche füllt sich die Rinne allmählich auf, in der Höhe steigt durch einen sich vom Atlantik ostwärts vorschiebenden Rücken das Geopotential wieder an. Noch immer vorhanden ist das südwesteuropäische Höhentief, das sich - ein zweites Mal - auf den Weg Richtung Iberische Halbinsel und westliches Mittelmeer macht. Die feuchtwarme Luft über Mitteleuropa wird derweil nur langsam nach Südosten abgedrängt.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 18.09.2009
Heute Nacht bleibt der Himmel über Baden-Württemberg meist bedeckt, etwas Regen oder kurze Schauer gibt es vor allem noch in der Südhälfte. Die Tiefsttemperaturen liegen recht einheitlich zwischen +14 und +11 Grad.

Am Freitag Vormittag halten sich zumeist noch viele Wolken, hier und da fällt Sprühregen oder leichter Regen. Einige größere blaue Lücken tun sich bereits zwischen Bodensee und Allgäu, am Nachmittag in kleinerer Form dann auch nach Norden hin auf. Örtlich sind kurze Schauer möglich. Bei einem schwachen bis mäßigen Wind aus östlichen Richtungen erreichen die Temperaturen je nach Sonnenscheindauer Höchstwerte zwischen +21 und +24 Grad.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +14 °C | Max: +23 °C


Die weiteren Aussichten
Samstag und Sonntag scheint nach teilweise zäher Auflösung von Nebel und Hochnebel bei spätsommerlicher Wärme häufig die Sonne. Bevorzugt in den Nachmittagsstunden entwickeln sich jedoch einige Schauer und Gewitter. Diese können lokal durchaus auch mal kräftiger ausfallen mit Platzregen und kleinem Hagel.

Montag und Dienstag knüpfen an das spätsommerliche Wochenende an, Schauer und Gewitter werden allmählich weniger.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 19.09.2009:
Min: +13 °C | Max: +24 °C

Sonntag, 20.09.2009:
Min: +13 °C | Max: +24 °C

Montag, 21.09.2009:
Min: +12 °C | Max: +25 °C

Dienstag, 22.09.2009:
Min: +13 °C | Max: +25 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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