Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 24.08.2009, 20:45 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Gesamteindruck sommerlich +++


Wetterübersicht Europa
Gleichwohl bereits vier Tage her, so lohnt an dieser Stelle doch noch einmal ein kurzer Blick zurück auf den vergangenen Donnerstag, den - und das lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen - in West- und Mitteleuropa heißesten Tag des Jahres 2009. An zahlreichen Orten wurde es so heiß wie zuletzt im vielzitierten "Jahrhundertsommer" 2003; so zum Beispiel auch in Karlsruhe am Standort der alten Station des Deutschen Wetterdienstes mit +37,5 Grad. Zuletzt heißer wurde es dort am 13.08.2003 - an dem Tag, als mit einem Maximum von +40,2 Grad der deutsche Temperaturrekord eingestellt wurde. Die Differenz von knapp 3 Kelvin verdeutlicht bereits, dass die Rekordwerte im Süden Deutschlands nicht in Gefahr gerieten. Acht neue Rekorde für die zweite Augustdekade gab es allerdings aus der Nordhälfte Deutschlands zu vermelden, an den beiden nordrhein-westfälischen Stationen Rheine-Bentlage (+36,6 °C) und Lingen (+36,1 °C) wurden sogar neue Rekordmarken für die gesamten Messreihen gesetzt. Die höchste Temperatur im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes verzeichnete das an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelegene Rahden-Varl mit +37,8 Grad.

Nach einem nur kurzen kühleren Einschub am Freitag hat im Laufe des Wochenendes erneut subtropische Warmluft den Weg nach Mitteleuropa gefunden. Sie wurde zwischen einem ostatlantischen Langwellentrog und einem in den kommenden Stunden über Mitteleuropa langsam nach Osten abwandernden Hochdruckrücken herangeführt. Zu Trog und Rücken korrespondieren ein Tiefdrucksystem mit Zentren bei Island und nordwestlich von Irland sowie ein Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über dem Baltikum. Im Bereich der heißesten Luft - sowie mit Unterstützung dynamischer Hebungsprozesse durch aus dem Langwellentrog herauslaufende kurzwellige Anteile - hat sich über Süd- und Zentralfrankreich ein flaches Randtief entwickelt, das auf nordöstlichem Kurs bis Dienstag Abend über Ostfrankreich und die Mitte Deutschlands zur Ostsee zieht. So wirken zum einem aus den unteren Schichten, andererseits durch weitere nordostwärts schwenkende Kurzwellentröge auch von der mittleren und oberen Troposphäre her Antriebe für Hebung, die in der potentiell labil geschichteten und zunehmend feuchter werdenden Luft zum Teil kräftige Gewitter auslösen. Da der Langwellentrog weit nach Süden bis nach Nordafrika ausgreift und sein Südteil sich dort zu einem eigenständigen Höhentief umwandelt, kommt die Kaltfront des Tiefdrucksystems zunächst nur langsam ost- bzw. südostwärts voran. Sie erreicht erst am Dienstag Abend den Westen Deutschlands und in der Nacht zum Mittwoch - mit Passage der Hauptachse des Troges - die Alpen. Mit ihr wird die sehr warme und feuchte Subtropikluft nach Südosten abgedrängt, doch ist die hinter ihr einströmende Meeresluftmasse auch nicht wirklich kalt.

Ein weiterer scharfer Kurzwellentrog, bis Mittwoch früh noch an Ex-Hurrikan "Bill" bei den Britischen Inseln geknüpft, überquert Mitteleuropa im Laufe des Mittwochs. Massive Warmluftadvektion auf der Vorderseite von Ex-"Bill" in den Trog hinein zum einen sowie die trockene Luft hinter der Kaltfront vom Dienstag zum anderen schwächen seine Wetterwirksamkeit aber deutlich ab, lediglich an dem über Süddeutschland liegenden Frontenzug können im Tagesverlauf nochmals verstärkt Schauer und Gewitter auftreten. Am Donnerstag setzt sich in ganz Deutschland Hochdruckeinfluss durch, ehe am Freitag und Samstag eine - weniger hinsichtlich kräftiger Niederschläge als vielmehr in Bezug auf den zu erwartenden Temperaturrückgang - markante Kaltfrontpassage ansteht. Diese leitet ein voraussichtlich zwar nicht unfreundliches, gerade im Vergleich zu den letzten beiden Wochen aber doch recht frisches Wochenende ein. Trotz alledem bleibt der Gesamteindruck bis Freitag sommerlich.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 25.08.2009
Bis zum späten Abend bleibt der Himmel über Baden-Württemberg meist noch wolkenlos oder gering bewölkt, bevor ab der ersten Nachthälfte von Frankreich her erste Schauer und Gewitter ins Badische driften. Diese können örtlich bereits kräftig ausfallen und mit Starkregen, Hagel und Sturmböen einhergehen. Gegen Morgen kann es dann auch im Westen Württembergs blitzen und donnern. Die Temperaturen gehen entlang des Rheins örtlich nicht unter +20, sonst auf +19 bis +14 Grad zurück.

Am Dienstag breiten sich Schauer und Gewitter rasch ostwärts aus, im Tagesverlauf folgen von Frankreich her weitere schauerartige Regenfälle und Gewitter nach. Bei Gewittern besteht örtlich weiterhin die Gefahr unwetterartiger Entwicklungen, vor allem Richtung Oberschwaben und Allgäu. Am Abend ziehen die meisten Gewitter nach Bayern ab. Je nach Sonnenscheindauer erreichen die Temperaturen Höchstwerte zwischen +24 und +28, nach Südosten hin auch nochmals heiße +30 bis +32 Grad. Abgesehen von Gewitterböen weht ein meist mäßiger Wind aus Südwest bis West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +18 °C | Max: +27 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch entladen sich vor allem in der Südosthälfte Baden-Württembergs nochmals zum Teil kräftige Schauer und Gewitter, sonst gibt es bei wechselnder Bewölkung nur einzelne Schauer. Die Temperaturen liegen meist um +25 Grad.

Sonnig und sehr warm wird der Donnerstag, wiederum einzelne Schauer gibt es am Freitag.

Das Wochenende verspricht sonniges, mit Höchstwerten um +20 Grad aber vergleichsweise kühles Wetter.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 26.08.2009:
Min: +16 °C | Max: +26 °C

Donnerstag, 27.08.2009:
Min: +15 °C | Max: +28 °C

Freitag, 28.08.2009:
Min: +16 °C | Max: +27 °C

Samstag, 29.08.2009:
Min: +10 °C | Max: +22 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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