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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 20.08.2009, 18:45 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Sommer in Höchstform - auch in der nächsten Woche +++


Wetterübersicht Europa
Die laufende 34. Kalenderwoche dürfte in vielen Regionen Mitteleuropas die heißeste Woche des gesamten Jahres werden. Bereits am vergangenen Wochenende wurden in Teilen Frankreichs Höchstwerte über +35 Grad gemessen, in Carpentras unweit von Marseille am Dienstag sogar +39,5 Grad. Am Mittwoch, besonders aber am Donnerstag erfasste die Hitze auch Deutschland. Wenngleich die offiziellen Höchsttemperaturen von Donnerstag bei der Erstellung dieses Berichtes noch nicht vorlagen, so zeichnen sich doch - für mitteleuropäische und vor allem für die diesjährigen Sommerverhältnisse - außergewöhnlich hohe Werte ab. Am Oberrhein wurde die +35-Grad-Marke verbreitet überschritten.

Die subtropisch heiße Luft wird zwischen einem Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über dem Baltikum und einem Tiefdrucksystem mit Zentrum bei Island von Südwesten her nach Mitteleuropa gelenkt. In der mittleren und oberen Troposphäre korrespondieren dazu ein Hochdruckrücken über dem östlichen Mitteleuropa und ein breit angelegter Trog, der von Grönland bis zur Biskaya reicht. Am Freitag verlagert sich der Rücken etwas weiter nach Osten und schwächt sich allmählich ab, während erste kurzwellige Troganteile den Westen Deutschlands bereits in der Nacht erreichen. Die Grenze zu deutlich kühlerer Meeresluft im Westen wird durch die Kaltfront eines Randtiefs des nordwesteuropäischen Tiefdrucksystems markiert, das unter erheblicher Intensivierung bis Freitag Mittag vom Nordmeer in die Gegend um Jan Mayen zieht. Der Front vorgelagert lassen sich am Donnerstag Abend gleich zwei Konvergenzlinien analysieren, die bis Freitag Morgen Deutschland ostwärts überqueren. An diese Konvergenzlinien gekoppelt treten erste, örtlich kräftige Schauer und Gewitter mit Unwetterpotential auf. Die Front selbst folgt im Laufe des Freitags mit schauerartigen, teilweise gewittrigen Regenfällen nach und erreicht in der Nacht zum Samstag den Alpenrand. Die großräumigen Hebungsprozesse in ihrem Umfeld werden dabei noch wesentlich von einem markanten, nordostwärts schwenkenden Kurzwellentrog unterstützt.

Im Laufe des Samstags bewegt sich der Höhentrog unter Verkürzung seiner Wellenlänge über Mitteleuropa hinweg ostwärts. Im Bereich der höhenkältesten Luft kommt es vor allem im Norden Deutschlands noch zu Schauern und kurzen Gewittern. Derweil wölbt sich über Westeuropa ein neuer Rücken auf, der im Zuge massiver Warmluftadvektion im Vorfeld eines weiteren, sich über dem mittleren Nordatlantik nach Süden eingrabenden Langwellentroges entsteht. Großräumiges Absinken an der Ostflanke dieses Rückens lässt den Luftdruck am Boden steigen und führt zur Ausbildung einer eigenständigen Hochzelle über Nordfrankreich. Zum Sonntag positionieren sich Rücken und Bodenhoch vorübergehend genau über Deutschland, ehe sich die gesamte Anordnung zu Beginn der neuen Woche nach Osten verschiebt. Mit einer allgemein auf Südwest rückdrehenden Strömung fließt dann erneut sehr warme und feuchte, allerdings nicht mehr ganz so heiße Luft wie in dieser Woche nach Deutschland. Die hochsommerliche Witterung setzt sich nach einer kurzen Pause am Freitag und Samstag also fort.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 21.08.2009
Erste kräftige Gewitter sind am frühen Donnerstag Abend bereits über dem Nordschwarzwald im Gange; im Laufe des Abends, vor allem aber in der Nacht zum Freitag muss dann in ganz Baden-Württemberg mit zwar nur einzelnen, dafür aber zum Teil kräftigen Gewittern gerechnet werden. Örtlich sind neben Starkregen auch großer Hagel und Sturmböen möglich. In den größeren Städten gehen die Temperaturen bis zum Morgen kaum unter +20, sonst auf Tiefstwerte zwischen +19 und +15 Grad zurück.

Am Freitag Morgen gibt es vor allem nach Süden und Osten hin weiterhin einzelne kräftige Schauer und Gewitter, in Nordbaden fällt aus dichter Bewölkung stellenweise etwas Regen. Am Nachmittag verstärken sich von Frankreich her die teilweise gewittrigen Regenfälle und breiten sich über ganz Baden-Württemberg aus. Richtung Oberschwaben und Allgäu sind nach einem zum Teil sonnigen Vormittag auch nochmals kräftige Gewitter mit Unwetterpotential möglich. Verglichen mit Donnerstag stürzen die Temperaturen regelrecht ab und erreichen am Rhein nicht einmal mehr die +25-Grad-Marke. Nahe Bayern kann sich die Luft vor dem Regen dagegen nochmals bis auf Höchstwerte um +26 Grad erwärmen. Abseits von Gewitterböen weht ein mäßiger bis frischer, in Böen auflebender Westwind.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +19 °C | Max: +22 °C


Die weiteren Aussichten
In der Nacht zum Samstag zieht der Regen nach Südosten ab, dahinter lockert die Wolkendecke auf. Samstag Vormittag wechseln sich Sonne und einige kompaktere Wolkenfelder ab, Regen fällt aber nicht mehr. Im Tagesverlauf setzt sich die Sonne dann immer öfter durch.

Sonniges und warmes Sommerwetter stellt sich am Sonntag ein. Am Rhein klettern die Temperaturen bereits wieder deutlich über +25 Grad.

Zu Beginn der neuen Woche steigen die Temperaturen bei viel Sonnenschein weiter an, allerdings nimmt das Gewitterrisiko allmählich zu.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 22.08.2009:
Min: +12 °C | Max: +24 °C

Sonntag, 23.08.2009:
Min: +10 °C | Max: +28 °C

Montag, 24.08.2009:
Min: +13 °C | Max: +31 °C

Dienstag, 25.08.2009:
Min: +16 °C | Max: +31 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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