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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 13.08.2009, 14:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Hochsommer am Samstag - und nächste Woche +++


Wetterübersicht Europa
Nach einer leicht wechselhaften, insgesamt aber nicht unfreundlichen Wetterwoche spielt sich am Wochenende in Mitteleuropa ein aus der zweiten Julihälfte altbekanntes Szenario ab: Einem kurzen, kräftigen Warmluftvorstoß folgt wenig später eine Kaltfront mit anschließender Abkühlung. Lokal sind dabei wieder kräftige Gewitter zu erwarten, überregionale Unwetterereignisse bleiben dagegen wahrscheinlich aus.

Eine gut definierte Frontalzone erstreckt sich am Donnerstag Nachmittag vom Norden Kanadas über den Nordatlantik, die Britischen Inseln und Mitteleuropa hinweg bis in den Westen und Norden Russlands. Als steuernde Gebilde für Nord- und Mitteleuropa fungieren ein Höhentief bei den Lofoten samt eines etwas nordöstlich dazu verschobenen Bodentiefs mit Zentrum über der Halbinsel Kola. In Bodennähe bildet sich die Frontalzone durch eine langgezogene Luftmassengrenze ab, die in ihrem europäischen Teil über die Ukraine, Südpolen, Tschechien und die Mitte Deutschlands hinweg nach Benelux und Südengland verläuft. Eine an ihr nach Südosten ablaufende Welle zieht bis Freitag Morgen via Nordfrankreich und Belgien nach Süddeutschland. Die großräumigen Hebungsprozesse in ihrem Bereich werden dabei maßgeblich von einem markanten Kurzwellentrog gestützt, der parallel dazu auf gleicher Bahn südostwärts schwenkt. Rückseitig von Trog und Welle kommt die Luftmassengrenze am Freitag kurzzeitig etwa bis zur Donau südwärts voran, wird vor einem neuen Tief bei den Britischen Inseln aber rasch wieder als Warmfront nach Nordosten rückläufig. Die Warmluftadvektion bewirkt zudem die Aufwölbung eines Hochdruckrückens über Westeuropa, der mit vorderseitig absinkenden Luftbewegungen die Wetteraktivität im Bereich der Luftmassengrenze erheblich reduziert und über den Alpen auch am Boden ein Hochdruckgebiet entstehen lässt. Am Wochenende wandern Bodenhoch und Rücken rasch ostwärts; das britische Tief verlagert sich bis Montag früh über die Nordsee und Südskandinavien zur Ostsee und verstärkt sich dabei. Im Bereich der niedertroposphärisch wärmsten Luft bildet sich - wie in den letzten Wochen zur Genüge beobachtet - am Samstag über Südfrankreich ein bodennah flaches Hitzetief aus, das in Form einer länglichen Rinne vor der Kaltfront des Tiefs voraussichtlich in der Nacht zum Sonntag mit ersten Schauern und Gewittern auf den Westen Deutschlands übergreift. Die Kaltfront an sich überquert Deutschland dann im Tagesverlauf in Verbindung mit einem scharfen kurzwelligen Höhentrog von Nordwest nach Südost.

Hinter ihr fließt zum Montag ein Schwall kühlerer, aber nicht wirklich kalter Meeresluft ein, der von Südwesten her rasch unter Hochdruckeinfluss gerät. Am längsten macht sich der abziehende Höhentrog noch im Nordosten Deutschlands mit einigen Schauern und Gewittern bemerkbar. Mit Blick Richtung Wochenmitte zeichnet sich dann ein hochsommerlicher Witterungsabschnitt ab.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 14.08.2009
Nur gebietsweise zeigt sich am Donnerstag Nachmittag in Baden-Württemberg die Sonne, so zum Beispiel von der Kurpfalz bis zum Main-Tauber-Kreis und von der Ortenau bis zum Allgäu. Dazwischen überwiegen bereits viele Wolken mit etwas Regen, zum frühen Abend kommen von Nordwesten her vor allem im Norden und in der Mitte teilweise kräftige Regenfälle auf. Im südlichen Drittel entwickeln sich einige Schauer und Gewitter. Dort werden mit +23 bis +26 Grad auch die höchsten Temperaturen erreicht, sonst liegen die höchsten Werte zwischen +20 und +22 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West bis Nordwest, bei Gewittern sind starke Böen möglich.

In der Nacht zum Freitag regnet es im Süden länger anhaltend, in der ersten Nachthälfte sind auch noch einzelne Gewitter mit dabei. Sonst reißt die Wolkendecke von Norden her vermehrt auf. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +15 Grad im Süden unter den Wolken und örtlich +11 Grad im Norden bei längerem Aufklaren zurück.

Am Freitag scheint in großen Teilen Baden-Württembergs häufig die Sonne. Im Süden halten sich am Vormittag dichtere Wolken, aus denen ab und an noch ein paar Regentropfen fallen können. Am Nachmittag setzt sich die Sonne auch hier häufiger durch, in der noch feuchten Luft bilden sich dann aber einzelne Schauer oder Gewitter. Die Temperaturen steigen bei einem schwachen Westwind auf Höchstwerte zwischen +22 und +25, am Rhein örtlich bis +27 Grad.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +14 °C | Max: +26 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag stellt sich verbreitet sonniges, trockenes und hochsommerlich warmes, kurz gefasst also ideales Bade- und Grillwetter ein.

Die ersten Schauer und Gewitter entladen sich am Rhein voraussichtlich gegen Sonntag früh, im Tagesverlauf muss dann öfter mit Regengüssen und zum Teil kräftigen Gewittern gerechnet werden.

Nach einem kurzen kühleren Einschub nimmt der Hochsommer in der nächsten Woche einen neuen, vielleicht letzten Anlauf.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 15.08.2009:
Min: +14 °C | Max: +30 °C

Sonntag, 16.08.2009:
Min: +18 °C | Max: +27 °C

Montag, 17.08.2009:
Min: +13 °C | Max: +24 °C

Dienstag, 18.08.2009:
Min: +12 °C | Max: +28 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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