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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 30.07.2009, 17:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Hitze und Gewitter am Wochenende +++


Wetterübersicht Europa
Das Auf und Ab beim mitteleuropäischen Sommerwetter setzt sich bis auf Weiteres noch fort: Auf einen hochsommerlichen Mittwoch mit Höchsttemperaturen bis +30,1 Grad im oberbayerischen Landsberg am Lech folgte in der Nacht zum Donnerstag die nächste Kaltfront; die Hitze kehrt am Samstag zurück, ehe am Sonntag und Montag wieder Schauer und Gewitter an der Reihe sind. Eine längere trockene Hitzeperiode - vielleicht die längste des gesamten Sommers - könnte sich ab Mitte nächster Woche einstellen.

Unverändert bestimmt eine äußerst aktive atlantische Frontalzone, die überaus gut organisiert von Neufundland über den Nordatlantik nach West- und Nordeuropa verläuft, das Wettergeschehen in Deutschland. Steuerndes Zentrum ist ein hochreichender und ausgeprägter Tiefdruckkomplex im isländisch-grönländischen Raum; in die Strömung eingelagerte, kurze Wellen sorgen in einem raschen Wechsel für jeweils kurze heiße und mäßig warme Phasen. Auf der Vorderseite einer solchen, als scharfer Kurzwellentrog in Erscheinung tretenden Welle hat sich in der Nacht zum Donnerstag über der Nordsee ein kräftiges kleines Tief entwickelt, ein sommerliches Sturmtief gar. Seine Kaltfront brachte vor allem dem Nordwesten Deutschlands in der Nacht zum Teil gewittrigen Regen und starke bis stürmische Böen. Sturm- und schwere Sturmböen gab es am Donnerstag auf der Nordsee, am Leuchtturm Alte Weser zum Beispiel wurden 97 km/h gemessen. Im Süden machte sich die Kaltfront dagegen nur durch einzelne Schauer bemerkbar, in weiten Teilen Bayerns erfolgte der Luftmassenaustausch sogar gänzlich ohne größere Wetteraktivität. Hinter der Front, die bis Donnerstag Abend mit Ausnahme des äußersten Südens ganz Deutschland überquert haben wird, strömt mäßig warme Meeresluft ein, die im Südwesten bereits unter den Einfluss eines über Frankreich ostwärts reichenden Azorenhochkeils gelangt ist. In der Nacht und am Freitag Vormittag schwenkt ein weiterer, markanter Randtrog über den Norden Deutschlands ostwärts, während aus dem Keil eine eigenständige Hochdruckzelle hervorgeht. Parallel dazu nähert sich vom Atlantik her ein neuer Höhentrog mit vergleichsweise kurzer Wellenlänge, aber großer Amplitude dem europäischen Kontinent an. Er spaltet sich in einen bis Sonntag rasch nordostwärts nach Südnorwegen ziehenden nördlichen und einen bis dahin noch über Westfrankreich und den Pyrenäen zurückhängenden südlichen Teil auf. Zu dem nördlichen Teil korrespondiert ein kräftiges Bodentief, das sich allerdings unter Abschwächung über Schottland zu den Färöern verlagert. Vor Trog und Tief dreht die Strömung in sämtlichen Höhenschichten der Troposphäre zum Samstag auf Süd bis Südwest; die damit verbundene, großflächige Warmluftadvektion lässt über Mitteleuropa einen Hochdruckrücken aufsteilen, der zusammen mit der Hochdruckzelle am Boden am Sonntag rasch nach Osteuropa wandert. Rückseitig bewegt sich ein am Samstag über Südostfrankreich entstehendes flaches Hitzetief bis Sonntag Vormittag über den Südwesten und die Mitte Deutschland nordostwärts; die Okklusion des Tiefs bei den Färöern folgt im Laufe des Sonntags zusammen mit dem südlichen Trogteil nach und ersetzt die am Samstag eingeströmte subtropische Warmluft einmal mehr durch deutlich kühlere Meeresluft.

Am Montag schiebt sich zwar am Boden bereits wieder ein neuer Azorenhochkeil nach Mitteleuropa vor, dem überlagert schwenkt in der Höhe allerdings noch ein separater Kurzwellentrog ostwärts. Erst zur Wochenmitte hin - vor einem neuen, über dem mittleren Nordatlantik weit nach Süden ausgreifenden Langwellentrog - scheint sich im Zusammenspiel mit einem im Gegenzug über Mitteleuropa aufwölbenden, mächtigen Hochdruckrücken eine längere hochsommerliche Witterungsphase etablieren zu können.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 31.07.2009
Letzte dichtere Wolkenfelder im Südosten Baden-Württembergs ziehen am Donnerstag Abend nach Bayern ab, kleinere Quellwolken fallen rasch in sich zusammen. Die kommende Nacht verläuft meist sternenklar. Die recht trockene Luft kühlt stark aus, am Morgen liegen die Temperaturen meist nur zwischen +11 Grad am Rhein und örtlich +6 Grad im Allgäu.

Am Freitag ziehen einige mittelhohe und hohe Wolkenfelder am Himmel entlang, häufig scheint aber die Sonne und es bleibt überall trocken. Die Temperaturen steigen, ähnlich wie am Donnerstag, auf Höchstwerte zwischen +21 Grad an der Donau und örtlich +25 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nordost bis Ost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +10 °C | Max: +24 °C


Die weiteren Aussichten
Hochsommerliches Wetter mit viel Sonnenschein prägt den Samstag, am Abend ziehen von Frankreich her erste kompaktere Wolken auf. Es bleibt aber zunächst noch überall trocken.

In der Nacht zum Sonntag sind zunächst am Rhein, im Tagesverlauf dann in ganz Baden-Württemberg Schauer und Gewitter zu erwarten, die örtlich kräftig mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ausfallen können. Dabei wird es nicht mehr ganz so warm wie am Samstag.

Am Montag kommt es anfangs noch verbreitet, später voraussichtlich nur noch vereinzelt zu Schauern und kurzen Gewittern.

Am Dienstag scheint bei wieder ansteigenden Temperaturen überall die Sonne.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 01.08.2009:
Min: +12 °C | Max: +30 °C

Sonntag, 02.08.2009:
Min: +17 °C | Max: +26 °C

Montag, 03.08.2009:
Min: +15 °C | Max: +25 °C

Dienstag, 04.08.2009:
Min: +11 °C | Max: +28 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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