Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 27.07.2009, 14:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Einmal mit, einmal ohne +++


Wetterübersicht Europa
Im mitteleuropäischen Sommer, Ausgabe 2009, scheint eine länger als zwei oder drei Tage andauernde Hochdruckwetterlage unmöglich. Munter setzt sich auch in dieser 31. Kalenderwoche das Wechselspiel aus kurzen Zwischenhochphasen mit rasch ansteigenden Temperaturen und Kaltfrontpassagen mit nachfolgender Abkühlung fort. Wie immer drohen dabei heftige Gewitter und örtliche Unwetter - wie fast immer, denn am Donnerstag könnte eine solche Kaltfrontpassage zumindest im Süden Deutschlands doch tatsächlich einmal ohne größere Wettererscheinungen über die Bühne gehen.

Nur wenig ändert sich in diesen Wochen an der grundlegenden Wetter- und Strömungskonfiguration über Europa. Auch am Montag beherrscht ein umfangreicher Höhentrog über dem Nordatlantik das Bild; die für die Jahreszeit äußerst kräftige und ungewöhnlich weit südlich angesiedelte Frontalzone verläuft an dessen Südrand über den kompletten Nordatlantik, West- und Nordwesteuropa und - in einem kurzen Schwenk über Südskandinavien und die Ostsee - nach Südosteuropa. Der "Schwenk" markiert einen ausgewachsenen Hochdruckrücken, der von Ägypten über Italien und das östliche Mitteleuropa bis nach Südfinnland reicht. Der Schwerpunkt des zugehörigen und für Deutschland noch am Wochenende wetterbestimmenden Bodenhochs hat sich inzwischen nach Rumänien und zur Ukraine verlagert. Somit richten sich die Blicke bereits wieder gen Westen, wo auf der Vorderseite des atlantischen Langwellentroges ein markanter kurzwelliger Troganteil ostwärts schwenkt und Deutschland in der Nacht zum Dienstag und am Dienstag Vormittag überquert. Dieser Randtrog stützt und forciert großräumige Hebungsprozesse im Bereich der ihm vorgelagerten Kaltfront eines ausgeprägten Tiefdrucksystems zwischen Island und Schottland. Im Vorfeld der Front hat sich über der Mitte Frankreichs eine bodennahe Konvergenzlinie ausgebildet, an der bereits erste Schauer und Gewitter auftreten. Die Kaltfront selbst verdrängt die am Sonntag und Montag eingeströmte subtropische Warmluft; hinter ihr fließt mäßig warme Meeresluft ein, die am Dienstag von Südwesten her rasch unter Hochdruckeinfluss gerät. Ein weiterer, am Dienstag Morgen nachfolgender Randtrog entfaltet dann nur noch im Norden Deutschlands größere Wetteraktivität in Form einiger Schauer.

Am Mittwoch und Donnerstag wiederholt sich das soeben Geschilderte auf eine ähnliche Art und Weise. Vor einem sich über dem Ostatlantik formierenden, neuen Randtrog dreht die Strömung über Mitteleuropa auf Südwest zurück und lenkt wiederum feuchtwarme Luft subtropischen Ursprungs heran; ein sich infolge der Warmluftadvektion über Mitteleuropa aufwölbender Rücken wandert zusammen mit dem Hoch am Boden rasch ostwärts ab. Der sich massiv verschärfende Randtrog schwenkt am Donnerstag über Nordwesteuropa nordostwärts; auf seiner Vorderseite entsteht über Südnorwegen ein kleines, kräftiges Tief, in dessen Umfeld intensive Regenfälle zu erwarten sind. Aufgrund mangelnder dynamischer Hebungsantriebe geht der Durchgang der zu dem Tief korrespondierenden Kaltfront in der Südhälfte Deutschlands voraussichtlich vergleichsweise unspektakulär vonstatten, nahe von Trog und Tief kann es im Norden dagegen kräftig regnen. Am Freitag setzt sich erneut Hochdruckeinfluss durch, bevor wahrscheinlich schon am Samstag die nächste gewittrige Störung übergreift.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 28.07.2009
Nahezu wolkenlos präsentiert sich Baden-Württemberg am frühen Montag Nachmittag. Um 13 Uhr lagen die Temperaturen zwischen +17 Grad auf dem etwas außer Konkurrenz stehenden Feldberg im Schwarzwald und +28 Grad in Freiburg. Bis zum Spätnachmittag steigen die Werte weiter an, am Rhein örtlich bis +31 Grad. Dazu werden die Quellwolken von Westen her aber langsam zahlreicher, erste Gewitter sind gegen Abend in Baden zu erwarten. Im Laufe des Abends kommen aus Frankreich und der Schweiz verbreitet schauerartige Regenfälle und teilweise kräftige Gewitter auf, die insbesondere in der Südhälfte auch unwetterartig ausfallen können. Speziell dort drohen neben Starkregen auch Hagel und schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Dienstag ziehen die Gewitter nach Bayern ab. Dahinter lockern die Wolken von Westen her wieder auf. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +16 und +13 Grad zurück.

Der Dienstag startet wechselnd wolkig, zum Teil auch schon sonnig und weitgehend trocken. Letzte kurze Schauer können nahe der Alpen niedergehen. Im Tagesverlauf setzt sich die Sonne dann überall durch. Mit Höchstwerten zwischen +20 Grad rund um die Schwäbische Alb und +26 Grad in Nordbaden wird es nicht mehr ganz so warm wie am Montag. Der Wind weht nur schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +14 °C | Max: +25 °C


Die weiteren Aussichten
Nach einem sonnigen und sommerlich warmen, örtlich sogar heißen Tag kommen am Mittwoch Abend von Südwesten her Wolken auf. Diese bringen in der Nacht zum Donnerstag einzelne Schauer oder Gewitter, vielerorts bleibt es aber trocken.

Viel Sonne steht am Donnerstag und Freitag auf dem Programm, einige Wolkenfelder stören dabei kaum.

Sonnig und heiß wird der Samstag, später steigt das Gewitterrisiko jedoch deutlich an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 29.07.2009:
Min: +11 °C | Max: +30 °C

Donnerstag, 30.07.2009:
Min: +16 °C | Max: +25 °C

Freitag, 31.07.2009:
Min: +12 °C | Max: +26 °C

Samstag, 01.08.2009:
Min: +14 °C | Max: +31 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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