Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Freitag, 24.07.2009, 13:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Fest-Wetter +++


Wetterübersicht Europa
Mindestens acht Tote, viele Verletzte und Schäden in Millionenhöhe - so liest sich eine erste Bilanz der Unwetter, die am Mittwoch und vor allem am Donnerstag über Mitteleuropa hinwegzogen. Am schlimmsten getroffen wurden dabei am Donnerstag Abend Südpolen und Tschechien, wo eine mehrere hundert Kilometer lange Gewitterlinie verbreitet schwere Sturmböen hervorbrachte. Hagelkörner mit Durchmessern bis 5 cm richteten in der Schweiz und Österreich Schäden an. In Deutschland wüteten die Gewitter zunächst besonders in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, am Donnerstag Nachmittag dann in Südbaden sowie in Nieder- und Oberbayern. An der eigentlichen Luftmassengrenze wurde am Abend schließlich auch noch die Mitte bedient; in Bad Hersfeld fielen 46 mm Regen innerhalb von sechs Stunden.

Mit Durchzug der Luftmassengrenze wurde die sehr warme, über Südosteuropa sogar ungewöhnlich heiße Subtropikluft nach Südosten abgedrängt. Am Freitag Mittag erstreckt sich die Grenze etwa von Gibraltar über Südfrankreich und die Alpen hinweg bis nach Ungarn, in den Westen der Ukraine und nach Weißrussland, wo bis einschließlich Samstag weitere schwere Gewitter zu erwarten sind. Dagegen hat sich in West- und Mitteleuropa kühlere, aber noch immer mäßig warme Meeresluft durchgesetzt. Dreh- und Angelpunkt ist ein umfangreicher und den kompletten Nordatlantik überdeckender Höhentrog, dessen steuerndes Zentrum sich in Form eines eingebetteten Höhentiefs bei Island befindet. Um dieses Höhentief laufende Randtröge greifen in regelmäßigen Abständen auf Mitteleuropa über und führen zu großräumigen Hebungsvorgängen. Mit einem solchen Randtrog, der mittlerweile über Südskandinavien angekommen ist und dort die Bildung eines Bodentiefs in Gang gesetzt hat, wurde am Donnerstag Abend die Luftmassengrenze nach Südosten gedrückt. Die Hauptachse des Langwellentroges liegt indes noch über Westeuropa und schwenkt - aufgespalten in einen etwas vorauseilenden südlichen und einen nachfolgenden nördlichen Teil - am Freitag Abend und Samstag Vormittag über Deutschland ostwärts. Rückseitig davon wird zwischen einem sich ostwärts vorschiebendem Keil des Azorenhochs und dem über Skandinavien neu entstandenen Tief mit einer nordwestlichen Strömung vor allem in den Norden Deutschlands ein Schwall sehr kühler Meeresluft geführt.

Derweil formiert sich über dem mittleren Nordatlantik ein neuer Langwellentrog, Warmluftadvektion vor einem kräftigen Tief westlich der Britischen Inseln lässt über West- und Mitteleuropa im Laufe des Samstags einen Hochdruckrücken aufsteilen. Großräumiges Absinken auf dessen Vorderseite lösen aus dem Azorenhochkeil eine eigenständige Hochdruckzelle ab, die am Sonntag vorübergehend genau über Deutschland zum Liegen kommt. Zu Beginn der neuen Woche wandern Bodenhoch und Rücken aber bereits wieder ostwärts ab, von Westen her nähert sich die Vorderseite des neuen Langwellentroges an. Somit dreht die Strömung zurück auf Südwest und lenkt erneut feuchtwarme Luft heran. Das Tief bei den Britischen Inseln positioniert sich bis Mitte der Woche als Zentraltief etwas westlich der Färöer, seine Kaltfront überquert Deutschland in der Nacht zum Dienstag. Im weiteren Verlauf bis zur Wochenmitte setzt sich rasch wieder Hochdruckeinfluss durch.


Vorhersage Baden-Württemberg für Samstag, 25.07.2009
Am Freitag Nachmittag gliedert sich Baden-Württemberg in eine stark bewölkte Nordwest- und eine sonnige Südosthälfte. Gegen Abend werden aber auch im Südosten die Wolken dichter und von Frankreich her kommen länger anhaltende und teilweise schauerartig verstärkte Regenfälle auf. Dabei können auch einzelne Gewitter eingelagert sein, Unwettergefahr besteht jedoch nicht mehr. Der meiste Regen fällt am späten Abend in der Mitte und im Süden. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen +20 Grad rund um die Schwäbische Alb und +25 in Nordbaden sowie im Allgäu. Der Wind weht mäßig bis frisch mit durchaus starken bis stürmischen Böen aus Südwest bis West.

In der Nacht zum Samstag zieht der Regen nach Bayern ab, dafür überqueren einzelne Schauer - vielleicht auch mal ein kurzes Gewitter - den Norden. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +14 Grad in den nordbadischen Metropolen und hohen einstelligen Werten südlich der Donau.

Vielfach stark bewölkt beginnt der Samstag, hier und da gibt es am Vormittag noch etwas Regen oder einen kurzen Schauer. Im Laufe des Nachmittags steigt die Anzahl der Wolkenlücken proportional zur Länge der Sonnenscheindauer und es bleibt dann meist trocken. Die Temperaturen bewegen sich in einem für Ende Juli etwas unterkühlten, nach den vergangenen schwülwarmen Tagen aber für viele doch angenehmen Bereich zwischen +20 und +24 Grad. Der Wind lässt gegenüber Freitag deutlich nach und weht nur noch schwach bis mäßig aus Südwest bis West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +14 °C | Max: +23 °C


Die weiteren Aussichten
Der sonnenscheinreichste und ruhigste Wettertag dieser Woche fällt - passenderweise - auf den Sonntag. Einige hohe Wolkenfelder verhindern einen heißen Tag, mit Höchstwerten bis +28 Grad am Rhein wird es aber auch so sommerlich warm. Insbesondere am Wochenende herrschen also rund um das Jubiläums-"Fest" in der Karlsruher Günther-Klotz-Anlage nahezu ideale Wetterbedingungen.

Sonnig und heiß verläuft auch der Montag, ehe am Nachmittag und Abend von Westen her einige - und dann auch zum Teil wieder kräftige - Schauer und Gewitter aufziehen.

Für Dienstag und Mittwoch zeichnet sich sonniges, trockenes und sommerlich warmes Wetter ab.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Sonntag, 26.07.2009:
Min: +12 °C | Max: +28 °C

Montag, 27.07.2009:
Min: +14 °C | Max: +31 °C

Dienstag, 28.07.2009:
Min: +15 °C | Max: +26 °C

Mittwoch, 29.07.2009:
Min: +14 °C | Max: +30 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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