Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 09.07.2009, 19:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Wendepunkt am Wochenende +++


Wetterübersicht Europa
Am Rande eines südskandinavischen Tiefdrucksystems hat diese Woche kühle und ursprünglich polare Luft den Weg nach West- und Mitteleuropa gefunden. Die zuvor wetterbestimmende, sommerlich warme Luft ist weit nach Südosten abgedrängt worden und inzwischen von Nordafrika über das östliche Mittel- und Schwarze Meer bis in die östliche Ukraine und den Süden Russlands anzutreffen. Im Übergangsbereich zwischen der warmen Luft im Osten und der kühleren Luft im Westen hat sich am Mittwoch über Osteuropa ein Tiefdruckgebiet entwickelt, das unter rascher Intensivierung nordwärts zog und am Donnerstag Abend mit einem Kerndruck von unter 990 hPa über der nördlichen Ostsee liegt. In seinem Umfeld sind kräftige Regenfälle und Gewitter im Gange; zwischen Mittwoch Abend und Donnerstag früh fielen beispielsweise auf Utö, einer finnischen Insel rund 40 Kilometer südlich des Festlandes, 69 mm Niederschlag innerhalb von zwölf Stunden.

Für Deutschland interessant wird in den nächsten Stunden jedoch der zweite, westliche Kern des dipolartigen Tiefdrucksystems. Dieses vor allem in der oberen Troposphäre ausgeprägte Zentrum bewegt sich bis Freitag Mittag von Südnorwegen über die nördliche Nordsee und Dänemark zur Ostsee. Das Tief am Boden verliert seinen Kern, übrig bleibt ein recht scharfer und nach Süden weisender Bodentrog. Entsprechend nehmen die Luftdruckgegensätze auf engem Raum zu, sodass zunächst im Nordwesten, im Laufe des Freitags dann auch in der Mitte Deutschlands mit starken bis stürmischen Böen - an der Nordsee Sturmböen - gerechnet werden muss. Massive Warmluftadvektion erzeugt einen großräumigen Hebungsantrieb und daraus resultierend ein Regengebiet, das in der Nacht zum Freitag auf den Nordwesten Deutschlands übergreift. Dabei handelt es sich quasi um die rückwärtig um das Tief gebogene Okklusion. Mit der Ostverlagerung von Höhentief und Bodentrog kommt diese weiter nach Osten und Süden voran, weitgehend unberührt davon bleibt der Südwesten Deutschlands. Dort macht sich besonders gegen Abend bereits der Einfluss eines Hochs über Südwesteuropa bemerkbar, der sich am Samstag weiter kräftigt. Der skandinavische Tiefdruckkomplex füllt sich auf, der Höhentrog spaltet sich in zwei Teile; der südliche Teil tropft als eigenständiges Höhentief Richtung Südosteuropa ab, das nördliche Segment wird unter Abschwächung nordostwärts gesteuert.

Auf der Vorderseite eines von Westen nahenden Hochdruckrückens wandert das Bodenhoch mit seinem Schwerpunkt bis Sonntag zu den Alpen. Zwischen dem Hoch und einem neuen Tiefdrucksystem bei den Britischen Inseln, respektive zwischen dem mit seiner Achse bereits zum östlichen Mitteleuropa gerichteten Rücken einer- und dem zu dem Tiefdrucksystem korrespondierenden Höhentrog andererseits, dreht die Strömung über Mitteleuropa zum Sonntag auf Südwest. Dabei überquert zunächst das okkludierende Frontensystem des atlantischen Tiefs Deutschland von West nach Ost. Anfang nächster Woche gräbt sich der Höhentrog vor der westeuropäischen Küste weit nach Süden ein, im Gegenzug steilt der Rücken auf. Somit gelangt aus niederen Breiten zunehmend subtropisch warme bis heiße, zugleich aber auch feuchte Luft nach West- und Mitteleuropa.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 10.07.2009
Am Donnerstag Abend und in der Nacht zum Freitag sind vor allem im Norden Baden-Württembergs und südlich der Donau noch ein paar Schauer unterwegs. Mitunter können diese nochmals kräftig und von Blitz und Donner begleitet sein. Dazwischen fallen trotz einiger dickerer Wolken nur einzelne Tropfen, meist bleibt es trocken. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +13 Grad am Rhein und +8 Grad an der oberen Donau zurück.

Der Freitag startet mit teils starker, teils aufgelockerter Bewölkung; letzte kurze und unergiebige Schauer tummeln sich im Allgäu. Im Tagesverlauf verdichtet sich die Bewölkung von Norden her und besonders nordöstlich von Kocher und Jagst regnet es später gelegentlich etwas. Zwischen Breisgau und Bodensee scheint dagegen zeitweise die Sonne. Die Höchstwerte liegen am Rhein örtlich bei +22 Grad, sonst zwischen +16 und +20 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig, nach Norden hin auch frisch aus West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +13 °C | Max: +21 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag wechseln sich Sonne und Wolken ab, dabei bleibt es trocken. Die Temperaturen steigen etwas an.

Am Sonntag ziehen dichte Wolkenfelder über Baden-Württemberg hinweg, stellenweise fällt etwas Regen. Mancherorts zeigt sich zwischendurch aber auch die Sonne.

Zu Beginn der neuen Woche wird es hochsommerlich warm bis heiß mit zunehmender Schauer- und Gewitterneigung.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 11.07.2009:
Min: +12 °C | Max: +23 °C

Sonntag, 12.07.2009:
Min: +13 °C | Max: +24 °C

Montag, 13.07.2009:
Min: +15 °C | Max: +27 °C

Dienstag, 14.07.2009:
Min: +17 °C | Max: +33 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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