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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 06.07.2009, 13:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Sommer mit erstem Timeout +++


Wetterübersicht Europa
Nach knapp zwei Wochen mit teilweise hochsommerlichen Temperaturen und täglich zwar verbreitet auftretenden, häufig aber nur örtlich unwetterartigen Gewittern beginnt mit der neuen Woche nun auch ein neuer Witterungsabschnitt. Im Mittelpunkt steht dabei ein Tiefdruckgebiet, das sich mit seinem Zentrum von den Britischen Inseln nordostwärts bewegt und bis zum Ende der Woche über Südskandinavien einnistet. Somit dreht die Strömung über Mitteleuropa von Südwest zunehmend auf West und Nordwest, womit schrittweise immer kühlere Luft herangeführt wird.

Die Umstellung der Großwetterlage hat dabei bereits am vergangenen Freitag begonnen. Ein erster kurzwelliger Anteil des zu dem Bodentief korrespondierenden Höhentroges über dem Nordatlantik schwenkte langsam über Mitteleuropa nordostwärts und konzentrierte die bis dahin unorganisiert in Erscheinung tretenden Gewitter auf einen linienförmigen Bereich vom Niederrhein bis zum Bodensee; die größte Regenmenge in einer Stunde verzeichnete dabei das südschwäbische Sigmaringen mit 66 mm. Am Samstag verlagerte sich das Gewittergeschehen mehrheitlich in die Osthälfte Deutschlands, in Frankfurt an der Oder wurden dann sogar 96 mm gemessen. Die eigentliche Kaltfront des Tiefs lässt sich am Montag schwerlich analysieren. Einen ausgeprägten Kontrast in Temperatur und Feuchte weist diese lediglich über Norddeutschland auf, nach Süden hin zeigt sich eher das Bild einer breiten Übergangszone. Im Bereich der Front jedenfalls zogen in der Nacht zum Montag schauerartige Regenfälle und einzelne Gewitter über die Westhälfte Deutschlands hinweg. In Heidelberg brachte ein solches Gewitter bis zum Morgen 33 mm Regen. Maßgeblich zur großräumigen Hebung bei trug ein markanter Kurzwellentrog, der über Deutschland ostwärts zieht und am Abend bereits Osteuropa erreicht. Über Süddeutschland hängt die Front weit zurück, sodass in der nach wie vor feuchtwarmen Luft vor allem im Osten des Landes nochmals kräftige konvektive Entwicklungen zu erwarten sind. Postfrontal schwenkt zum Abend ein weiterer markanter Randtrog über Benelux und Nordwestdeutschland hinweg und sorgt auch im Westen Deutschlands wieder für einige Schauer und kurze Gewitter. Gleichzeitig schnürt sich der Südteil des von der Südspitze Grönlands südostwärts weisenden Höhentroges ab und gliedert sich einem Langwellentrog über Nordeuropa an. Dabei verliert er bis Mittwoch seine ursprüngliche Form, bildet aber zusammen mit einem innerhalb des Troges von Norden heranziehenden Höhentief bis Ende der Woche ein umfangreiches Höhentiefsystem mit einem gemeinsamen Schwerpunkt über Südskandinavien aus.

Bei diesem Höhentief handelt es sich nicht um ein kreisförmig rundes Gebilde, sondern um ein Konstrukt mit zahlreichen "Ecken" und "Kanten" in Form von kurzwelligen, scharfen Trögen. Beim Durchzug dieser Tröge werden in der ohnehin labil geschichteten, da hochreichend kalten Luft zeit- und gebietsweise durchaus auch mal kräftige Schauer und Gewitter ausgelöst. Dabei stehen - im Gegensatz zu den Gewittern der vergangenen Tage - in erster Linie starke bis stürmische Böen oder gar Sturmböen im Vordergrund. Dies gilt abgesehen von Schauern und Gewittern generell am Freitag im Norden, wenn sich von Finnland und der Ostsee her ein am Mittwoch über dem Baltikum entstandenes, kräftiges Tief nähert. An der Südwestflanke dieses Tiefs wird der Zustrom kühler und polaren Breiten entstammender Meeresluft nach Mitteleuropa auch zum Ende der Woche hin aufrechterhalten.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 07.07.2009
Am Montag Nachmittag wechseln sich in Baden-Württemberg Sonne und Quellwolken ab, in Oberschwaben und dem Allgäu halten sich gebietsweise noch dichtere Wolken. Im Nordosten ziehen letzte kräftige Schauer und Gewitter allmählich nach Bayern ab, von Frankreich her breiten sich neue Schauer ostwärts aus. Auch diese können vereinzelt wieder von Blitz und Donner begleitet sein, fallen aber längst nicht mehr so kräftig aus wie in den vergangenen Tagen. Die Temperaturen erreichen nur am Rhein ein vorerst letztes Mal sommerliche Werte um +25, sonst deutlich frischere +20 bis +24 Grad. Der Wind weht mäßig aus West.

In der Nacht zum Dienstag lassen die Schauer allmählich nach, in der zweiten Nachthälfte bleibt es bei häufig nur noch geringer Bewölkung dann überall trocken. Tiefsttemperaturen zwischen +15 Grad am Rhein und +11 Grad im Allgäu laden zum Durchlüften überhitzter Wohnräume ein.

Der Dienstag beginnt überall recht sonnig und trocken. Schon am Vormittag allerdings entwickeln sich die ersten Schauer, am Nachmittag ziehen dichte Wolken mit schauerartigem Regen und einzelnen Gewittern durch. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt dabei in der Südosthälfte, zwischen Mannheim und Karlsruhe bestehen Chancen auf längere trockene Abschnitte. Die Temperaturen machen einen weiteren Schritt nach unten; am Nachmittag können noch Werte von maximal +18 bis +21, nur in Nordbaden auch bis +23 Grad gemessen werden. Der Wind weht meist mäßig, in Schauernähe böig auffrischend aus Südwest bis West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +15 °C | Max: +23 °C


Die weiteren Aussichten
Mittwoch und Donnerstag setzt sich das wechselhafte Wetter mit im Tagesverlauf auflebender Schauertätigkeit fort. Örtlich sind auch kräftige Schauer und einzelne kurze Gewitter möglich.

Am Freitag werden die Schauer vorübergehend weniger und die sonnigen Phasen länger.

Das Wochenende verläuft voraussichtlich wieder unbeständiger.

Die Temperaturen gehen insgesamt noch etwas zurück und pendeln sich auf ein für die Jahreszeit unterdurchschnittliches Niveau ein.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 08.07.2009:
Min: +14 °C | Max: +21 °C

Donnerstag, 09.07.2009:
Min: +13 °C | Max: +22 °C

Freitag, 10.07.2009:
Min: +11 °C | Max: +21 °C

Samstag, 11.07.2009:
Min: +11 °C | Max: +21 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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