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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 18.06.2009, 22:45 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Die nächste Erfrischung +++


Wetterübersicht Europa
Dieser Tage gewinnt eine nicht nur in der Meteorologie ebenso abgedroschene wie in diesem Fall aber eben passende Phrase wieder an Konjunktur, die dem mitteleuropäischen Wetter als einzige Beständigkeit die Unbeständigkeit bescheinigt. Führen doch in regelmäßigen Abständen, zuletzt konnte man sich auf drei bis vier Tage einigen, atlantische Tiefausläufer Regen, Schauer, Gewitter - und anschließend meist kühle Luftmassen heran. Anfang der Woche standen dabei zumindest in Deutschland ausnahmsweise mal nicht die Gewitter, sondern langanhaltende Regenfälle im Vordergrund. In Schleiz (Südostthüringen) fielen bis Dienstag Morgen 49 mm binnen 24 Stunden. Seither sind drei Tage vergangen, und da sich das Wettergeschehen noch seltener an astronomischen Vorgaben als an meteorologischen Einteilungen orientiert, steht die nächste Abkühlung folgerichtig rund um den kalendarischen Sommeranfang an diesem Wochenende auf dem Programm.

Die dafür benötigte Kaltfront erstreckt sich am Donnerstag Abend, ausgehend von einem Tiefdrucksystem über dem Nordmeer, in geschwungener Form über Südskandinavien, die südliche Ostsee, Polen und quer über die Mitten Deutschlands und Frankreichs hinweg hinaus auf den Ostatlantik. Während südlich davon warme, zunehmend aber auch feuchte Luft wetterbestimmend ist, fließt hinter ihr - zunächst seicht - kühlere Meeresluft ein. Weil darüber hinaus großräumige Hebungsantriebe fehlen, gibt sich die Front selbst nur als unauffälliges, schmales Wolkenband zu erkennen; entlang und südlich der Schwäbischen Alb konnten sich präfrontal jedoch einzelne Gewitter bilden. Hinter einer flachen Welle, die entlang der Front über die Mitte Deutschlands nach Südpolen zieht, dringt die kühlere Luft bis Freitag Abend zu den Alpen vor. Dazu bei trägt auch ein langwelliger Höhentrog, der sich von Nordwesteuropa her nach Südosten ausdehnt. Die bis dahin fehlenden Hebungsprozesse werden auf seiner Vorderseite bereitgestellt, sodass entlang der Front und dahinter ein ausgeprägtes Regengebiet entsteht. Am Wochenende liegt ganz Mitteleuropa unmittelbar unter dem sich noch weiter südwärts ausweitenden und am Sonntag bis ins zentrale Mittelmeer vorstoßenden Höhentrog, der zudem an seiner Westflanke durch einen über Ostfrankreich ablaufenden Randtrog regeneriert wird. In der hochreichend kalten und labil geschichteten Meeresluft sind vor allem tagesgangbedingt verbreitet konvektive Entwicklungen in Form von Schauern und kurzen Gewittern zu erwarten.

Anfang kommender Woche schnürt sich der Langwellentrog über Südskandinavien ab. Innerhalb des abgeschnürten Teils kristallisieren sich zwei Höhentiefzentren heraus, wobei das eine zwischen Adria und Balkan verweilt und das zweite über Mitteleuropa hinweg südwärts wandert. Dahinter baut sich eine von den Britischen Inseln bis nach Nordwestrussland reichende Hochdruckzone auf, während sich über Südosteuropa auch am Boden tiefer Luftdruck etabliert. Dazwischen stellt sich über Mitteleuropa eine nordöstliche Strömung ein, mit der zwar wieder wärmere, vor allem nach Südosten hin aber auch feuchte Luft herantransportiert wird.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 19.06.2009
Letzte kräftige Schauer entlang der Donau fallen in der kommenden Nacht bald in sich zusammen. Später ziehen von Frankreich her allgemein dichtere Wolken nach Baden-Württemberg, hier und da regnet es etwas. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +17 Grad im Süden und +13 Grad im äußersten Norden zurück.

Am Freitag regnet es aus vielen Wolken zunächst besonders Richtung Süden ein wenig. Am Nachmittag fällt zwischen Schwarzwald und Ostwürttemberg vorübergehend kräftigerer Regen; in Nordbaden bleibt es meist trocken, dort lockern die Wolken teilweise auf. Im Laufe des Abends hört der Regen dann auch im Südosten auf. Bei längerem Regen erreichen die Temperaturen nur Höchstwerte zwischen +13 bis +15, in der Kurpfalz je nach Sonnenscheindauer dagegen bis +20 Grad. Der Wind weht zunächst mäßig bis frisch, später nur noch schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +15 °C | Max: +19 °C


Die weiteren Aussichten
Am Wochenende dominiert insgesamt wechselhaftes, aber nicht durchgängig unfreundliches Wetter. Zwischen Schauern und kurzen Gewittern, die bevorzugt jeweils in der zweiten Tageshälfte niedergehen, zeigt sich durchaus auch mal einige Zeit die Sonne. Nur am Samstag Abend ziehen kompaktere Wolkenfelder durch. Die Temperaturen gehen trotz den kürzesten Nächten des Jahres in den selbigen häufig auf einstellige Werte zurück; der kalendarische Sommerbeginn am Sonntag wartet dafür sogleich mit Höchsttemperaturen bis +21 Grad am Rhein auf.

Montag und Dienstag gibt es schwerpunktmäßig nach Südosten hin noch einzelne Schauer oder Gewitter, sonst nehmen die Sonnenanteile zu und es wird langsam etwas wärmer.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 20.06.2009:
Min: +10 °C | Max: +20 °C

Sonntag, 21.06.2009:
Min: +9 °C | Max: +21 °C

Montag, 22.06.2009:
Min: +8 °C | Max: +21 °C

Dienstag, 23.06.2009:
Min: +9 °C | Max: +23 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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