Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 04.06.2009, 22:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Kühl und nass ins Wochenende +++


Wetterübersicht Europa
Reichlich frische Luft hat im Laufe dieser Woche den Weg aus dem höchsten Norden nach Mitteleuropa gefunden. Wurden am Dienstag noch verbreitet sommerliche Temperaturen in Deutschland gemessen, sucht man Werte von 20 Grad plus x auf der Karte der Höchsttemperaturen von Donnerstag vergeblich - mit einer Ausnahme. Ganz im Süden, am Bodensee, schafften Konstanz und Friedrichshafen jeweils +21 Grad. Sonst war meist bei etwa +15 Grad Schluss, in den Mittelgebirgen blieb es teilweise sogar bei einstelligen Werten.

Für einen derart massiven Kaltlufttransport aus Norden Richtung Mitteleuropa bedarf es einem Hochdruckgebiet im Westen und tiefem Luftdruck im Osten. Ein Hoch mit Schwerpunkt über dem isländisch-grönländischen Raum sowie ein für die Jahreszeit durchaus kräftiges Tief mit Zentrum über dem äußersten Nordwesten Russlands erfüllen diese Voraussetzungen. In der Höhe überdeckt passend dazu ein breiter Langwellentrog ganz Nord- und weite Teile Osteuropas, in seinem Südteil reicht er bis ins östliche Mittelmeer. Nach Westen hin schließt ein schmaler, aber meridional weit ausgedehnter und von Nordafrika über Westfrankreich bis nach Südgrönland reichender Rücken an. Noch weiter westlich weist ein umfangreiches Trogsystem von Neufundland über den mittleren Nordatlantik hinweg zur Iberischen Halbinsel; aus seinem Südteil tropft vor Portugal ein eigenständiges Höhentief ab. Während im Südwesten Deutschlands ein weit nach Südosten vorgeschobener Keil des isländischen Hochs am Mittwoch und Donnerstag mit sonnigem und trockenem Wetter wirkte, entwickelten sich in der Nähe zur höhenkälteste Luft des nordeuropäischen Troges im Norden einige Schauer, im Nordosten sogar Gewitter. Der Trog wird am Freitag an seiner Westflanke regeneriert und weitet sich nach Westen aus, wo sich über Frankreich das dann ehemalige iberische Höhentief angliedert. Auf der Vorderseite des auf diese Weise neu entstandenen Troges dreht die Höhenströmung über West- und Mitteleuropa auf Südwest, der bis dato bestimmende Teil des Troges zieht sich nach Norden zurück. Am Boden bildet sich über Südfrankreich ein Tief, das unter leichter Intensivierung bis Samstag Abend über die Alpen nach Polen wandert. Seine Warmfront dringt in den Süden Deutschlands vor und lenkt dort kurzzeitig potentiell warme und instabil geschichtete Luft heran. Auf der Rückseite kommt die kühle Luft zunächst wieder ein Stück nach Süden voran; schon am Sonntag jedoch bezieht ein neues Tief über dem Ärmelkanal erneut wärmere Luft aus Süden in die Zirkulation ein. Dessen Warmfront gibt sich nur diffus zu erkennen, die Kaltfront greift am Nachmittag auf den Westen Deutschlands über.

Zu Beginn der neuen Woche zieht das Tief zur Nordsee und löst sich allmählich auf. Aus dem ostatlantischen Trogsystem heraus nähert sich derweil aber schon das nächste Tief. Der europäische Langwellentrog verschwindet fast völlig von der Bildfläche; stattdessen etabliert sich an der Südflanke des sowohl am Boden, besser aber noch in der mittleren und oberen Troposphäre ausgeprägten Islandhochs über dem Nordatlantik eine zonal orientierte Frontalzone. Sie mündet über Europa in eine Südwestströmung, sodass Schritt für Schritt wieder wärmere - wenngleich nicht sehr warme - und feuchtere Luft nach Mitteleuropa geführt wird.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 05.06.2009
Ausgedehnte Wolkenfelder verschleiern in der kommenden Nacht im Norden Baden-Württembergs gelegentlich den Blick auf die Sterne, gering bewölkt oder klar bleibt es im Süden. Entsprechend kalt wird es besonders zwischen Südschwarzwald und Schwäbischer Alb, dort sind Tiefstwerte bis +2 Grad zu erwarten, örtlich besteht Bodenfrostgefahr. Sonst liegen die Minima meist zwischen +8 und +4 Grad.

Am Freitag ist von den Wolkenfeldern im Norden nichts mehr zu sehen, dort startet der Tag mit viel Sonne. Dafür schieben sich schon am Vormittag zunehmend dichter werdende Schleierwolken in den Süden, die im Tagesverlauf dann auch die Regionen zwischen Kurpfalz und dem Main-Tauber-Kreis erreichen. Von Südbaden bis zum Allgäu können am Abend erste Tropfen fallen. Die Temperaturen steigen gegenüber Donnerstag überall um ein oder zwei Grad an und erklimmen Höchstwerte zwischen +16 Grad im Hohenlohischen und +20 Grad an Rhein und Bodensee. Der schwache bis mäßige Wind weht zunächst aus Nord und erhält zum Abend eine östliche Komponente.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +6 °C | Max: +20 °C


Die weiteren Aussichten
Bereits in der Nacht zum Samstag breitet sich von Südwesten her mitunter starker und anhaltender Regen über Baden-Württemberg nordostwärts aus. Weitestgehend ausgespart bleibt zunächst das Allgäu. Am Vormittag regnet es noch verbreitet, im Laufe des Nachmittags zieht der meiste Regen nach Norden ab. Während im Norden dann nur noch einzelne Tropfen fallen, gibt es im Süden Schauer oder Gewitter. Im Dauerregen erreichen die Temperaturen kaum +15, im Süden bis nahe +20 Grad.

Wechselnd wolkig mit ein wenig Sonne und nur selten etwas Regen beginnt der Sonntag. Am Nachmittag kommen von Westen her wieder mehr Wolken und einige Schauer, zum Teil auch kurze Gewitter auf.

Die neue und einmal mehr verkürzte Arbeitswoche beginnt am Montag heiter bis sonnig, ehe zum Dienstag voraussichtlich wieder häufiger Schauer und Gewitter mit von der Partie sind. Insgesamt wird es etwas wärmer.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 06.06.2009:
Min: +10 °C | Max: +13 °C

Sonntag, 07.06.2009:
Min: +9 °C | Max: +20 °C

Montag, 08.06.2009:
Min: +10 °C | Max: +23 °C

Dienstag, 09.06.2009:
Min: +12 °C | Max: +22 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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