Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 01.06.2009, 11:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Und wieder frieren die Schafe +++


Wetterübersicht Europa
Nach den Eisheiligen im Mai bezeichnet die Schafskälte, die üblicherweise gegen Mitte Juni auftritt, eine zweite kalte Singularität beim mitteleuropäischen Wetter. Mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin knapp 90 Prozent tritt sie allerdings ungleich zuverlässiger in Erscheinung als ihre meist nur dem Namen nach eisigen Vorgänger im gerade zu Ende gegangenen Monat. Das gilt auch in diesem Jahr, nachdem sich bereits in 2008 Mitte Juni eine unbeständige und kühle Witterungsphase eingestellt hatte. Allerdings kommt die diesjährige Episode - nimmt man es ganz genau - rund eine Woche zu früh.

Montag Mittag liegt Mitteleuropa im Einflussbereich eines umfangreichen Höhentiefs, dessen ursprüngliches Zentrum über Südpolen/Tschechien/Slowakei analysiert werden kann. Es stellt auch noch immer das eigentliche Höhentiefzentrum dar, jedoch hat sich am Sonntag ein zweiter Kern abgespalten und sich über den Alpen positioniert. Westlich und nördlich schließt sich ein bananenförmig gebogener Hochdruckrücken an, der sich von Marokko über Portugal und die Britischen Inseln nach Südskandinavien erstreckt. Im Bodendruckfeld dominiert ein Hoch mit Schwerpunkt etwas südlich von Island; demgegenüber steht - gänzlich im Widerspruch zum klimatologischen Mittel - ein kräftiges Azorentief. Im Umfeld der beiden Höhentiefs herrscht eine flache Druckverteilung, wobei sich vorderseitig des schwächeren und Richtung Korsika steuernden Zentrums über dem Tyrrhenischen Meer auch am Boden ein Tief ausgebildet hat. Zwischen dem Hoch im Nordwesten und dem tiefem Luftdruck im Südosten resultiert über Mitteleuropa eine nordöstliche bis östliche Strömung, mit der um das osteuropäische Höhentief herumgeführte Luft nach Deutschland fließt. Diese mäßig warme, durch das östliche Mittel- sowie das Schwarze Meer aber auch mit Feuchtigkeit angereicherte Luft machte sich am Wochenende in den neuen Bundesländern mit Schauern und Gewittern bemerkbar. Am Montag breitet sie sich über die Mitte Deutschlands nach Südwesten aus, allerdings wird sie dort nur kurz wetterwirksam. Über dem Ostatlantik regeneriert sich der Rücken in seinem Westteil, wodurch das Hoch bei Island zum Dienstag und Mittwoch an seiner Südostflanke gestützt wird. Gleichzeitig fällt auch im Bereich des langsam nordwärts gen Polen wandernden Höhentiefs - dem nordöstlichen der beiden - allmählich der Druck. Damit dreht die großräumige Strömung über Mitteleuropa auf Nord, womit die feuchtwarme Luft am Dienstag zunächst nach Süddeutschland, am Mittwoch dann über die Alpen abgedrängt wird.

Zum Mittwoch gliedern sich die beiden Höhentiefzentren einem von Nordwesten vorstoßenden Langwellentrog an. Das gesamte Trogsystem nimmt eine imposante Gestalt an und reicht vom Eismeer über ganz Skandinavien und Osteuropa bis zum zentralen Mittelmeer und nach Libyen. Auf der Vorderseite entsteht aus dem am Dienstag noch allmählichen Druckfall am Mittwoch und Donnerstag rasch ein kräftiges Tiefdruckgebiet, welches über das Baltikum nach Nordwestrussland zieht. Seine Kaltfront überquert Deutschland noch am Mittwoch von Nord nach Süd. Dahinter wird der Weg frei für die kälteste Luftmasse, die Mitteleuropa um diese Jahreszeit erreichen kann und die auf direktem Wege aus dem Raum Spitzbergen nach Süden strömt. In den Bergen Skandinaviens kehrt der Winter zurück, nach derzeitigem Stand kann in der zweiten Wochenhälfte aber auch auf den Gipfeln der ostdeutschen Mittelgebirge die ein oder andere Schneeflocke gesichtet werden. Erst zum Wochenende gelangt in den Süden des Landes voraussichtlich wieder etwas wärmere Luft.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 02.06.2009
In einem breiten Streifen quer über der Mitte Baden-Württembergs hat sich vergangene Nacht hochnebelartige Bewölkung ausgebreitet, die sich bis Montag Nachmittag aber weitgehend auflöst. Danach überwiegt zunächst heiteres Wetter, bald entwickeln sich in der zunehmend feuchteren Luft aber größere Quellwolken. Ab dem frühen Nachmittag gibt es hier und da Schauer und Gewitter, im und westlich des Schwarzwaldes sowie nach Norden hin ist das Risiko dabei am größten; südöstlich der Schwäbischen Alb bleibt es trocken. Bei Gewittern regnet es kurzzeitig durchaus mal stark, auch kleiner Hagel lässt sich nicht ausschließen. Im Laufe des Abends fallen die Schauer und Gewitter in sich zusammen. Die Temperaturen erreichen bei einem mäßigen bis frischen Nordostwind, der in Schauer- und Gewitternähe stark böig sein kann, Höchstwerte zwischen +18 Grad im Südosten und örtlich +24 Grad am Rhein.

In der Nacht zum Dienstag klingen letzte Schauer rasch ab, danach ist es weitgehend gering bewölkt oder klar. Besonders dort, wo es zuvor geregnet hat, können sich lokal flache Nebelfelder ausbilden. Die Tiefstwerte liegen zwischen +13 Grad in der Kurpfalz und +8 Grad im Allgäu.

Der Dienstag startet teils mit hochnebelartiger Bewölkung, teils sonnig; in der Südhälfte entstehen jedoch bereits ab dem späten Vormittag neue Schauer, örtlich auch nochmals Gewitter. Richtung Norden scheint bei allenfalls lockeren Quellwolken die Sonne. Bei einem schwachen bis mäßigen und auf Nord drehenden Wind werden im Süden Höchstwerte um +20, zwischen Mannheim und Karlsruhe lokal bis +26 Grad gemessen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +12 °C | Max: +25 °C


Die weiteren Aussichten
Viel Sonne und nur wenige hohe Schleierwolken hält der Mittwoch parat; allerdings gehen die Temperaturen im Vergleich zu Montag und Dienstag spürbar zurück. Am Nachmittag liegen die Höchstwerte meist nur noch zwischen +15 und +20 Grad, entlang des Rheins auch etwas darüber.

Am Donnerstag ziehen überall zeitweise kompaktere Wolkenfelder durch - vor allem Richtung Bayern, wo es daraus vereinzelt auch etwas regnen oder sprühregnen kann. Mit höchstens +13 bis +17 Grad wird es noch etwas frischer.

Am Freitag teilt sich die Sonne den Himmel mit einige Wolkenfeldern, am Wochenende deutet sich für den Süden Baden-Württembergs Regen an. Tagsüber wird die +20-Grad-Marke kaum erreicht, Richtung Osten und Süden stellen schon +15 Grad eine hohe Hürde dar.

Je nach Bewölkungsverhältnissen drohen in den Nächten ab Donnerstag Boden-, in ungünstigen Lagen sogar leichter Luftfrost!

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 03.06.2009:
Min: +8 °C | Max: +20 °C

Donnerstag, 04.06.2009:
Min: +5 °C | Max: +17 °C

Freitag, 05.06.2009:
Min: +3 °C | Max: +18 °C

Samstag, 06.06.2009:
Min: +5 °C | Max: +20 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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Lacunosa Wetterberatung