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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 14.05.2009, 19:15 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Kurze Gewitterpause am Samstag +++


Wetterübersicht Europa
Teilweise heftige Gewitter gingen in den vergangenen Tagen in der Südwesthälfte Deutschlands nieder. Hagel und starker Regen überschwemmten örtlich Straßen und Keller und richteten Schäden an. In Bad Herrenalb im Albtal beispielsweise fielen am Dienstag Abend zwischen 18 und 20 Uhr 21 mm Regen. In Freudenstadt summierten sich am Donnerstag Abend 25 mm binnen sechs Stunden. Diese Orte repräsentieren aber nur kleine Gebiete; mancherorts prasselte sicherlich noch deutlich mehr Wasser aus den Wolken herab. Am Freitag muss vor allem in Bayern nochmals mit kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden, ehe am Samstag eine kurze Verschnaufpause in Sachen Gewitter und Unwetter ansteht.

Noch immer verläuft eine Luftmassengrenze quer über Deutschland hinweg, die das Land in eine feuchtwarme Südwest- und eine etwas kühlere, in erster Linie aber deutlich trockenere Nordosthälfte trennt. Am Donnerstag Abend erstreckt sie sich etwa vom Niederrhein über den südlichen Mittelgebirgsraum nach Nordbayern. Der Nordosten profitiert dabei nach wie vor von einem Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über dem Nordmeer, an dessen Südostrand die trockene und vergleichsweise kühle Luft einströmt. Unterdessen hat sich auf der Vorderseite eines langgezogenen Höhentroges, der von Grönland über den Ostatlantik und die Biskaya bis in den westlichen Mittelmeerraum und nach Nordafrika reicht, über dem Nordosten Frankreichs ein neues kleines Tief gebildet. Es zieht bis Donnerstag Abend nach Belgien und geht am Freitag in einem weiteren Tief über den Britischen Inseln auf. Die zugehörige Kaltfront greift noch am Donnerstag Abend auf den Südwesten Deutschlands über und kommt bis Freitag Morgen etwa bis zur Mitte des Landes voran. In ihrem Bereich lebt am Abend und in der Nacht die am Donnerstag durch einen sich langsam ostwärts verlagernden Hochdruckrücken doch etwas gedämpfte konvektive Aktivität wieder auf. Gleichzeitig wird die Luftmassengrenze nordwärts gedrückt und liegt am Freitag Morgen auf einer Linie Osnabrück - Hannover - Dresden. An der Front entwickelt sich am Nachmittag über Bayern ein weiteres kleines Tief, dort sind dann - unterstützt durch den Tagesgang - die kräftigsten Gewitter samt Unwetter zu erwarten. Richtung Westen ist hinter der Front bereits etwas kühlere und damit stabiler geschichtete Luft wetterwirksam. Während der ostatlantische bzw. westeuropäische Langwellentrog von Nordwesten her regeneriert wird, schnürt sich über dem westlichen Mittelmeer ein eigenständiges Höhentief ab. Der über Frankreich verbleibende Teil schwenkt als markanter Kurzwellentrog nordostwärts. In seinem Umfeld kommen am Freitag Nachmittag von Südwesten her erneut schauerartige Regenfälle und einzelne Gewitter auf, die aber aufgrund der insgesamt stabiler geschichteten Luftmasse nicht mehr unwetterartig ausfallen. Dahinter wird zum Samstag die schwülwarme Luft aus ganz Deutschland verdrängt, die nachfolgend einfließende deutlich kühlere Meeresluft gelangt unter Zwischenhocheinfluss.

Am Wochenende etabliert sich ein kräftiges Tief bei Irland. Auf seiner Vorderseite dreht die Strömung zum Sonntag auf Südwest bis Süd zurück, womit erneut ein Vorstoß sehr warmer und rasch auch feuchter Luft erfolgt. Die Kaltfront des Tiefs passiert Deutschland voraussichtlich am Sonntag und Montag mit verbreitet kräftigen Schauern und Gewittern. Hinter ihr wird wiederum deutlich frischere Atlantikluft herangeführt.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 15.05.2009
Heute Abend und in der Nacht zum Freitag gehen zunächst vor allem in der Südwesthälfte Baden-Württembergs örtlich kräftige Schauer und Gewitter nieder, später breiten sich diese nordostwärts aus. Zum Teil fällt dann auch länger andauernder und schauerartig verstärkter Regen. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +14 und +9 Grad zurück.

Am Freitag zeigt sich der Himmel am Vormittag teils stark, teils aufgelockert bewölkt. Am Nachmittag entwickeln sich in Württemberg regional heftige Gewitter mit Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen. In der Westhälfte zieht von Frankreich her schauerartig verstärkter Regen mit einzelnen eingelagerten Gewittern heran, der am Abend auch den Nordosten erreicht. In Baden lassen die Regenfälle dann bereits wieder nach. Die Temperaturen steigen im Breisgau kaum auf +15, während nahe Bayern nochmals Höchstwerte bis +22 Grad gemessen werden können. Der Wind weht abseits von Gewittern erst nur schwach, später böig auffrischend aus Südwest bis West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +13 °C | Max: +19 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag halten sich im Südosten anfangs mitunter noch dichtere Wolkenfelder, Regen fällt aber kaum noch. Ansonsten scheint bei Höchstwerten um +20 Grad häufig die Sonne, Gewitter - und hier erscheint eine besondere Erwähnung gerechtfertigt - treten nicht auf.

Auch der Sonntag beginnt mit viel Sonnenschein; am Nachmittag entwickeln sich in schwülwarmer Luft dann allerdings erneut verbreitet kräftige Schauer und Gewitter mit Unwetterpotential.

Montag und Dienstag setzt sich die Sonne wieder häufiger durch. Die Temperaturen pendeln um die +20-Grad-Marke.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 16.05.2009:
Min: +9 °C | Max: +21 °C

Sonntag, 17.05.2009:
Min: +9 °C | Max: +26 °C

Montag, 18.05.2009:
Min: +11 °C | Max: +20 °C

Dienstag, 19.05.2009:
Min: +7 °C | Max: +21 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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