Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 30.04.2009, 23:00 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Tanz in die Sonne +++


Wetterübersicht Europa
Nach einer vielerorts verregneten und wolkigen ersten Wochenhälfte kehren mit dem Mai, und damit pünktlich zum langen Wochenende, wieder Sonne und Wärme nach ganz Mitteleuropa zurück. Wenn auch einige Schauer und Gewitter mit von der Partie sind, werden bis einschließlich Sonntag - von wenigen Ausnahmen wie Küsten und Mittelgebirge abgesehen - deutschlandweit Höchstwerte zwischen +20 und +25 Grad erreicht. Doch vor den detaillierten Aussichten lohnt ein Blick zurück auf die Niederschläge vom Wochenanfang. Deren Schwerpunkt lag in Deutschland in einem Streifen von Sachsen über Sachsen-Anhalt bis nach Schleswig-Holstein, wo von Montag bis Donnerstag früh bis 37 mm in Plauen (Vogtland) fielen. Gänzlich leer blieben die Messbecher wieder einmal in den Gebieten nordöstlich der Elbe, wo die wochenlange Trockenheit anhielt und auch noch weiter anhält. In der Südschweiz hingegen, speziell im Wallis und im Tessin, gingen von Sonntag bis Donnerstag Mengen nieder, die sonst in einem ganzen April beobachtet werden - und sogar noch mehr. Am Lago di Robiei, einem Stausee im Norden des Kanton Tessins, wurden in diesem Zeitraum 245 mm registriert, in Locarno am Lago Maggiore prasselten 181 mm vom Himmel. Oberhalb etwa 2.000 Meter Höhe fielen bis zu 150 cm Neuschnee.

Das für die kräftigen Niederschläge zuständige Tiefdruckgebiet hat sich inzwischen zum Schwarzen Meer verlagert und abgeschwächt. Nach wie vor bildet es aber den südlichen Bestandteil einer Tiefdruckrinne, die sich von Südost nach Nordwest über Deutschland hinweg erstreckt und eine Luftmassengrenze in sich beherbergt. Diese trennt kühle und feuchte Luft im Südwesten von warmer und trockener Luft im Nordosten. Im Bereich der Rinne, die sich durch überlagerten Druckanstieg langsam auffüllt, entstanden am Donnerstag über der Mitte Deutschlands kräftige Schauer und Gewitter. Am Freitag gehen das Azorenhoch im Südwesten, das einen Keil weit nach Nordosten vorschiebt und über der Biskaya einen neuen Schwerpunkt ausbildet, und ein kräftiges Hoch über der Ostsee eine brückenartige Verbindung ein. Auch in der mittleren und oberen Troposphäre werden über Frankreich letzte Reste des ehemaligen Höhentroges vom Wochenanfang zugeschüttet; am Tagesende reicht eine Zone hohen Geopotentials von Südwesteuropa über Nordfrankreich, Benelux und Norddeutschland bis zum Baltikum. Auf der Vorderseite sinkt die Luft großräumig ab, erwärmt sich und trocknet ab. Dies geschieht im Norden Deutschlands in der Nähe zu dem neu entstandenen Rücken am effektivsten. Am südöstlichen Rand der Hochdruckzone setzt sich im ganzen Land eine bodennah nordöstliche Strömung durch, mit der die Tiefdruckrinne - die sich dann hauptsächlich noch durch einen schmalen Korridor mit feuchter Luft zu erkennen gibt - und die Warmluft wieder nach Südwesten geführt werden. Feuchtigkeit und entsprechende konvektive Umlagerungen konzentrieren sich somit auf den Süden Deutschlands. Am Samstag gelangt von Nordosten her allmählich wieder trockenere und damit stabiler geschichtete Luft auch in den Südwesten Deutschlands; ein gewisses Maß an Restfeuchtigkeit bleibt aber vorläufig noch erhalten. Den Norden Deutschlands streift die wenig wetterwirksame Okklusion eines Tiefs mit Zentrum bei Island, sie macht sich höchstens durch ein paar hohe Wolkenfelder bemerkbar.

Am Sonntag wird die feuchte Luft im Süden endgültig zu den Alpen abgedrängt. Gleichzeitig aber nähert sich von Westen her ein markanter Höhentrog, der innerhalb einer sich zunehmend intensivierenden nordatlantischen Frontalzone ostwärts schwenkt. Der quer über Europa liegende Hochdruckrücken wandert südostwärts ab; das Hoch über der Ostsee bewegt sich unter Abschwächung nach Westrussland. Vorderseitig des Troges entwickelt sich über Südskandinavien ein Tiefdruckgebiet, dessen im Temperaturfeld gut ausgeprägte Kaltfront Deutschland bis Montag weitestgehend überquert. Dahinter strömt ein Schwall kalter Meeresluft ein, der aber voraussichtlich bald unter Hochdruckeinfluss gerät. Im weiteren Verlauf deutet sich für den Norden Deutschlands wechselhaftes, kühles und zeitweise sehr windiges, für den Süden überwiegend trockenes und warmes Wetter an.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, -Maifeiertag-, 01.05.2009
In der Walpurgisnacht bekommt die kompakte Wolkendecke über Baden-Württemberg immer mehr Lücken. Erst gegen Morgen driften wieder ein paar dichtere Wolkenfelder in die Osthälfte, es bleibt aber überall trocken. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +8 Grad am Rhein und +3 Grad südlich der Donau zurück.

Der Freitag beginnt verbreitet sonnig, einige Wolken halten sich zunächst nur Richtung Allgäu. Vom späten Vormittag an schießen jedoch hohe Wolkentürme gen Himmel empor, aus denen sich am Nachmittag Schauer und zum Teil kräftige Gewitter entwickeln. Dabei wird es nicht überall nass; doch dort, wo sich ein Gewitter entlädt, regnet es durchaus auch mal stark. Örtlich kann es kleinen Hagel geben. Die Temperaturen steigen gegenüber Mittwoch und Donnerstag deutlich an und erreichen am Rhein schon wieder Werte über +20 Grad. Etwas kühler mit Maxima um +17 Grad bleibt es im Süden. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost, bei Gewittern sind stürmische Böen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +7 °C | Max: +22 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag gehen örtlich bereits am Vormittag kurze Schauer nieder, sonst scheint zunächst - ähnlich wie am Freitag - häufig die Sonne. Am Nachmittag lebt die Schauer- und Gewittertätigkeit erneut auf, wobei die Entwicklungen voraussichtlich nicht mehr ganz so zahlreich und kräftig ausfallen wie am Freitag.

Am Sonntag strahlt die Sonne von einem am Vormittag allenfalls locker bewölkten Himmel, im Tagesverlauf ziehen von Nordwesten her jedoch dichtere Wolken auf. Am Spätnachmittag oder Abend kann es gebietsweise etwas regnen.

Am Montag fällt aus dichten Wolken teilweise noch etwas Regen, später setzt sich mehr und mehr die Sonne durch. Vorübergehend wird es spürbar kühler.

Der Dienstag verspricht insgesamt wieder sonniges und für Anfang Mai entsprechend temperiertes Wetter.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 02.05.2009:
Min: +10 °C | Max: +22 °C

Sonntag, 03.05.2009:
Min: +8 °C | Max: +23 °C

Montag, 04.05.2009:
Min: +10 °C | Max: +15 °C

Dienstag, 05.05.2009:
Min: +4 °C | Max: +20 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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