Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 20.04.2009, 21:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Ein kleiner Tropfen zwischen viel Sonne +++


Wetterübersicht Europa
Bisweilen hatte es vergangenen Freitag und Samstag den Anschein, als wolle der April in puncto Niederschlag in Mitteleuropa binnen zwei Tagen ausgleichen, was er zuvor zwei Wochen lang versäumte. Kräftige und teilweise gewittrige Regenfälle gingen besonders in einem Streifen quer über der Mitte Deutschlands nieder, mit Maxima zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie vom Thüringer bis zum Bayerischen Wald. In Bonn beispielsweise fielen von Donnerstag bis Samstag Früh insgesamt 65, auf dem Großen Arber im Bayerischen Wald sogar 95 mm. Dort allerdings teilweise in Form von Schnee, sodass in rund 1500 Meter Höhe am Morgen 25 cm Neuschnee gemessen werden konnten. An einigen Stationen wurde denn auch tatsächlich das Monatssoll erreicht, beispielsweise am Flughafen Köln/Bonn mit 55 und in Bamberg mit 48 mm. In Rheinstetten waren es dagegen gerade mal 27 mm - und das auch noch in einem 24 Stunden längeren Zeitraum bis Sonntag Früh.

Die für die Niederschläge verantwortliche Tiefdruckrinne ist von den Wetterkarten inzwischen verschwunden. Allerdings hat sich das korrespondierende Höhentief mit seinem Zentrum zum westlichen Mittelmeer verlagert und über Süditalien auch am Boden ein neues Tief entstehen lassen. Zwischen diesem und einem Hoch mit Schwerpunkt über der Ostsee herrscht über Deutschland eine östliche Strömung, wobei das Hoch vergleichsweise kühle - in erster Linie aber trockene - Luft in die Nordhälfte und das Tief eher warme - hauptsächlich aber feuchtere - Luft in die Südhälfte des Landes lenken. Wie groß die Unterschiede wirklich sind, lässt sich zum einen anhand der Taupunkte von Montag Abend festmachen. Diese lagen im Nordosten verbreitet um den Gefrierpunkt, im Süden dagegen bei örtlich über +10 Grad. Zum anderen äußerst sich der Charakter einer Luftmasse in den Tiefsttemperaturen der Nacht. In der Nacht zum Montag trat im Nordosten vielerorts leichter Frost auf (z.B. Barth -4 Grad), im Süden sanken die Werte dagegen örtlich nicht unter +10 Grad. In der feuchtwarmen Luftmasse entstanden tagsüber im Süden Baden-Württembergs und Bayerns - unter Mithilfe eines um das Höhentief schwenkenden Kurzwellentroges - zudem einige Schauer und Gewitter. Am Dienstag wandern sowohl das hochreichende Tief im Süden als auch das Hoch im Norden etwas weiter nach Osten. Ausgehend vom Azorenhoch bringt sich über Westeuropa aber bereits der nächste Hochdruckrücken samt zugehörigem Bodenhoch in Position.

Doch das Ganze wäre wohl zu einfach, würde sich zur Wochenmitte nicht ein kleiner Trog von der Nordsee her dazwischen mogeln. Unter Umwandlung zu einem Kaltlufttropfen zieht dieser bis Donnerstag Abend über Deutschland hinweg südwärts - doch da sich Kaltlufttropfen gerne nicht an die Regeln der Modellprognosen halten, ist die genaue Zugbahn noch recht unsicher. Fest steht, dass kurzzeitig deutlich kühlere Luft einströmt, die zum Freitag unter den Einfluss des sich wiederum über der Ostsee aufbauenden neuen Hochs gerät. Die damit verbundene Erwärmung durch großräumiges Absinken verstärkt sich am Wochenende, wenn vor einem atlantischen Tiefdruckgebiet die Strömung auf Süd dreht.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 21.04.2009
Heute Abend und Nacht gibt es zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb sowie am Hochrhein noch einzelne Schauer und Gewitter, ansonsten zeigt sich der Himmel vor allem nach Norden hin gering bewölkt oder klar. Die Tiefsttemperaturen liegen allgemein zwischen +8 und +4 Grad.

Teilweise stark bewölkt beginnt der Dienstag rund um den Südschwarzwald. Später setzt sich auch dort, wie zuvor in den übrigen Regionen, häufig die Sonne durch. Im Laufe des Nachmittags entwickeln sich wieder Schauer und Gewitter, wobei das Niederschlagsrisiko im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb am größten ist. Von der Kurpfalz bis zum Main-Tauber-Kreis bleiben Schauer dagegen die Ausnahme. Mit +17 bis +22 Grad erreichen die Temperaturen ähnliche Höchstwerte wie am Montag. Dazu weht ein schwacher bis mäßiger, gelegentlich auffrischender und im Hochschwarzwald starker Nord- bis Nordostwind.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +7 °C | Max: +22 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch dominiert weiterhin sonniges und warmes Wetter, in der zweiten Tageshälfte können einige harmlose Schleierwolken auftauchen.

Deutlich mehr und kompaktere Wolken prägen das Himmelsbild am Donnerstag. Dabei wird es nach derzeitigem Stand Richtung Osten eher mal nass als im Westen - den Versuch einer räumlich und zeitlich exakten Regenprognose erspart der Verfasser sich und den Lesern an dieser Stelle. Vorübergehend wird es spürbar kühler, in der Nacht zum Freitag besteht gebietsweise Frostgefahr.

Freitag und Samstag steigen die Temperaturen bei viel Sonne wieder an. Nachmittags bilden sich einzelne Schauer und Gewitter.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 22.04.2009:
Min: +6 °C | Max: +20 °C

Donnerstag, 23.04.2009:
Min: +4 °C | Max: +15 °C

Freitag, 24.04.2009:
Min: +2 °C | Max: +18 °C

Samstag, 25.04.2009:
Min: +5 °C | Max: +22 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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