Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 16.04.2009, 22:45 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Am Freitag teilweise viel Regen +++


Wetterübersicht Europa
Mit örtlich kräftigen Regenfällen und Gewittern ging am heutigen Donnerstag in der Südwesthälfte Deutschlands eine rund zweiwöchige trockene Witterungsphase zu Ende. An einigen Stationen fiel der erste messbare Niederschlag in diesem Monat. Punktuell kamen dabei innerhalb weniger Stunden größere Mengen zustande, beispielsweise in der Eifel (Nürburg-Barweiler 13 mm) und im Großraum Stuttgart (Stuttgart/Flgh. 10 mm). Auf dem Feldberg im Schwarzwald rieselten gar wieder Flocken. Am Freitag sind insbesondere in einem Streifen vom südlichen Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz bis nach Nordbaden und ins Hohenlohische weitere, ergiebige Niederschläge zu erwarten.

Komplexe Züge weist die großräumige Wetterlage am Donnerstag Abend über Europa auf. Im Mittelpunkt steht ein umfangreiches Höhentief über Westeuropa, das in den vergangenen Tagen aus einem langwelligen atlantischen Höhentrog hervorgegangen ist. An der Südflanke eines in sämtlichen Höhenschichten der Troposphäre ausgeprägten Hochs bei Island hat es vorübergehend wieder Anschluss an einen Trog über dem westlichen Nordatlantik gefunden. Vorderseitig eines um das Höhentief laufenden, scharfen Randtroges sorgten großräumige Hebungsprozesse am Boden für Druckfall und die Ausbildung eines kleinen Tiefs über Süddeutschland. Zusammen mit einem weiteren Tief mit Zentrum vor der Bretagne, dessen Kaltfront sich in einem Bogen über den Ärmelkanal, Nordfrankreich und Südwestdeutschland Richtung Golf von Genua erstreckt und die kräftigen Niederschläge am Donnerstag Abend im Südwesten Deutschlands auslöste, formt es eine breite rinnenartige Struktur. Am Freitag zieht das Tief über Süddeutschland - und mit ihm die Tiefdruckrinne - zunächst zur Mitte und bis zum Abend nach Ostdeutschland. Entsprechend kommt auch die Kaltfront, die sich zunehmend als Luftmassengrenze manifestiert, nur bis etwa zum Mittelgebirgsraum nordwärts voran. Nördlich davon hält sich die alte, trockene Warmluftmasse; in den Süden dagegen gelangt deutlich kühlere und feuchte Atlantikluft. Entlang der Luftmassengrenze wirken weiterhin Hebungsvorgänge, woraus länger anhaltende und kräftige Regenfälle resultieren. Dazu bei trägt in der Nacht zum Freitag ein zweiter markanter Höhentrog, der über Süddeutschland nordwärts schwenkt.

Am Samstag verschiebt sich das Hoch von Island zur Nordsee und nach Südskandinavien und baut dort einen neuen Schwerpunkt auf. Das Höhentief schwächt sich ebenso wie die Tiefdruckrinne am Boden allmählich ab. An der Nordostflanke des Hochs stößt über Nordeuropa arktische Kaltluft südostwärts vor, die auch den äußersten Nordosten Deutschlands streift. Durch den Druckanstieg im Norden verlagert sich die Tiefdruckrinne langsam wieder südwärts; dann allerdings ohne markante Wettererscheinungen. Am Sonntag und Anfang der kommenden Woche bringt das Höhentief dem westlichen und zentralen Mittelmeerraum noch kräftige Schauer und Gewitter. Im Süden Deutschlands machen sich letzte Überreste der Rinne in Form feuchter Luft durch an den Tagesgang gekoppelte konvektive Umlagerungen bemerkbar. Das südskandinavische Hoch wandert Richtung Baltikum ab; es wird aber unmittelbar durch ein neues Hoch ersetzt, das mit dem Azorenhoch eine brückenartige Verbindung eingeht. Somit dominiert in Deutschland - nach kurzer Unterbrechung - insgesamt wieder trockenes und warmes Frühlingswetter.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 17.04.2009
Heute Nacht fällt besonders im Norden und Osten Baden-Württembergs weiterer, zum Teil kräftiger Regen. Vereinzelt blitzt und donnert es noch. Südwestlich einer Linie Baden-Baden - Reutlingen - Ulm gibt es neben einigen Schauern auch Niederschlagspausen. Die Tiefstwerte liegen zwischen +10 Grad in der Kurpfalz und +4 Grad im Westallgäu.

Der Freitag startet verbreitet regnerisch, später konzentrieren sich die Regenfälle auf den Norden. In einem Streifen von der Kurpfalz bis zur Hohenloher Ebene können dabei verbreitet zwischen 20 und 40 mm zusammenkommen. Im Süden entwickeln sich am Nachmittag einzelne Schauer und Gewitter. Die Temperaturen steigen im Dauerregen gegenüber der Nacht kaum, sonst auf Höchstwerte zwischen +13 und +17 Grad an. Am wärmsten wird es bei etwas Sonne rund um den Kaiserstuhl. Der Wind weht im Norden mäßig bis frisch, im Süden schwach bis mäßig aus West.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +8 °C | Max: +13 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag fällt zunächst noch im Norden, am Nachmittag vermehrt auch wieder im Süden Baden-Württembergs Regen. Die Intensitäten reichen dabei allerdings bei Weitem nicht mehr an die von Freitag heran.

Am Sonntag zeigt sich überall längere Zeit die Sonne, am Nachmittag entwickeln sich jedoch bevorzugt über den Bergen einzelne Schauer und Gewitter.

Montag und Dienstag beschränkt sich ein kleines nachmittägliches Schauer- und Gewitterrisiko auf die südlichen Bereiche. Sonst scheint bei zwar nicht mehr ganz so hohen Temperaturen wie in der letzten Woche, aber doch durchweg frühlingshaften Werten um +20 Grad die Sonne.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 18.04.2009:
Min: +8 °C | Max: +15 °C

Sonntag, 19.04.2009:
Min: +6 °C | Max: +19 °C

Montag, 20.04.2009:
Min: +4 °C | Max: +21 °C

Dienstag, 21.04.2009:
Min: +5 °C | Max: +21 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung