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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 06.04.2009, 22:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Südwest dominant +++


Wetterübersicht Europa
Spätestens seit Donnerstag vergangener Woche hat sich der Frühling in Mitteleuropa so richtig breit gemacht. Viel Sonnenschein sowie Temperaturen von verbreitet und zum Teil deutlich über +20 Grad lassen sogar erste Gedanken an den Frühsommer aufkommen. Dass diese nicht allzu weit hergeholt sind, zeigen einige Wetterentwicklungen im Süden Deutschlands vom Wochenende, die eindeutig der warmen Jahreszeit zuzuschreiben sind. In feuchter Luft entstanden dort tagesgangbedingt örtlich schon kräftige Schauer und Gewitter, die zwar (noch) nicht in die sommerliche Unwetterkategorie eingeordnet werden können, gleichwohl Anfang April aber durchaus Erwähnung finden dürfen. So fielen beispielsweise in Kempten bis Samstag Abend innerhalb von zwölf Stunden 21 mm, in Landsberg zwischen Sonntag Abend und Montag Morgen sogar 34 mm. Auch in den kommenden Tagen bilden sich in feuchter und überwiegend warmer Luft immer wieder und örtlich kräftige Schauer und Gewitter.

Am Montag Abend liegt Mitteleuropa im Bereich eines Hochdruckrückens, der sich etwa vom westlichen Mittelmeer über die Alpen, die Osthälfte Deutschlands und die Nordsee bis nach Island erstreckt. Dabei findet sich das höchste Geopotential in der mittleren bereits etwas weiter östlich als in der oberen Troposphäre. Dem Rücken schließt sich stromauf ein langwelliger Höhentrog vor der Küste Westeuropas an. In der Bodendruckverteilung lassen sich ein Tief mit Zentrum nordwestlich von Irland sowie ein Hoch mit Schwerpunkt über dem Baltikum analysieren. Quer über die Nordhälfte Deutschlands verläuft zudem eine Luftmassengrenze, die etwas kühlere und trockenere Luft im Norden von warmer und feuchter Luft südlich davon trennt. Am Dienstag verlagert sich der Rücken weiter nach Osten. Der Südteil des westeuropäischen Höhentroges schnürt sich ab und wandert als eigenständiges Höhentief Richtung westliches Mittelmeer, der Nordteil schwenkt unter Verkürzung seiner Wellenlänge nordostwärts. Dem Trog vorgelagert ist die Kaltfront des Tiefs bei den Britischen Inseln, die aber nur langsam nach Osten vorankommt und erst am Abend den Westen Deutschlands erreicht. Unmittelbar davor wird längs über der Mitte Deutschlands die Bildung einer bodennahen Konvergenzlinie angenommen, in der die Luft aus entgegengesetzten Richtungen zusammenströmt und nur nach oben ausweichen kann - die Folgen sind Quellwolken, Schauer und Gewitter. Am Mittwoch dringt die Front weiter in die Mitte und den Osten Deutschlands vor, schwächt sich aber zusehends ab und löst sich schließlich auf. In der Zwischenzeit hat sich vorderseitig eines neuen, markanten Kurzwellentroges über dem Nordatlantik ein weiteres Tief entwickelt, das quasi als Randtief des bis dahin bei Island anzutreffenden ursprünglichen Tiefs fungiert. Es zieht bis Donnerstag über Schottland und die nördliche Nordsee nach Südskandinavien, sein okkludierendes Frontensystem streift über die Nordwesthälfte Deutschlands hinweg.

An dem Verb "streift" lässt sich schon erahnen, dass es auch diese Front nicht vermag, eine grundlegende Umstellung der Wetterlage herbeizuführen. Stattdessen weitet sich vor Westeuropa ein weiterer Langwellentrog südwärts aus, sodass über Mitteleuropa auch zum Osterwochenende hin zunächst noch eine südwestliche Strömung dominiert. Erst in dessen Verlauf setzt sich dann voraussichtlich doch langsam unbeständigeres und kühleres Wetter durch.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 07.04.2009
Heute Nacht lösen sich auch letzte Schauerreste über dem nördlichen Baden-Württemberg auf; danach ist es überall gering bewölkt oder klar. Später bildet sich gebietsweise Nebel. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +8 Grad am Rhein und örtlich +1 Grad im Westallgäu zurück.

Am Dienstag verschwinden örtliche Nebelfelder bis zum Mittag, außerhalb von Dunst und Nebel scheint schon am Morgen die Sonne. Am Nachmittag entwickeln sich in Württemberg vermehrt Quellwolken und nachfolgend einzelne, teilweise gewittrige Schauer. In Baden ziehen zunehmend dichtere Wolken auf, rund um den Schwarzwald kann es gegen Abend etwas regnen. Mit Höchstwerten zwischen +20 Grad im Süden und Osten und +23 Grad entlang des Rheins wird es in etwa genauso warm wie am Montag. Der Wind weht meist nur schwach, am Nachmittag etwas auflebend aus vorherrschend südwestlicher Richtung. In Schauer- und Gewitternähe sind starke Böen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +8 °C | Max: +22 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch halten sich am Vormittag vorzugsweise in Baden noch einige kompaktere Wolkenfelder, später kommt auch dort - wie zuvor schon in den übrigen Regionen - hinter dichteren Schleierwolken immer öfter die Sonne zum Vorschein. Mit maximal +20 Grad wird es allerdings nicht mehr ganz so warm wie noch am Dienstag.

Warm und sonnig präsentiert sich der Gründonnerstag; am Karfreitag nimmt die nachmittägliche Schauer- und Gewitterneigung wieder zu.

Für das Osterwochenende deutet sich allmählich wechselhafteres und kühleres Wetter an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 08.04.2009:
Min: +10 °C | Max: +19 °C

Gründonnerstag, 09.04.2009:
Min: +7 °C | Max: +22 °C

Karfreitag, 10.04.2009:
Min: +8 °C | Max: +22 °C

Ostersamstag, 11.04.2009:
Min: +8 °C | Max: +19 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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