Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 02.04.2009, 22:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Frühling mit sommerlichen Unbeständigkeiten +++


Wetterübersicht Europa
Fast den gesamten März hindurch prägten unbeständige und verhältnismäßig kühle Nordwestlagen das mitteleuropäische Wetter; und nun, ausgerechnet zu Beginn des landläufig so gerne als "launisch" bezeichneten Aprils, stellt sich zum ersten Mal in diesem Jahr über mehrere Tage andauerndes warmes Frühlingswetter ein. Dabei stiegen die Temperaturen zum Teil schon weit über die +15-Grad-Marke, am heutigen Donnerstag mancherorts sogar über +20 Grad hinaus. Am wärmsten wurde es in Regensburg mit +22,5 Grad, knapp dahinter platzierten sich Mannheim und Frankfurt mit jeweils +22,3 Grad. Deutlich zurückstecken musste nur der äußerste Nordosten, am Kap Arkona war beispielsweise bei einem Maximum von +6,2 Grad Schluss. In weiten Teilen Deutschlands schien dazu ausgiebig die Sonne, vor allem am Donnerstag. Am Mittwoch noch rangen der Norden des Landes mit vielen Wolken und - etwas überraschend - die komplette Südwesthälfte mit zähem Hochnebel. Bis weit in die Karwoche hinein bleibt Deutschland die frühlingshafte Wärme erhalten; dazu gesellen sich von nun an aber auch schon vermehrt die Unbeständigkeiten der warmen Jahreszeit in Form besonders nachmittäglicher Schauer und Gewitter.

Das Frühlingshoch "Nives" liegt am Donnerstag Abend mit seinem Schwerpunkt noch über dem Norden Polens, verlagert sich bis Samstag jedoch weit in den Osten Europas und verliert allmählich seine klaren Umrandungen. In der oberen Troposphäre steht hohes Geopotential über dem nördlichen und nordöstlichen Mitteleuropa einem Höhentief über dem westlichen Mittelmeerraum gegenüber, unter dem sich auch am Boden ein seichtes Tief befindet. Es ist Bestandteil einer Tiefdruckrinne, die sich von den Britischen Inseln über Frankreich hinweg bis nach Nordafrika erstreckt. Die gesamte Anordnung, bestehend aus hohem Geopotential, Höhentief und Tiefdruckrinne am Boden verschiebt sich bis Samstag einige hundert Kilometer gen Osten. Somit gelangt zunächst vor allem in den Westen und Süden Deutschlands etwas feuchtere Luft, in der sich bevorzugt an den Nachmittagen sichtbare konvektive Aktivitäten entfalten. Zum Sonntag wandert das hohe Geopotential - oder das Höhenhoch - noch weiter nach Südosten und macht Platz für zwei kurzwellige Höhentröge, die innerhalb der nordatlantischen Frontalzone nach Nordosten ablaufen und den Nordwesten und Norden Deutschlands tangieren. An ersteren ist ein kleines Tief geknüpft, das bis Montag von den Britischen Inseln über die nördliche Nordsee hinweg nach Schweden zieht. Die Kaltfront dieses Tiefs überquert mit geringer Wetterwirksamkeit in der Nacht zum und am Sonntag die Nordhälfte Deutschlands ostwärts. Nach Süden hin kommt sie kaum voran und kippt, durch ein von Frankreich nach Norddeutschland rückendes Hoch, über der Mitte Deutschlands in eine west-ost-orientierte Lage. Hinter ihr fließt deutlich trockenere und kühlere Luft ein, vor der Front im Südosten bleibt die feuchtwarme Luftmasse allerdings erhalten.

An der Westflanke des sich am Montag rasch nordostwärts bewegenden Hochs dreht die Strömung über Mitteleuropa erneut auf Südwest, drängt die Kaltfront nach Nordosten zurück und führt wiederum recht warme und feuchte Luft heran. Ob sich nach Wochenmitte - Blick Richtung Ostern - ein längerer unbeständigerer und kühlerer Witterungsabschnitt einstellt, lässt sich derzeit noch nicht sicher prognostizieren.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 03.04.2009
Die kommende Nacht zeigt sich überwiegend gering bewölkt oder klar. Lediglich im Südwesten Baden-Württembergs - etwa vom Hochrhein über den Südschwarzwald bis zum mittleren Oberrhein - ziehen zeitweise dichtere Wolken durch, es bleibt aber meist trocken. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +10 Grad am Rhein und +4 Grad im Südosten zurück.

Der Freitag beginnt mancherorts erneut mit hochnebelartiger Bewölkung, die sich aber in den Vormittagsstunden meist auflösen dürfte. Spätestens am Nachmittag scheint dann überall die Sonne, später entwickeln sich bevorzugt rund um den Schwarzwald einzelne Schauer. Bei einem nur schwachen Wind aus unterschiedlichen Richtungen liegen die Höchsttemperaturen zwischen +19 und +23 Grad.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +8 °C | Max: +22 °C


Die weiteren Aussichten
Viel Sonnenschein bringt zunächst der Samstag, bevor im Tagesverlauf Quellwolken entstehen und vor allem zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb einzelne Schauer und Gewitter abladen. An den Temperaturen ändert sich gegenüber den Vortagen nur wenig.

Insgesamt wolkiger und etwas kühler verläuft der Sonntag. In der Südosthälfte Baden-Württembergs gibt es dabei immer mal wieder etwas Regen, Schauer und örtlich auch Gewitter; mehrheitlich trocken bleibt es voraussichtlich in Nordbaden.

Am Montag wechseln sich einige Wolken mit viel Sonne ab; am Dienstag nimmt die Schauer- und Gewitterneigung wieder zu.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 04.04.2009:
Min: +7 °C | Max: +20 °C

Sonntag, 05.04.2009:
Min: +8 °C | Max: +18 °C

Montag, 06.04.2009:
Min: +6 °C | Max: +20 °C

Dienstag, 07.04.2009:
Min: +7 °C | Max: +23 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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