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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 30.03.2009, 21:30 MESZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Schnee ermöglicht den Frühling +++


Wetterübersicht Europa
Bevor sich der heutige Bericht ganz und vollkommen den frühlingshaften, ja in Ansätzen sogar schon fast frühsommerlichen Entwicklungen der laufenden Woche widmet, sei an dieser Stelle nochmals ein kurzer Rückblick auf das in Mitteleuropa vielerorts verregnete vergangene Wochenende gestattet. Unter Einbeziehung warmer und über dem Mittelmeer mit Feuchtigkeit vollgesogener Luft subtropischen Ursprungs regnete es besonders in Norditalien, Südösterreich, Slowenien und Nordkroatien kräftig. In der slowenischen Hauptstadt Ljubljana am Flughafen Brnik summierten sich von Samstag bis Montag Mittag 104 mm. In Italien stechen in diesem Zeitraum Triest mit 87 mm und Istrana mit 73 mm, im Süden Österreichs Klagenfurt mit ebenfalls 73 mm hervor. Schnee fiel nur oberhalb von rund 1000 Meter, dort dafür aber in beachtlichen Mengen; auf der Villacher Alpe - immerhin 2160 Meter hoch gelegen - beispielsweise 42 cm von Sonntag bis Montag Früh. Auch in den nächsten Tagen sind rund um das zentrale Mittelmeer weitere kräftige Niederschläge zu erwarten, in Mitteleuropa dagegen gelingt dem Frühling wie schon angekündigt ein erster Durchbruch.

Und dieser wird, der Zufall will es so, ausgerechnet durch Schnee ermöglicht. Dabei handelt es sich natürlich nicht um das greifbare feste Weiß, das momentan noch immer dick die Mittelgebirge und Alpen unter sich versteckt, sondern um die Übersetzung eines aus dem Italienischen und Spanischen stammenden Namens. "Nives" - zu Deutsch eben "Schnee" - heißt nämlich das Hochdruckgebiet, das am Montag aus einem Keil des Azorenhochs hervorgegangen ist und sich zunächst über dem Norden Frankreichs positioniert hat. Es weitet sich am Dienstag weiter nach Osten aus, sodass dann eine quer über Europa hinweg verlaufende und von den Kanaren bis nach Zentralrussland reichende Hochdruckzone entsteht. Das eigentliche Wettergeschehen mit tiefem Luftdruck, Regen und Wind spielt sich nördlich und südlich dieser Zone im Bereich der Frontalzone über Skandinavien sowie in der Umgebung eines hochreichenden Tiefs über dem Mittelmeer ab. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit Ausläufer nordeuropäischer Tiefs oder das Tief über dem Mittelmeer Einfluss auf den Norden respektive den Süden Deutschlands ausüben. Im äußersten Norden macht sich am Dienstag die Warmfront eines mit seinem Zentrum zum Weißen Meer ziehenden Tiefs bemerkbar. In den Süden gelangt von Mittwoch an immer mal wieder etwas feuchtere Luft, was sich zeitweise in starker Bewölkung und vielleicht auch dem ein oder anderen Regentropfen äußert. Grund hierfür ist, dass sich Hoch "Nives" nach Osteuropa bewegt, sich gleichzeitig über Südskandinavien und Norddeutschland aber ein neues Hoch etabliert. Da dessen Schwerpunkt etwas nördlicher als der von "Nives" zum Liegen kommt, kann tieferer Luftdruck bis über die Alpen nordwärts ausgreifen. Unter dem Strich überwiegen jedoch die im Umfeld des in sämtlichen Höhenschichten der Troposphäre präsenten Hochs wirksamen großräumigen Absinkvorgänge, welche die Luftmasse zudem peu à peu erwärmen.

Zum Wochenende schreitet dieser Prozess fort, wobei mit einer Winddrehung von Ost auf Südwest am Rhein die +20-Grad-Marke ins Visier genommen oder sogar überschritten werden könnte. Bei soviel Wärme und langsam wieder zunehmender Zyklonalität muss dann womöglich schon mit dem Begriff "Wärmegewitter" hantiert werden.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 31.03.2009
Heute Nacht löst sich die momentan noch in weiten Teilen Baden-Württembergs vorhandene tiefe Wolkendecke immer mehr auf. Letzte größere Reste davon halten sich bis zum Morgen rund um den Schwarzwald. Regen fällt nirgendwo. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte um den Gefrierpunkt zurück.

Ohne wesentliche, aber mit einer kleinen Einschränkung scheint am Dienstag ungestört die Sonne. Lediglich der Süden zeigt sich teilweise stärker bewölkt, sonst geht der März mit bis zu zehn Sonnenstunden zu Ende. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen +10 Grad im Süden und +15 Grad am Rhein. Der schwache bis mäßige Wind weht aus Nordost bis Ost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: 0 °C | Max: +15 °C


Die weiteren Aussichten
Wettertechnisch nahtlos erfolgt am Mittwoch der Übergang vom März in den April. Im Süden Baden-Württembergs ziehen weiterhin einige, zum Teil auch dichtere Wolkenfelder durch. Dabei bleibt es aber weitgehend trocken. In den übrigen Gebieten scheint häufig die Sonne.

Auch am Donnerstag und Freitag muss sich der Süden ein paar Wolkenfeldern erwehren, aus denen aber nach wie vor kaum Regen fällt. Im großen Rest hält mit weiterer Erwärmung endgültig der Frühling Einzug. Nachts kann es jedoch weiterhin Bodenfrost oder leichten Frost geben.

Am Wochenende dauert das sonnige Wetter an, wobei es tendenziell sogar noch etwas wärmer wird. Dabei besteht - und dieser Satz hat sich nicht fälschlicherweise aus dem vergangenen Sommer hierher verirrt - an den Nachmittagen eine leichte Neigung zu einzelnen Schauern und Gewittern.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 01.04.2009:
Min: +1 °C | Max: +16 °C

Donnerstag, 02.04.2009:
Min: +3 °C | Max: +18 °C

Freitag, 03.04.2009:
Min: +4 °C | Max: +19 °C

Samstag, 04.04.2009:
Min: +4 °C | Max: +21 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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