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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 26.03.2009, 22:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Auch am Wochenende überwiegend nass +++


Wetterübersicht Europa
Nach einigen Tagen mehrheitlichen Hochdruckeinflusses prägen seit Anfang dieser Woche wieder Tiefdruckgebiete das Wetter in Mitteleuropa. Davon betroffen war in Deutschland am vergangenen Montag zunächst die Nordhälfte, wo es länger anhaltend und ergiebig regnete. Dabei fielen bis zum Abend verbreitet zwischen 10 und 20 mm innerhalb von zwölf Stunden, örtlich noch mehr (z.B. Hamburg/Flgh. 26 mm). Doch neben viel Grau und Nass hatte dieser Tag auch eine sehenswerte Kaltfrontpassage inklusive ausgeprägter Gewitterlinie, Graupel, Schnee, stürmischen Böen und einem Temperatursturz von teilweise mehr als 5 K innerhalb weniger Minuten (z.B. Öhringen von +8 Grad auf +1 Grad zwischen 22 und 23 Uhr) zu bieten. Weitere Tiefs am Mittwoch und Donnerstag zeichneten für einen nassen und für Ende März zu kalten Wochenverlauf verantwortlich, in den hohen Lagen der Mittelgebirge ging der schneereiche Spätwinter in die Verlängerung. Bis zum Wochenende bleibt es überwiegend regnerisch; für die kommende Woche wird jedoch ein vielleicht auch längerer frühlingshafter Abschnitt nun immer wahrscheinlicher.

Während sich die Okklusion des Tiefs vom Mittwoch noch von Südnorwegen bis nach Südosteuropa erstreckt, hat am Donnerstag von Westen her bereits das nächste Frontensystem eines kräftigen Tiefs mit Zentrum nördlich von Schottland auf Deutschland übergegriffen. Die Warmfront erreicht mit länger anhaltenden und großflächigen Niederschlägen noch in der Nacht zum Freitag den Osten Deutschlands, die Kaltfront folgt von Nordwesten her nach und schmiegt sich ab Mittag an die Nordalpen an. Das Bodentief selbst verlagert sich bis Samstag nur wenige hundert Kilometer zur Nordsee; auf seiner Rückseite stößt über dem Ostatlantik sowie Großbritannien allerdings hochreichend kalte Polarluft südwärts vor und initiiert die Ausbildung eines langwelligen Höhentroges, der sich ein Höhentief über den Kanaren einverleibt. Auf der Vorderseite dieses Troges verläuft erwähnte Kaltfront von Samstag an als quasistationäre Luftmassengrenze quer über Europa hinweg und trennt warme Luft im Südosten von deutlich kälterer Meeresluft im Nordwesten. Zudem formiert sich an der Front am Freitag südwestlich von Irland eine Welle, die zunächst ohne markante Intensivierung mit ihrem Scheitel bis Samstag Nachmittag nach Norddeutschland zieht. Dort bildet sie den neuen Kern des über der Nordsee liegenden Bodentiefs aus, das sich auf diese Weise scheinbar sprunghaft zur Ostsee bewegt und den Einfluss auf das Wetter in Deutschland verliert.

Am Sonntag und Montag verschiebt sich die Achse des westeuropäischen Langwellentroges langsam ostwärts. Dabei gelangt Mitteleuropa zunehmend in den Bereich der höhenkältesten Luft, der durch konvektive Aktivität gekennzeichnet ist. Vorderseitig finden kräftige Hebungsvorgänge statt, die besonders im südöstlichen Mitteleuropa und in den Alpen ergiebige Niederschläge nach sich ziehen. Doch auch der Süden Deutschlands bleibt davon nach derzeitigem Stand nicht gänzlich verschont. Die entscheidende Umstellung hin zu frühlingshaftem Wetter vollzieht sich mit der Abschnürung des südlichen Trogteils am Montag über Frankreich. Dieser wandert als eigenständiges Höhentief Richtung westliches Mittelmeer, während der nördliche Teil in die sich dann über Nordeuropa etablierende Frontalzone aufgenommen und rasch nordostwärts gesteuert wird. Dazwischen steigt das Geopotential von West- über Mittel- bis nach Osteuropa deutlich an, gleichzeitig setzt sich auch am Boden von Westen her hoher Luftdruck durch.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 27.03.2009
In der kommenden Nacht regnet es vor allem in Württemberg weiter, auf der Schwäbischen Alb schneit es teilweise. In den anderen Regionen gibt es zwischen einzelnen Schauern längere Niederschlagspausen, erst gegen Morgen fällt in Nordbaden neuer, schauerartiger Regen. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +6 Grad am Rhein und +2 Grad im Westallgäu zurück.

Am Freitag Vormittag werden noch große Teile, am Nachmittag hauptsächlich noch die Südhälfte Baden-Württembergs nass. Von der Kurpfalz bis ins Hohenlohische bleibt es dann weitgehend trocken. Bei einem mäßigen bis frischen, anfangs sowie auf den Bergen in Böen auch starken bis stürmischen Südwestwind liegen die Höchstwerte zwischen +6 und +10 Grad.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +6 °C | Max: +10 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag zieht ein neues Regengebiet von West nach Ost über Baden-Württemberg hinweg. Nur in den allerhöchsten Schwarzwaldlagen fällt auch Schnee. Chancen auf ein paar Sonnenstrahlen bestehen am Nachmittag in Nordbaden.

Aufgrund der Zeitumstellung regnet es am Sonntag im Südosten - natürlich nur scheinbar - eine Stunde weniger. Sonst bleibt es bei einem Wechsel aus Sonne und Wolken meist trocken.

Zu Beginn der neuen Woche fällt in der Südosthälfte zwischendurch weiterhin etwas Regen. Vorzugsweise in Nordbaden und im Kraichgau zeigt sich bei langsam ansteigenden Tagestemperaturen öfter die Sonne.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 28.03.2009:
Min: +6 °C | Max: +9 °C

Sonntag, 29.03.2009:
Min: +2 °C | Max: +10 °C

Montag, 30.03.2009:
Min: 0 °C | Max: +12 °C

Dienstag, 31.03.2009:
Min: +1 °C | Max: +13 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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