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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 09.03.2009, 22:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Vielfältiges Wetterprogramm +++


Wetterübersicht Europa
Eine bunte Mixtur hat das derzeitige mitteleuropäische Wettergeschehen zu bieten. Reichlich Niederschläge in allen Variationen, in flüssiger und in fester Form; dazu Gewitter, Wind - und zwischendurch sogar etwas Sonne. Im besonderen Fokus stand natürlich das Niederschlagsereignis von vergangenem Donnerstag/Freitag. Die zuvor erwarteten Mengen sind tatsächlich zustande gekommen; beispielsweise fielen bis Samstag Morgen in Lahr 45, in Essen 44 und in Rheinstetten 33 mm binnen 48 Stunden. Dabei handelte es sich nicht nur um Regen, am Freitag Morgen schneite es sogar bis in den Oberrheingraben hinab. Und das bei Temperaturen, die sowohl am Rhein als auch in etwa 1000 Meter Höhe bei etwa 0 Grad lagen - ein eindrucksvolles Beispiel massiver Abkühlung großer vertikaler Luftschichten durch andauernde Schmelz- und Verdunstungsprozesse. Im höheren Bergland fiel durchweg Schnee, im Nordschwarzwald an einigen Stellen bis etwa 50 cm. Am Mummelsee und auf der Hornisgrinde haben sich in geschützten Lagen inzwischen gut 1,50 Meter Schnee angehäuft.

Bereits am Sonntag und in der Nacht zum Montag zog das nächste Frontensystem über Deutschland hinweg ostwärts. Es gehörte zu Tief "Caesar" mit Zentrum vor der westnorwegischen Küste. Hinter der Kaltfront floss hochreichend kalte Luft polaren Ursprungs ein, in der sich mit dem Tagesgang verbreitet Schauer und einzelne kurze Gewitter bildeten. In die nordwestliche Strömung eingelagerte Kurzwellentröge verstärkten die Schauertätigkeit und verliehen diesen zum Teil linienartige Strukturen. Damit einhergehend überquerte noch in der Nacht eine Gewitterlinie vom Elsass her Mittel- und Südbaden und den Schwarzwald. In Lahr gab es in diesem Zusammenhang Sturm-, in Freudenstadt schwere Sturmböen. Am Montag Abend und in der Nacht zum Dienstag wird die Höhenkaltluft allmählich nach Osten abgedrängt. Der Grund ist in einem kleinen Tief zu suchen, das von den Britischen Inseln her bis Dienstag Abend über Benelux und die Mitte Deutschlands nach Südpolen zieht. An seiner Südwestflanke wird vorübergehend deutlich mildere und feuchte Luft in die Südhälfte Deutschlands gelenkt; gleichzeitig herrschen dort recht große Luftdruckgegensätze, sodass der Wind merklich auffrischt. Derweil wölbt sich über Westeuropa ein Hochdruckrücken auf, am Boden verlagert sich das Azorenhoch - das dann kein Azorenhoch mehr ist - mit seinem Schwerpunkt bis Donnerstag nach Frankreich. Es schiebt am Mittwoch einen Keil nach Deutschland vor und sorgt für eine kurzzeitige Wetterberuhigung. Doch schon am Donnerstag wird der Rücken nach Südosten gedrückt, wenn das Frontensystem eines neuen Sturmtiefs bei den Färöern auf Mitteleuropa übergreift. Warm- und Kaltfront folgen dabei in etwa sechs- bis neunstündigem Abstand aufeinander. Die Kaltfront selbst allerdings erreicht am Freitag Morgen kaum den Süden Deutschlands und wird sodann als Warmfront eines weiteren Tiefs wieder nach Nordosten rückläufig. Dieses Tief könnte sich bei Schottland gar zu einem Orkantief entwickeln, doch bestehen diesbezüglich noch einige Unsicherheiten.

Recht sicher dagegen erscheint, dass sich die hinter der Warmfront herangeführte milde Luft zumindest am Samstag unter Hochdruckeinfluss behaupten kann und das Wetterprogramm am Wochenende um einen weiteren, dann vorfrühlingshaften Punkt erweitert.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 10.03.2009
In der Nacht zum Dienstag klingen die Schauer allmählich ab. Gleichzeitig verdichtet sich von Westen her aber die Bewölkung rasch wieder und gegen Morgen beginnt es zunächst leicht zu regnen, im Bergland sowie Richtung Süden und Osten fällt Schnee. Die Tiefsttemperaturen bewegen sich zwischen +3 Grad am Rhein und -2 Grad südlich der Donau.

Am Dienstag breitet sich der Regen - im Westallgäu noch längere Zeit Schnee - rasch über ganz Baden-Württemberg aus und wird kräftiger. Die größten Mengen sind dabei am Nachmittag zu erwarten. Die Schneefallgrenze steigt vorübergehend auf 800 bis 1000 Meter Höhe an, darüber können bis zu 20 cm Neuschnee zusammenkommen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen +1 Grad im äußersten Südosten und +6 Grad in der Kurpfalz. Der aus Südwest bis West wehende Wind frischt im Tagesverlauf spürbar auf. Im Bergland sind einzelne schwere Sturm-, in den Niederungen starke bis stürmische Böen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +2 °C | Max: +5 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch fällt aus vielen Wolken in Württemberg noch etwas Regen und zunehmend auch wieder Schnee. Vor allem entlang des Rheins blinzelt zwischen den Wolken die Sonne hervor und es bleibt trocken.

Am Donnerstag bringen dichte Wolken erneut etwas Regen, in erster Linie voraussichtlich nach Osten hin. Die Schneefallgrenze steigt auf über 1000 Meter an.

Am Freitag gibt es bei einer Mischung aus Sonne und Wolken kaum noch Regen.

Der Samstag tendiert in Richtung "sonnig und vorfrühlingshaft mild".

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 11.03.2009:
Min: +2 °C | Max: +7 °C

Donnerstag, 12.03.2009:
Min: +2 °C | Max: +8 °C

Freitag, 13.03.2009:
Min: +5 °C | Max: +12 °C

Samstag, 14.03.2009:
Min: +4 °C | Max: +15 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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