Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 02.03.2009, 22:15 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Luftdruck auf Talfahrt +++


Wetterübersicht Europa
Große - nicht alle - Teile Deutschlands durften am vergangenen Wochenende zum ersten Mal in diesem Jahr Frühlingsluft schnuppern. Diese wehte auf der Rückseite eines nach Südosteuropa wandernden Hochdruckgebietes aus Südwesten heran und ließ die Temperaturen am Samstag zunächst in der Südwesthälfte, am Sonntag dann auch nordöstlich der Elbe auf zweistellige Plusgrade klettern. Die höchste Temperatur verzeichnete dabei am Samstag Bendorf am Rhein mit +15,6 Grad. Auch am Oberrhein wurde die +15-Grad-Marke häufig erreicht. Doch daneben gab es Gebiete, wo von der milden Luft wenig bis gar nichts zu spüren war. Ganz im Nordosten, rund um das Erzgebirge sowie im Osten Bayerns konnten am Samstag nicht mal +5 Grad gemessen werden; am Sonntag hatten Niederbayern, die Oberpfalz sowie Ober- und Unterfranken mit einer zähen Hochnebeldecke zu kämpfen, unter der die Temperaturen teilweise nur bis +3 Grad stiegen (z.B. Regensburg und Kümmersbruck). Schließlich lieferten die Tiefstwerte von Sonntag Morgen den Beleg dafür, dass kalendarisch eben noch immer Winter herrscht, auch wenn die immer stärker werdende Sonne tagsüber schon deutlich zu wärmen vermag. In der zumindest im Süden Deutschlands teilweise klaren Nacht trat verbreitet - und selbst am Oberrhein - leichter Frost auf.

Am heutigen Montag war die Großwetterlage bereits wieder im Umbau begriffen. Den ersten Spatenstich setzte dabei die Kaltfront eines Tiefs mit Zentrum über dem Nordpolarmeer, die Deutschland mit etwas Regen bis zum Abend weitgehend ostwärts überquert hat. Letzte Reste dieser sich allmählich auflösenden Front finden sich am Dienstag noch im äußersten Süden. Mit ihr wurde die vorfrühlingshafte Luftmasse vom Wochenende allmählich nach Südosten abgedrängt. Dahinter fließt nun zwar nicht sonderlich kalte, aber doch deutlich kühlere Meeresluft ein, die am Dienstag unter den Einfluss eines sich von Südwesten vorschiebenden Hochdruckkeils gerät. Von Mittwoch an sinkt der Luftdruck dann aber stetig. Ursache ist ein ausgedehntes Tief, das sich vom isländischen Raum auf den Weg zu den Britischen Inseln macht. Damit einhergehend weitet sich in der Höhe ein umfangreicher Langwellentrog über Westeuropa nach Süden aus. Dieser verleibt sich ein Höhentief - ein Relikt des zur Kaltfront vom Montag korrespondierenden Höhentroges - über Nordafrika ein. Auf der Vorderseite dieses als Randtrog nordostwärts gesteuerten ehemaligen Höhentiefs entwickelt sich über dem Nordosten Algeriens ein neues Tief, das bis Donnerstag unter Verstärkung über das Tyrrhenische Meer und die Mitte Italiens Richtung Ostalpenraum zieht. Bis dahin überdeckt der langwellige Höhentrog nahezu ganz Europa mit Zentrum über Frankreich und dem nördlichen Mittelmeer. Über Mitteleuropa nimmt die exakte Konstellation der Druckgebilde komplexe Züge an. Auf der Vorderseite des sich zu den Britischen Inseln verlagernden Zentraltiefs stellt sich zunächst eine kräftige Südströmung inklusive Föhn im Alpenvorland ein, mit der zum Mittwoch kurzzeitig erneut sehr milde Luft nordwärts verfrachtet wird. Die zugehörige Kaltfront kommt aufgrund ihrer zunehmend strömungsparallelen Lage nur noch langsam von West nach Ost voran und bleibt am Mittwoch etwa über der Mitte Deutschlands liegen. Dann macht sich das annähernde neue Tief mit weiterem Druckfall bemerkbar, wobei sich über Süddeutschland voraussichtlich weitere kleine Randtiefs ausbilden. Bei einem Blick auf das Barometer kann man am Donnerstag Mittag und Abend für hiesige Breiten ungewöhnlich niedrige Werte um 980 hPa ablesen. Von Südosten im Gegenuhrzeigersinn um das Zentrum des niedrigsten Druckes geführte Warmluft lässt großräumige Hebungs- und in der Folge Niederschlagsgebiete entstehen, wobei die Schneefallgrenze im Westen Deutschlands bis in tiefe Lagen absinkt.

Erst zum Wochenende verschiebt sich der Langwellentrog und mit ihm der Tiefdruckkomplex am Boden nach Osten. Von Südwesten her deutet sich dann ein Zwischenhoch an; alles in allem steht der Trendpfeil aber auf "nasskalt" bis "spätwinterlich".


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 03.03.2009
In der kommenden Nacht bleibt der Himmel über Baden-Württemberg häufig stark bewölkt oder bedeckt, dabei regnet es besonders südöstlich einer Linie Freiburg - Bad Mergentheim noch öfter. In Nordbaden klart es im Laufe der Nacht auf; gebietsweise bildet sich Nebel. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +3 Grad am Hochrhein sowie unter den Wolken im Südosten und bis nahe 0 Grad in der Kurpfalz zurück. Dort besteht am Morgen erhöhte Glättegefahr durch überfrierende Nässe.

Am Dienstag fällt aus vielen Wolken im Süden letzter Regen, am Nachmittag bleibt es dann auch dort weitgehend trocken. Nach Norden zu scheint bei wechselnder Bewölkung öfter die Sonne. Bei einem schwachen bis mäßigen Südwestwind steigen die Temperaturen auf Höchstwerte zwischen +5 Grad im Süden und +10 Grad am Rhein.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +2 °C | Max: +9 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch werden die Wolken von Frankreich her bald dichter, vor allem am Vormittag sowie generell Richtung Südosten kann sich aber noch die Sonne behaupten. Gegen Abend beginnt es am Rhein und im Schwarzwald leicht zu regnen, am längsten trocken bleibt es nahe Bayern.

Grau und regnerisch gestaltet sich der Donnerstag. Dabei wird es merklich kälter, die Schneefallgrenze sinkt bis in tiefere Lagen.

Am Freitag und Samstag regnet und schneit es noch zeitweise, insgesamt lassen die Niederschläge aber nach. Die Sonne hat dennoch nur wenig Chancen. Die Temperaturen steigen ebenso wie die Schneefallgrenze nur langsam wieder an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 04.03.2009:
Min: +1 °C | Max: +11 °C

Donnerstag, 05.03.2009:
Min: +3 °C | Max: +4 °C

Freitag, 06.03.2009:
Min: +2 °C | Max: +5 °C

Samstag, 07.03.2009:
Min: +3 °C | Max: +5 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung