Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 23.02.2009, 22:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Nach und nach milder +++


Wetterübersicht Europa
Das bestimmende Thema beim mitteleuropäischen Wettergeschehen bleibt auch über die Faschingstage der Schnee. Dank etwas milderer Luft ist dieser zwar aus dem westdeutschen Flachland inzwischen weitgehend verschwunden, die höheren Lagen verzeichnen dagegen weiteren Zuwachs. Aus einem Vergleich der Schneehöhen von vergangenem Freitag und dem heutigen Montag - jeweils um 7 Uhr am Morgen - geht der 1835 Meter hohe Wendelstein in den bayerischen Alpen klar als "Gewinner" hervor. Ein halber Meter fiel dort in den letzten drei Tagen bei einer Gesamtschneehöhe von nunmehr 1,80 m. Ein deutliches Plus verbuchten auch die Zugspitze (20 cm, insgesamt 3,65 m) sowie der Hohenpeißenberg (13 cm, insgesamt 50 cm). In Messstetten auf der Schwäbischen Alb lagen am Montag Morgen 58 cm. Weitaus weniger Schnee als am Freitag hatten die tieferen Lagen zu bieten. Im Berliner Raum wurden noch maximal 6 cm gemessen - gegenüber bis 17 cm am Freitag. In den Niederungen Nord- und Westdeutschlands trifft man höchstens noch Reste an, in der Südhälfte - vom Oberrheingraben natürlich abgesehen - hält sich dagegen auch im Flachland noch eine stattliche Schneedecke (z.B. München/Stadt 16 cm).

Seit mittlerweile rund anderthalb Wochen bietet sich beim Blick auf den europäischen Ausschnitt der Wetterkarten das nahezu identische Bild. Noch immer steht ein Hochdruckrücken über dem östlichen Nordatlantik respektive Westeuropa einem langwelligen Höhentrog über Osteuropa gegenüber, der durch von Nordwesten einlaufende Kurzwellentröge immer wieder regeneriert wird. Am Boden korrespondieren dazu ein Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln sowie tiefer Luftdruck über dem Osten und Südosten Europas. Dazwischen befindet sich Mitteleuropa in einer nordwestlichen bis nördlichen Strömung, mit der abwechselnd mildere und kalte Meeresluft herangeführt wird. Insgesamt verschiebt sich die Anordnung seit dem Wochenende allerdings allmählich ostwärts, sodass die beteiligten Luftmassen zunehmend höhere Temperaturen aufweisen. In der Nacht zum Montag überquerte die Kaltfront eines Tiefs mit Zentrum über Polen Deutschland von Nordwest nach Südost. Bis Dienstag Vormittag zieht das Tief Richtung Tschechien und löst sich auf, während das Hoch bei den Britischen Inseln - zusammen mit dem Rücken - eine langgestreckte Form annimmt und einen Keil bis nach Osteuropa vorstreckt; vorübergehend entsteht sogar eine Brücke zu einem russischen Kontinentalhoch. Die Strömung über Deutschland dreht somit kurzzeitig auf Nordost, womit erneut ein Schwall polarer Kaltluft einfließt. Am Mittwoch profitieren die Mitte und der Süden des Landes von der Hochdruckbrücke, während bereits am Dienstag Abend auf den Norden die Warmfront eines kleinen, im Lee des norwegischen Gebirges entstandenen Tiefs übergreift. Sie lenkt überaus feuchte, aber auch wieder mildere Luft heran. Das kleine Tief lässt sich bereits am Mittwoch Abend nicht mehr analysieren, dafür verlagert sich bis Donnerstag ein weitaus kräftigeres Tief über die Mitte Skandinaviens hinweg zur Ostsee. Die Kaltfront dieses Tiefs passiert die Nordosthälfte Deutschlands zusammen mit einem markanten Kurzwellentrog in der Nacht zum Donnerstag, nach Südwesten hin verschwimmen hingegen die frontalen Strukturen. Der osteuropäische Langwellentrog erfährt auf diese Weise ein letztes Mal eine Wiederbelebung.

Parallel dazu wölbt sich nämlich über dem Ostatlantik ein neuer Rücken auf, der zum und am Wochenende langsam über Mitteleuropa hinweg ostwärts wandert und den Trog endgültig weit nach Osten abdrängt. Auf der Vorderseite des Rückens zieht am Freitag eine Warmfront von West nach Ost über Deutschland hinweg. Mit der dahinter auf Südwest drehenden Strömung wird - zunächst einmal zumindest oberhalb der Grundschicht - deutlich mildere Luft nach Deutschland transportiert.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 24.02.2009
In der kommenden Nacht bleibt der Himmel über Baden-Württemberg stark bewölkt oder bedeckt. Dabei regnet und schneit es vor allem im Westallgäu noch teilweise kräftig, im Norden dagegen nur vereinzelt. Die Schneefallgrenze sinkt im Laufe der Nacht auf etwa 400 Meter, die Temperaturen auf Tiefstwerte zwischen +3 Grad am Rhein und -1 Grad im Süden ab.

Nur unwesentlich umzugsfreundlicher als Faschingssonntag und Rosenmontag präsentiert sich der Faschingsdienstag. Aus meist dichter Bewölkung fällt zeitweise etwas Regen oder Sprühregen, oberhalb rund 500 Meter auch Schnee. Im Westallgäu schneit es nach wie vor länger anhaltend; dort wären Schneeketten für die Motivwägen eine Überlegung wert. Die Temperaturen machen bei 0 Grad ganz im Südosten und +6 Grad am Rhein Halt. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +2 °C | Max: +5 °C


Die weiteren Aussichten
Als meinte es das Wetter in diesem Jahr ganz besonders lustig mit den Karnevalisten, kommt am Aschermittwoch nach den vielen trüben Tagen vielerorts für längere Zeit mal wieder die Sonne zum Vorschein. Nur in den Niederungen hält sich teilweise hartnäckig Nebel und Hochnebel.

Am Donnerstag ziehen von Nordwesten her kompakte Wolken und nachfolgend Regen auf. Am längsten trocken bleibt es voraussichtlich in der Südwesthälfte Baden-Württembergs.

Meist trübe zeigt sich der Freitag, dabei kann es zeit- und gebietsweise etwas regnen. Schnee fällt nur noch in den höchsten Schwarzwaldlagen.

Für das Wochenende deuten sich eine Mischung aus mehr Sonne als Wolken und deutlich höhere Temperaturen an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 25.02.2009:
Min: -2 °C | Max: +6 °C

Donnerstag, 26.02.2009:
Min: +2 °C | Max: +7 °C

Freitag, 27.02.2009:
Min: +3 °C | Max: +6 °C

Samstag, 28.02.2009:
Min: +4 °C | Max: +9 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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Lacunosa Wetterberatung