Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 19.02.2009, 15:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Nass-weiße Faschingstage +++


Wetterübersicht Europa
Der langsam alternde Winter 2008/09 hat Mitteleuropa weiterhin im Griff. Die kräftigen Schneefälle von Anfang der Woche haben wie erwartet den Mittelgebirgen und den Nordalpen die bislang größten Schneehöhen in diesem Winter und seit März 2006 beschert. Auf fast allen Mittelgebirgsgipfeln lag am Donnerstag Morgen zum Teil deutlich mehr als 1 Meter Schnee (z.B. Brocken/Harz 1,57 m und Feldberg/Schwarzwald 1,18 m). Doch auch im nordostdeutschen Flach- sowie im Alpenvorland konnte sich eine stattliche Schneedecke anhäufen (z.B. Greifswald 16 cm, Kempten 38 cm). Passend zum Schnee gab es im Süden Deutschlands knackigen Nachtfrost mit Tiefstwerten bis -24,2 Grad in Oberstdorf. Von neuen Rekorden ist man damit aber noch weit entfernt - Mitte Februar 1956 wurde es dort sogar -31,3 Grad kalt. Bis über Fasching hinaus bleibt die insgesamt kalte Witterung erhalten; zumindest für die höheren Lagen ist weiterer Schneenachschub in Sicht. Dies dürfte nach den letzten beiden schneearmen Wintern vor allem die zahlreichen Skiliftbetreiber und Wintersportler begeistern. Dagegen findet der Straßenkarneval im Flachland meist im Regen statt.

Die Konstellation der langen Wellen in der mittleren und oberen Troposphäre und der zugehörigen umfangreichen Druckgebilde am Boden ändert sich weiterhin nur langsam. Nach wie vor erstreckt sich ein mächtiger Hochdruckrücken vom mittleren Nordatlantik über die Azoren bis nach Island; stromab findet sich ein ausgeprägter Langwellentrog, der Teile von Mittel- und ganz Osteuropa überdeckt. Unter dem Rücken hat sich ein stabiles Bodenhoch etabliert, dessen Schwerpunkt am Donnerstag Nachmittag wenige hundert Kilometer westlich der Britischen Inseln liegt. Ein weiteres, kräftiges Hoch kann über Nordrussland ausgemacht werden, es führt an seinem Südrand arktische Kaltluft nach Nordosteuropa. Sehr kalte Luft bestimmt das Wetter auch im Bereich des Langwellentroges in großen Gebieten Nord- und Osteuropas. Nordatlantische Tiefdruckgebiete werden mit der Höhenströmung um den Hochdruckrücken herum zur Nordsee und nach Südskandinavien gesteuert und greifen in abgeschwächter Form mit etwas milderer und feuchter Meeresluft von Zeit zu Zeit auf Deutschland über. Ein solches Tief zieht in der kommenden Nacht und am Freitag über die Nordosthälfte Deutschlands südostwärts. In erster Linie Warmluftadvektion stellt einen Antrieb für großräumige Hebung der Luft bereit, was verbreitete, meist aber nur leichte Niederschläge zur Folge hat. Etwa 24 Stunden später, in der Nacht zum Samstag, sorgt ein anderer Vorgang für das gleiche sichtbare Resultat. Dann schwenkt ein kurzwelliger Trog in der nördlichen Höhenströmung über Deutschland südwärts, an den ebenfalls ein Regen- und Schneefallgebiet mäßiger Intensität geknüpft ist.

Zum Sonntag verlagert sich ein kräftiges Tief von Island nach Südskandinavien. Das zugehörige, okkludierende Frontensystem erreicht am Samstag Abend den Norden Deutschlands und überquert das Land bis Montag Früh. Es lenkt vorübergehend deutlich mildere, aber einmal mehr auch sehr feuchte Luft heran. Am Montag und Dienstag wandert das Tief unter Abschwächung nach Polen, wobei von Norden her erneut ein Schwall polarer Kaltluft einfließen kann.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 20.02.2009
Am Donnerstag Nachmittag scheint vor allem im Norden Baden-Württembergs weiterhin die Sonne, im Süden halten sich dichtere Wolkenfelder. Erst am Abend tauchen auch im Norden mehr Wolken auf, es bleibt aber überall noch trocken. Um 15 Uhr reichte die Temperaturspanne von -4 Grad in Laupheim im Landkreis Biberach bis +3 Grad in Heidelberg. Sie spiegelt in etwa die Verteilung der Höchsttemperaturen wider. Der Wind weht nur schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

In der kommenden Nacht verdichten sich die Wolken und nachfolgend kommt von Norden her meist leichter Schneefall auf. Nur wenig oder gar kein Schnee fällt in Südbaden. Unter den Wolken gehen die Temperaturen auf nicht mehr ganz so tiefe Werte wie in den vergangenen beiden Nächten zurück; am Morgen liegen sie zwischen -10 Grad südlich der Donau und -2 Grad in Nordbaden.

Am Freitag fällt aus vielen Wolken immer wieder etwas Schnee, am Rhein im Tagesverlauf auch zunehmend Regen. Am meisten schneit es nahe Bayern sowie im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb; am wenigsten von Freiburg bis zum Bodensee. Die Temperaturen steigen bis zum Nachmittag auf Höchstwerte zwischen -2 Grad im Westallgäu und +4 Grad in der Metropolregion Rhein-Neckar. Der etwas auflebende Nordwestwind weht im Mittel mäßig, im Bergland auch frisch bis stark.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -2 °C | Max: +3 °C


Die weiteren Aussichten
In der Nacht zum Samstag zieht ein weiteres Schneefallgebiet über Baden-Württemberg hinweg südwärts, nur in den allertiefsten Lagen am Rhein fällt örtlich auch Schneeregen oder Regen. Tagsüber dominieren viele Wolken, die Sonne zeigt sich nur selten. Vereinzelt regnet oder schneit es noch etwas.

Am Faschingssonntag brauchen die Närrinnen und Narren zu den Umzügen nur in den höheren Lagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb keine regensichere Verkleidung - dort schneit es. Sonst fällt immer wieder teilweise kräftiger Regen, anfangs bis in tiefere Lagen auch noch Schnee. Am Vormittag ist davon besonders der Norden, am Nachmittag hauptsächlich der Süden betroffen. An den Nordwesthängen des Schwarzwaldes und in den Nordstaulagen der Alpen gibt es nennenswerten Neuschneezuwachs.

Auch Rosenmontag und Faschingsdienstag entwickeln sich in jeglicher Hinsicht eher zu einer feucht- oder nassfröhlichen Angelegenheit. In den Bergen kommt noch der ein oder andere Zentimeter Schnee dazu.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 21.02.2009:
Min: 0 °C | Max: +4 °C

Faschingssonntag, 22.02.2009:
Min: 0 °C | Max: +5 °C

Rosenmontag, 23.02.2009:
Min: +2 °C | Max: +6 °C

Faschingsdienstag, 24.02.2009:
Min: +1 °C | Max: +5 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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