Wettergefahren - Frühwarnung
Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 16.02.2009, 21:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Weiterhin nasskalt - in höheren Lagen tiefwinterlich +++


Wetterübersicht Europa
Zwar kalt, aber wenig schneereich - so ließe sich in wenigen Worten der bisherige Winterverlauf in Mitteleuropa zusammenfassen. Zumindest für den Februar scheint dies nun aber nicht mehr zutreffend; hat sich doch in den vergangenen Tagen in den Mittelgebirgen eine beachtliche Schneedecke ausgebildet, und auch im Flachland fiel der ein oder andere Zentimeter. Am heutigen Montag Morgen meldeten beispielsweise Greifswald 12, Chemnitz sogar 17 cm Schnee. Entlang der großen Flussläufe besonders im Westen Deutschlands musste man sich zwar mit deutlich weniger begnügen, aber immerhin konnten einmal mehr in diesem Winter auch in Köln am Flughafen 2 cm gemessen werden. Mehr Schnee findet sich naturgemäß in den höheren Lagen. An erster Stelle - abgesehen von der Zugspitze mit ihren unerreichbaren 3,15 Meter - muss hier der Brocken im Harz genannt werden, wo der Messstab um 7 Uhr 1,46 Meter tief im kalten Weiß versank. Der Fichtelberg im Erzgebirge folgte mit 1,25 Meter dahinter, die dritte Position teilten sich der Große Arber im Bayerischen Wald sowie der Feldberg im Schwarzwald mit je 1,12 Meter. Zu diesen Mengen kommen in den nächsten Tagen noch viele Zentimeter dazu, denn der Nachschub feuchter Luft reißt um die Wochenmitte nur kurzzeitig ab.

An der großräumigen Wetterlage hat sich seit dem letzten Bericht nur wenig geändert. Mitteleuropa befindet sich nach wie vor zwischen einem Hochdruckrücken über dem Ostatlantik und Westeuropa sowie einem mächtigen Langwellentrog über Osteuropa. Dabei handelt es sich noch immer um den zwar mittlerweile etwas modifizierten, aber dennoch selben Trog, der sich vergangene Woche im Zuge der Kaltluftzufuhr auf der Rückseite von Sturmtief "Quinten" formiert hatte. Im Bodendruckfeld dominieren Hochdruckgebiete über Westeuropa, Skandinavien und Nordrussland auf den Wetterkarten; jedoch besteht zwischen den beiden Erstgenannten im Bereich der Nordsee eine Schwachstelle. So kann, an der Nord- und Nordostflanke des Hochs über Westeuropa, milde und feuchte Atlantikluft in einem großen Bogen und unter entsprechender Abkühlung den Weg über den Norden Großbritanniens und die Nordsee nach Mitteleuropa finden. Doch die osteuropäische Kaltluft erweist sich als zäh und lässt sich nur schwer verdrängen. Es resultiert eine längs über Deutschland verlaufende Luftmassengrenze, die mal etwas weiter im Westen, dann wenige hundert Kilometer weiter im Osten zum Liegen kommt. Entlang dieser Grenze zog bereits am Sonntag und Montag ein kleines Tief über Norddeutschland südostwärts und brachte vielerorts etwas Schnee. Ein weiteres und etwas kräftigeres Tief schlägt eine ähnliche Zugbahn ein und wandert bis Dienstag Mittag über Norddeutschland und Tschechien nach Ostösterreich. Kräftige Warmluftadvektion auf seiner Vorderseite hat zum einen ein umfangreiches Niederschlagsgebiet entstehen lassen, zum anderen verschiebt diese die Luftmassengrenze vorübergehend deutlich nach Osten. Mit Blick auf die vor allem im Westen und Süden Deutschlands ergiebigen Niederschläge stellt sich die Frage nach der Niederschlagsform. Als Regel kann dabei "je weiter im Süden und Osten, desto eher bis in tiefe Lagen Schnee" gelten. Vor allem im Schwarzwald sowie an und in den Nordalpen sind große Neuschneemengen zu erwarten. Im Gegensatz dazu steigt die Schneefallgrenze in den westdeutschen Mittelgebirgen vorübergehend bis in höhere Lagen an. Auf der Rückseite des Tiefs gewinnt die polare Kaltluft dann ab Dienstag Nachmittag wieder deutlich nach Südwesten an Raum und erfasst bis zum späten Abend ganz Deutschland.

Zur Wochenmitte weitet sich kurzzeitig ein Keil des westeuropäischen Hochs über Mitteleuropa nach Osten aus. Doch schon am Donnerstag mogelt sich wahrscheinlich das nächste kleine Tief von der Nordsee her nach Deutschland und sorgt in großen Teilen des Landes erneut für - dann allerdings meist nur leichte - Niederschläge. Am Wochenende gelingt es einem weitaus intensiveren Tief, sich vor der Küste Südskandinaviens zu platzieren. Es bringt voraussichtlich aber nur eine kurzzeitige Milderung, ehe sich die nasskalte Witterung fortsetzt. Im höheren Bergland steht der schneereichste Abschnitt des gesamten Winters bevor.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 17.02.2009
In der kommenden Nacht schneit es in ganz Baden-Württemberg anhaltend und teilweise ergiebig - mit den bei Schnee so häufig auftauchenden Ausnahmen der tiefen Lagen, wobei damit natürlich vor allem die Rheinschiene gemeint ist. Dort sowie generell im Westen unterhalb etwa 300 bis 400 Meter geht der Schnee im Laufe der Nacht in Regen über; im württembergischen Teil bleibt es meist bei Schnee. Die Tiefsttemperaturen bewegen sich zwischen +1 Grad am Rhein und -3 Grad südlich der Donau.

Am Dienstag Vormittag schneit und regnet es mitunter kräftig weiter. Insgesamt können in den höheren Lagen bis zum Abend zwischen 10 und 20 cm, an den Nordwesthängen des Schwarzwaldes und am Nordrand der Alpen auch bis 30 cm Neuschnee zusammenkommen. Am Nachmittag klingen die Niederschläge von Nordosten her ab, am Abend lockern die Wolken vor allem im Norden auf. Die Höchsttemperaturen liegen überall um oder etwas über 0 Grad, nur rund um Mannheim wird es mit maximal +4 Grad etwas milder. Der Wind weht mäßig, zum Teil auch frisch zunächst aus Südwest und dreht am Abend auf Nordost. In höheren Lagen gibt es in der Nacht und am Vormittag stürmische Böen und Schneeverwehungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +1 °C | Max: +3 °C


Die weiteren Aussichten
Im Vergleich zu den vergangenen ereignisreichen Tagen ziemlich ruhig präsentiert sich der Mittwoch. Nach einer - besonders über frisch gefallenem Schnee - eisig kalten Nacht wechseln sich Wolken und Sonne ab, dabei bleibt es trocken. Die Temperaturen ändern sich gegenüber Dienstag zwar nur wenig, werden sich in der deutlich trockeneren Luft allerdings gänzlich anders anfühlen als noch am Tag zuvor.

Am Donnerstag und Freitag nimmt die Bewölkung insgesamt wieder zu. Zeit- und gebietsweise fällt etwas Schnee, die Mengen halten sich jedoch in überschaubaren Grenzen.

Im Laufe des Faschingswochenendes kommt von Nordwesten her erneut Schnee auf, der vorübergehend bis ins hohe Bergland in Regen übergeht.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 18.02.2009:
Min: -8 °C | Max: +1 °C

Donnerstag, 19.02.2009:
Min: -5 °C | Max: +2 °C

Freitag, 20.02.2009:
Min: -2 °C | Max: +3 °C

Samstag, 21.02.2009:
Min: -4 °C | Max: +3 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



Forschungszentrum
In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung