Wettergefahren - Frühwarnung
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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Donnerstag, 05.02.2009, 21:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Am Wochenende vorübergehend kälter +++


Wetterübersicht Europa
Seit Anfang der Woche befindet sich Mitteleuropa großwetterlagen- und strömungstechnisch auf der Vorderseite eines langwelligen Höhentroges über Westeuropa im Zustrom recht milder Luftmassen aus Südwesten. Zwar ändert sich die Gestalt des Troges von Tag zu Tag etwas, an seinem Gesamtbild durch ständige Regeneration von Westen her jedoch nur wenig. Im Sommer wäre eine solche Wetterlage in Deutschland für schwülwarme bis heiße Tage und rege Gewittertätigkeit gut. Doch Anfang Februar kann sich die höhenmilde Luft mit wenig Wind noch oft nur mühsam gegen über Nacht in den Niederungen entstandene Kaltluftseen durchsetzen. Kommt dann - wie am heutigen Donnerstag im Südwesten - in den Frühstunden etwas Regen dazu, ist eine gefährliche Glatteislage oft schnell gegeben. Wirklich fühlbar wird die Wärme am ehesten im Alpenvorland, wo dank Föhnunterstützung in den vergangenen Tagen mehrfach zweistellige Höchsttemperaturen erreicht wurden.

Der Höhentrog über Westeuropa bildet sich im Bodendruckfeld durch eine umfangreiche Tiefdruckzone ab, die von der Mitte Skandinaviens bis nach Nordafrika reicht und Zentren über der Nordsee und Westfrankreich aufweist. Die Grenze zwischen der milden Luft südwestlich der Tiefdruckzone und kalter Meeresluft östlich davon ist in Form einer wellenden Kaltfront über Ostfrankreich diffus ausgeprägt und kommt insgesamt nur zögernd ostwärts voran. Entscheidend für das Wettergeschehen sind in der mittleren und oberen Troposphäre in die südwestliche Strömung eingelagerte und nordostwärts ablaufende Kurzwellentröge, die zeit- und gebietsweise die Niederschlagsneigung aufleben lassen. Ein solcher Kurzwellentrog brachte am Donnerstag Vormittag Baden und der Pfalz einige Spritzer bis örtlich wenige Millimeter Regen. Ein weiterer Trog kann am Abend über Ostfrankreich ausgemacht werden und schwenkt bis Freitag Morgen über die Westhälfte Deutschlands hinweg; der nächste, deutlich markantere Trog folgt im Zuge der Annäherung des gesamten Langwellentroges am Abend und in der Nacht zum Samstag von Süden her nach. In Verbindung mit der zunehmend auf Süd drehenden Strömung entwickelt sich am Samstag nördlich der Alpen ein kleines Leetief, das bis zum Abend nach Norddeutschland zieht. Ein weiteres, wesentlich kräftigeres Tief bildet sich vor der immer schmäler werdenden und sich in den westlichen Mittelmeerraum vorschiebenden Spitze des Langwellentroges über dem Löwengolf; es wandert im weiteren Verlauf über Norditalien nordostwärts. Auf der Rückseite beider Tiefs kann die polare Meereskaltluft bis Sonntag ganz Mitteleuropa fluten. Während der Nordteil des Troges jedoch recht bald nordostwärts abzieht, bewegt sich der Südteil nur langsam ostwärts, wobei über den Westalpen zusätzlich ein Abschnürungsprozess in Gang kommt. An der Nordost- und Nordflanke des so entstehenden Höhentiefs gleitet verhältnismäßig warme und vor allem feuchte Luft auf die in tieferen Schichten einströmende Kaltluft auf, was kräftige Niederschläge in und nördlich der Alpen zur Folge hat.

Diese Situation wird erst zum Montag beendet, wenn sich das Höhentief über die Adria auf den Weg nach Südosteuropa macht. Nach kurzem Zwischenhocheinfluss rückt dann ein Tief über Westeuropa in den Fokus, das zur Wochenmitte durchaus zum Sturmtief reifen könnte. Es führt von Westen her wieder mildere Luft heran. Für eine detaillierte Prognose ist es aber noch zu früh.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 06.02.2009
Heute Nacht zeigen sich ganz im Norden und Nordosten von Baden-Württemberg - Richtung Odenwald und Main-Tauber-Kreis - zunächst einige Wolkenlücken. Später kommen auch dort, wie am späten Abend schon in Südbaden, wieder dichte Wolken und nachfolgend etwas Regen auf. In einigen Niederungen besteht örtlich auch die Gefahr von gefrierendem Regen. Vielfach trocken bleibt es in Oberschwaben und generell nahe Bayern. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +4 Grad und -2 Grad zurück.

Am Freitag zieht der Regen der Nacht am Vormittag Richtung Hessen und Nordbayern ab. Danach halten sich meist viele Wolken, vor allem um die Mittagszeit lässt sich mancherorts aber auch die Sonne blicken. Später breitet sich von Südwesten her neuer Regen aus. Die Höchstwerte liegen zwischen +6 Grad rund um den Südschwarzwald und an der Donau und bis +10 Grad am Rhein sowie mit Föhn im Westallgäu. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -1 °C | Max: +8 °C


Die weiteren Aussichten
Am Samstag fällt zunächst verbreitet Regen, am Nachmittag lassen die Niederschläge vorübergehend nach. Die Sonne zeigt sich allerdings kaum. Am Abend zieht aus den Alpen neuer Regen in den Süden Baden-Württembergs.

In der Nacht zum Sonntag geht der Regen im Südosten bis in tiefe Lagen in Schnee über. Am Sonntag Vormittag schneit es dort noch weiter, sonst wechseln sich dichte Wolken mit etwas Sonne ab und es bleibt meist trocken. Dazu wird es jedoch überall spürbar kälter.

Die neue Woche startet wechselhaft mit Schnee, Regen und nur wenig Sonne. Die Temperaturen steigen langsam wieder an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 07.02.2009:
Min: +1 °C | Max: +5 °C

Sonntag, 08.02.2009:
Min: -2 °C | Max: +3 °C

Montag, 09.02.2009:
Min: -4 °C | Max: +3 °C

Dienstag, 10.02.2009:
Min: 0 °C | Max: +5 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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Lacunosa Wetterberatung