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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 02.02.2009, 21:00 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Milde erste Februarwoche +++


Wetterübersicht Europa
"Wenn's an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit; ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell." Diese alte Bauernregel zu "Mariä Lichtmess" am heutigen Montag ist neben der Siebenschläferregel wohl eine der bekanntesten witterungsbezogenen Redewendungen. In diesem Jahr kann sie über den weiteren Wetterverlauf in den nächsten Tagen und Wochen aber kaum Aufschluss geben. Mitteleuropa befindet sich nämlich in einer Übergangssituation zwischen einem winterlich geprägten Wochenende mit kaltem Ostwind und etwas Schnee besonders im Norden Deutschlands und einer insgesamt recht milden Witterungsphase in den nun folgenden Tagen.

Das ausgeprägte Höhentief, das am Sonntag für den Schnee in Norddeutschland gesorgt hat, liegt mit seinem Zentrum am Montag Abend über den Britischen Inseln. Dabei hat auch am Boden Druckfall eingesetzt, sodass sich längs über Westeuropa von der südlichen Nordsee bis nach Nordafrika eine Zone tiefen Luftdrucks erstreckt. Sie markiert in etwa die Achse eines langwelligen Höhentroges in der mittleren und oberen Troposphäre, der ganz West- und Teile Mitteleuropas überdeckt. Demgegenüber steht hohes Geopotential und ein Bodenhoch über Südfinnland respektive Westrussland. Zwischen dem westeuropäischen Tief und dem Hoch hat sich mit einer verhältnismäßig kräftigen Südströmung milde Luft in Mitteleuropa durchgesetzt. Wie markant der Luftmassenwechsel vonstatten ging, zeigt ein Vergleich der Temperaturen im 850 hPa-Druckniveau, das etwa 1500 Meter Höhe entspricht. Herrschten am Sonntag Nachmittag in dieser Höhe über Norddeutschland noch Temperaturen von teilweise -15 Grad, so betrugen die Werte 24 Stunden später dort nurmehr 0, im Süden und in der Mitte Deutschlands sogar schon mehr als +5 Grad. An den Alpen hat sich am Montag zudem Föhn eingestellt, Kempten meldete eine Höchsttemperatur von +11,8 Grad. Die den Warmluftvorstoß einleitende Warmfront brachte dem Südwesten Deutschlands am Morgen etwas Schnee (z.B. Lahr 2 cm) und Eisregen, während das Höhentief zusammen mit der kalten Luft auf den Britischen Inseln in ungewohnter Zahl und Stärke die Flocken tanzen ließ (z.B. London-Heathrow Airport 10 cm). Derweil spaltet sich die westeuropäische Tiefdruckzone in zwei Teile auf: Über den Britischen Inseln geht ein eigenständiges Tief hervor, das sich zur Wochenmitte zusammen mit einem weiteren, vom Atlantik kommenden Tief zu einem umfangreichen Tiefdrucksystem verstärkt. Aus dem südlichen Teil der Zone entsteht ebenfalls ein Tief, das unter Abschwächung über das westliche Mittelmeer zur Mitte Italiens wandert und dort Schauer und Gewitter auslöst. Für Deutschland relevant wird die Kaltfront des erstgenannten Tiefs, die sich am Dienstag dem Westen annähert und bis Mittwoch Mittag zur Mitte vorankommt. Ihre Wetterwirksamkeit nimmt dabei aber mit jedem Kilometer weiter nach Osten ab. Es folgt ein kleines, kaum erkennbares Zwischenhoch, ehe bereits am Mittwoch Abend die Wolken der Warmfront des sich neu formierenden Tiefdrucksystems den Westen und Nordwesten erreichen. Damit wird, nach einer nur kurzen Pause, erneut milde Luft von Südwesten nach Mitteleuropa geführt. In den Nordalpen dauert die Föhnlage an.

In der zweiten Wochenhälfte schwächt sich das Tiefdrucksystem über der Biskaya ab. Ein Rest davon bewegt sich über den Ärmelkanal und Benelux nordostwärts, während gleichzeitig auch der Nordteil des westeuropäischen Langwellentroges allmählich ostwärts schwenkt. Die Kaltfront eines über die Nordsee ziehenden Teiltiefs überquert Deutschland am Freitag und Samstag von Nordwest nach Südost. Hinter ihr strömt rasch polare Kaltluft ein, die das milde Wetter der Tage zuvor zumindest unterbricht. Ein nachhaltiger Wintereinbruch bis ins Flachland ist aber nicht in Sicht.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 03.02.2009
Die kommende Nacht zeigt sich in Baden-Württemberg teils stark bewölkt, teils klar. Es bleibt überwiegend trocken. Gebietsweise bilden sich Nebel und Hochnebel aus. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen 0 und -5 Grad zurück; in höheren Lagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb liegen sie um +2 Grad.

Am Dienstag scheint nach unterschiedlich schneller Nebel- und Hochnebelauflösung die Sonne, in erster Linie im Süden. In den übrigen Gebieten ziehen zeitweise auch dichtere Wolkenfelder am Himmel vorüber, Niederschlag fällt aus ihnen aber nicht. Bei einem schwachen Wind aus unterschiedlichen Richtungen steigen die Temperaturen auf Höchstwerte zwischen +4 und +8 Grad, im Westallgäu können mit Föhn örtlich über +10 Grad erreicht werden.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -1 °C | Max: +7 °C


Die weiteren Aussichten
Der Mittwoch beginnt vor allem in Baden mit vielen Wolken, örtlich kann es etwas regnen. Im Tagesverlauf kommt mehr und mehr die Sonne zum Vorschein. An den Temperaturen ändert sich gegenüber Dienstag nur wenig.

Am Donnerstag ziehen nach sonnigem Tagesbeginn von Südwesten her Wolken auf, am Abend fällt mitunter etwas Regen. Es bleibt mild, am Rhein zeigt das Thermometer örtlich zweistellige Werte an.

Am Freitag setzt im Tagesverlauf neuer Regen ein, der am Abend in höheren Schwarzwaldlagen in Schnee übergeht.

Für das Wochenende deutet sich bei einer Mischung aus voraussichtlich mehr Sonne als Wolken und höchstens etwas Schnee oder Regen durchaus nicht unfreundliches Wetter an. Dazu wird es allerdings spürbar kälter.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 04.02.2009:
Min: 0 °C | Max: +8 °C

Donnerstag, 05.02.2009:
Min: +2 °C | Max: +9 °C

Freitag, 06.02.2009:
Min: +4 °C | Max: +8 °C

Samstag, 07.02.2009:
Min: 0 °C | Max: +4 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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