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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 26.01.2009, 19:00 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Etwas Schnee im Südosten - sonst teils neblig, teils sonnig +++


Wetterübersicht Europa
Das Wetter der vergangenen Tage stand in West- und Mitteleuropa ganz im Zeichen von zwei Sturm- bzw. Orkantiefs, die am Freitag und Samstag teilweise erhebliche Schäden anrichteten und zahlreiche Todesopfer forderten. Zunächst entwickelte sich am Freitag Tief "Joris" stärker als gedacht und brachte am Nachmittag auf dem Feldberg im Schwarzwald eine 176 km/h-Böe sowie verbreitet Sturmböen im südwestdeutschen Flachland hervor. Das Wasser kräftiger Regenfälle konnte im Süden Deutschlands nicht versickern, da der Boden etwas unterhalb der Oberfläche durch die Frostperiode Anfang Januar gebietsweise noch gefroren war. Kleinere Überschwemmungen waren die Folge. Am Samstag folgte auf "Joris" Orkan "Klaus", der von der Biskaya über den Süden Frankreichs ins westliche Mittelmeer zog. Vor allem im Norden Spaniens und im Süden Frankreichs traten extreme Windgeschwindigkeiten auf. Einer unbestätigten Meldung zufolge wurden an der Station Punta Candeeira im Nordwesten Galiziens 215 km/h (!) gemessen; in Gijón waren es 199 km/h. Mindestens 25 Menschen kamen nach neuesten Agenturmeldungen ums Leben, über die Schadenssumme gibt es noch keine Angaben. In seiner Ausprägung kann "Klaus" durchaus mit Orkan "Lothar" vom 26.12.1999 in Mitteleuropa verglichen werden.

Nach diesen turbulenten Tagen geht es nun insgesamt etwas ruhiger weiter. Ein hochreichendes Tiefdrucksystem, dessen Zentrum am Montag Abend etwa über dem Golf von Genua liegt, wandert bis Donnerstag langsam ostwärts zum Balkan. Es bringt vor allem Teilen Süd- und Ostösterreichs in den nächsten Tagen kräftige Schneefälle. Hebungsvorgänge an der Nordflanke des Tiefdruckkomplexes greifen am Mittwoch aber auch nordwärts über die Alpen bis nach Südbayern und ins südöstliche Baden-Württemberg aus, sodass dort mitunter nennenswerte Schneefälle zu erwarten sind. Die schwache Okklusion eines Tiefs bei Jan Mayen, die aktuell vom Nordmeer über die Nordsee und Benelux hinweg bis nach Süddeutschland durch ein Band hoher und mittelhoher Bewölkung identifiziert werden kann, löst sich bis Dienstag auf. Danach setzt sich in Deutschland - mit Ausnahme der genannten Gebiete im Süden - vorderseitig eines über Westeuropa entstehenden Hochdruckrückens großräumiges Absinken durch, was sich am Mittwoch im Aufbau einer Bodenhochzelle mit Schwerpunkt über der Mitte und dem Norden des Landes widerspiegelt. Am südöstlichen Rand dieses Hochs wird mit einer bodennah nordöstlichen Strömung zunächst recht kalte und feuchte Luft herangeführt.

In der zweiten Wochenhälfte verlagert sich das Hoch nach Skandinavien, was im westlichen Teil Mitteleuropas eine Drehung der Strömung auf südöstliche, später südliche Richtungen zur Folge hat. Damit gelangt von Süden her zunächst oberhalb der Grundschicht deutlich mildere Luft in die Westhälfte Deutschlands, während in die Nordosthälfte noch kalte Luft arktischen Ursprungs einfließt. Ein sich am Freitag von der Ostsee südwärts bewegendes Höhentief könnte dort dann auch für leichte Schneefälle sorgen, derweil sich dem äußersten Westen schwache atlantische Tiefausläufer mit etwas Regen annähern. Dieses Szenario birgt aber noch einige Unsicherheiten.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 27.01.2009
Die kommende Nacht zeigt sich in Baden-Württemberg teils stärker bewölkt, teils klar. Es bleibt trocken. Später können sich gebietsweise Nebel- und Hochnebelfelder ausbreiten. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen -2 Grad am Rhein und örtlich -8 Grad südlich der Donau zurück.

Am Dienstag halten sich in den Tälern mitunter längere Zeit Nebel und Hochnebel, die sich örtlich bis zum Abend nicht auflösen. Sonst scheint häufig die Sonne; etwas dichtere Wolkenfelder ziehen aus den Alpen heraus in die südlichen Teile. Niederschlag fällt hieraus aber kaum. Die Höchstwerte bewegen sich meist um den Gefrierpunkt, bei längerem Sonnenschein können am Rhein auch nahe +5 Grad erreicht werden. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: -3 °C | Max: +2 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch dominiert in Württemberg starke, teilweise hochnebelartige Bewölkung, aus der zeitweise etwas Schnee fallen kann. Für die Ausbildung einer Schneedecke wird es aber in den wenigsten Fällen reichen. Hauptsächlich in Nordbaden kommt dagegen öfter die Sonne zum Vorschein.

Am Donnerstag muss nur stellenweise mit dichterem Nebel gerechnet werden; vielerorts scheint die Sonne bei wenigen Wolken.

Am Freitag ändert sich daran kaum etwas, für das Wochenende deutet sich insgesamt leicht unbeständiges Wetter mit etwas Schnee und Regen an.

In den Nächten stellt sich generell mäßiger, vor allem im Süden mancherorts auch strenger Nachtfrost ein; tagsüber steigen die Temperaturen auf Höchstwerte zwischen 0 und +5 Grad.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 28.01.2009:
Min: -3 °C | Max: +3 °C

Donnerstag, 29.01.2009:
Min: -4 °C | Max: +3 °C

Freitag, 30.01.2009:
Min: -4 °C | Max: +4 °C

Samstag, 31.01.2009:
Min: -3 °C | Max: +3 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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