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Das Wetter in Baden-Württemberg

Stand: Montag, 19.01.2009, 21:30 MEZ
(Aktualisierung meist montags und donnerstags)


+++ Erst Schnee im Südosten, dann überall nass und windig +++


Wetterübersicht Europa
Nach rund zwei Wochen Winterwetter mit viel Kälte und teils mehr, teils weniger Schnee bestimmen seit dem Wochenende nach längerer Abstinenz mal wieder kräftige atlantische Tiefdruckgebiete und deren Ausläufer das Wetter in Mitteleuropa. Erste Fronten brachten dabei am Samstag und Sonntag verbreitet gefrierenden Regen mit sich, aktuell tritt dieser vor allem noch in der Südosthälfte Deutschlands auf. In Freiburg dagegen konnten am Montag fast schon vorfrühlingshafte +13 Grad gemessen werden. Zur Wochenmitte wird im Südosten vorübergehend wieder Schnee ein Thema, bevor sich gegen Ende der Woche - dann mit einem erneut kräftig auffrischendem Wind - kurzzeitig wiederum überall deutlich mildere Luft durchsetzt.

Ein mächtiger Langwellentrog überdeckt am Montag Abend große Teile des Nordatlantiks und Westeuropas. Das tiefste Geopotential befindet sich über dem Seegebiet zwischen Island und Schottland; unmittelbar darunter liegt das Zentrum eines ausgereiften Tiefdruckkomplexes. Die Warmfront eines Randtiefs dieses Komplexes hat am Montag Deutschland von Südwest nach Nordost mit Regen überquert. Sie lässt sich derzeit über dem äußersten Nordosten des Landes identifizieren, wo in der noch recht kalten Luft stellenweise Schneeregen fällt. Die nachfolgende Kaltfront zieht in der Nacht zum Dienstag über das Bundesgebiet ostwärts; ihre größte Wetterwirksamkeit entfaltet sie dabei im Süden. Dort sorgt zum einen ein in die Höhenströmung eingelagerter Kurzwellentrog für zusätzliche Hebungsantriebe, zum anderen gerät die Front durch Wellenbildung ins Schleifen und verweilt dadurch längere Zeit in den gleichen Regionen. Ein weiteres Tief entsteht vorderseitig des sich weiter Richtung Nordafrika ausdehnenden Troges südlich der Alpen. Es verlagert sich bis Donnerstag nur langsam zum Balkan. An seiner Nordwestflanke strömt hinter der am Dienstag weiter südostwärts vorankommenden Kaltfront in den unteren Schichten der Troposphäre kalte Meeresluft ein, während darüber auf der Vorderseite des Höhentroges eine südwestliche Strömung erhalten bleibt. Diese "Gegenstromlage" genannte Situation begünstigt ergiebige Aufgleitniederschläge besonders südlich des Alpenhauptkammes, die in abgeschwächter Form auch ins südliche Baden-Württemberg, nach Bayern und sogar Sachsen ausgreifen. Im übrigen Deutschland dominiert dagegen Zwischenhocheinfluss, lediglich im Nordwesten gehen in der Nähe zur Höhenkaltluft einige Schauer nieder.

In der zweiten Wochenhälfte wandert der umfangreiche Höhentrog ostwärts und wird allmählich zugeschüttet. Über dem mittleren Nordatlantik formiert sich erneut eine stramme Frontalzone, die zum Freitag hin auf Mitteleuropa ausgerichtet ist. Darin wird eine sich möglicherweise zu einem kräftigen Sturmtief verstärkende Zyklone innerhalb von nur zwei Tagen über den gesamten Nordatlantik Richtung Britische Inseln und Nordsee gesteuert. Sie führt nach dem kälteren Einschub zur Wochenmitte für etwa einen Tag erneut sehr milde Luft nach Mitteleuropa. Auf der Rückseite des Tiefs setzt sich zum Wochenende dann voraussichtlich wieder etwas kältere Luft durch.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 20.01.2009
In der kommenden Nacht regnet es bei einem stark bewölkten bis bedecktem Himmel in einem breiten Streifen von Südbaden bis nach Ostwürttemberg kräftig, lediglich auf den höchsten Gipfeln des Südschwarzwaldes fällt auch Schnee. Sonst gibt es einige Schauer, in der zweiten Nachthälfte bleibt es in Nordbaden trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +5 Grad am Rhein und örtlich 0 Grad im Westallgäu. Der anfangs noch recht lebhafte Südwestwind lässt im Laufe der Nacht deutlich nach.

Am Dienstag überwiegen viele Wolken, der Regen macht allerdings am Vormittag auch im Südosten vorübergehend längere Pausen. Ab Mittag ziehen dort aus den Alpen heraus jedoch neue und teilweise kräftige Niederschläge auf, die bis in mittlere Höhenlagen um 500 Meter in Schnee übergehen. Im übrigen Württemberg regnet und schneit es nur wenig, weitgehend trocken verläuft der Tag zwischen Mannheim und Freiburg. Die Temperaturen können das hohe Niveau vom Montag nicht halten und steigen gegenüber der Nacht kaum noch an. Die Höchstwerte betragen somit nur 0 Grad im Südosten und +7 Grad in Nordbaden. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd bis Südwest.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +5 °C | Max: +7 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch schneit es südöstlich der Schwäbischen Alb und rund um den Südschwarzwald weiterhin zeitweise bis in tiefere Lagen. Richtung Nordbaden und Kurpfalz bleibt es dagegen weitgehend trocken, dort kann sich für kurze Zeit vielleicht sogar mal die Sonne zeigen. An den Temperaturen ändert sich gegenüber Dienstag nur wenig.

Am Donnerstag klingen die Schneefälle im Südosten ab. Der Tag beginnt gebietsweise mit Dunst oder Nebel, später scheint verbreitet die Sonne.

Am Freitag kommt von Westen her rasch neuer und kräftiger Regen auf. Vor allem an den Westhängen des Schwarzwaldes können sich große Mengen summieren und bei gleichzeitigem Tauwetter bis in die Gipfellagen zu örtlichen Überschwemmungen führen. Die Temperaturen steigen spürbar an und erreichen am Rhein zweistellige Werte. Dazu lebt der Südwestwind deutlich auf, im Bergland können schwere Sturmböen auftreten.

Auch am Wochenende dauert das unbeständige und mitunter stark windige Wetter an, wobei es wieder etwas kälter wird.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 21.01.2009:
Min: +1 °C | Max: +5 °C

Donnerstag, 22.01.2009:
Min: -1 °C | Max: +5 °C

Freitag, 23.01.2009:
Min: +1 °C | Max: +11 °C

Samstag, 24.01.2009:
Min: +5 °C | Max: +8 °C


Text: CE, http://www.che-wetter.de



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